Salvia

Salvia
Salbei
Echter Salbei (Salvia officinalis)

Echter Salbei (Salvia officinalis)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Salbei
Wissenschaftlicher Name
Salvia
L.

Salbei (Salvia) ist eine Gattung der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name (lat. salvare = heilen) bezieht sich aber auch auf den für Küche und Medizin wichtigen Küchen- oder Heilsalbei (Salvia officinalis). Die Gattung ist weltweit verbreitet und umfasst mehr als 920 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vertreter der Gattung Salbei sind ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen oder Sträucher. Die zygomorphen, zwittrigen Blüten haben primär vermutlich die familientypische Lippenblüte, aber die Unterlippe ist bei vielen Arten reduziert. Zwei der vier Staubblätter sind zu Staminodien reduziert.

Bei vielen Arten, vor allem bei den von Bienen und Hummeln bestäubten, haben die Staubblätter ein Gelenk ausgebildet, das den Pollen auf den Insektenkörper platziert. Dabei bleibt im Wachstum die primäre Spitze des Filaments dünn und wird von umliegendem Gewebe umwachsen, sodass sich eine sekundäre Filamentspitze bildet.

Macroaufnahme von frischen Salbeiblättern
Filament von Salvia patens; primary filament tip = primäre Filamentspitze; secondary = sekundäre

Das Konnektiv wächst aus und trennt die beiden Theken räumlich. Die Theken zum Blütengrund hin sind oftmals reduziert (monothekat), sodass der Pollen nur noch von den Theken am Blüteneingang gebildet wird. Bei vogelbestäubten Arten ist dieses Gelenk meist nicht (mehr) vorhanden. Die sekundäre Filamentspitze ist teilweise reduziert und das Gelenk somit destabilisiert oder die Filament-Konnektiv-Verbindung ist nicht mehr so gestaltet, dass eine Drehung möglich ist.

Die Blütenfarbe variiert von weiß bis blau, violett, pink und rot. Rotblühende Arten ohne Gelenkmechanismus sind üblicherweise vogelbestäubt, je nach geografischer Verbreitung zum Beispiel in Südamerika von Kolibris. Blau- und violettblühende Arten mit Gelenkmechanismus sind meist bienen- oder hummelbestäubt. Übergänge und Ausnahmen sind jedoch möglich. ´

Systematik

Salbei-Pflanze in voller Blüte
Salbei-Pflanze in Blüte
Einzelne Salbeiblüte

Die Evolution und der Gattungsstatus ist umstritten, molekulare Analysen stellen z.B. den Rosmarin (Rosmarinus officinalis) in die Gattung.

Hier eine Auswahl von Arten:

  • Ungarn-Salbei (Salvia aethiopis)
  • Indianischer Räuchersalbei (Salvia apiana)
  • Silber-Salbei oder Silberblatt-Salbei (Salvia argentea)
  • Österreichischer Salbei (Salvia austriaca)
  • Kanaren-Salbei (Salvia canariensis)
  • Reinweißblütiger Salbei (Salvia candidissima)
  • Scharlachroter Salbei (Salvia coccinea)
  • Guaven-Salbei (Salvia darcyi)
  • Peruanischer Salbei (Salvia discolor)
  • Disermas-Salbei (Salvia disermas)
  • Azteken-Salbei (Salvia divinorum) oder Wahrsage-Salbei
  • Frucht-Salbei (Salvia dorisiana)
  • Honigmelonen-Salbei oder Ananas-Salbei (Salvia elegans)
  • Mehl-Salbei (Salvia farinacea)
  • Griechischer Salbei (Salvia fruticosa)
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)
  • Chia (Salvia hispanica)
  • Mazedonischer Salbei (Salvia jurisicii)
  • Lavendelblättriger Salbei (Salvia lavandulifolia)
  • Kanarischer Salbei (Salvia madrensis)
  • Rotwurzel-Salbei, auch Chinesischer Salbei (Salvia miltiorrhiza)
  • Hainsalbei oder Steppensalbei (Salvia nemorosa)
  • Nickender Salbei (Salvia nutans)
  • Echter Salbei (Salvia officinalis), auch Garten-Salbei oder Küchensalbei
  • Mexikanischer Salbei (Salvia patens)
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis)
  • Räucher-Salbei (Salvia repens)
  • Ananas-Salbei (Salvia rutilans)
  • Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
  • Somalia-Salbei (Salvia somaliensis)
  • Feuer-Salbei oder Glänzender Salbei (Salvia splendens)
  • Filziger Salbei (Salvia tomentosa)
  • Eisenkraut-Salbei (Salvia verbenaca )
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata)
  • Buntschopf-Salbei (Salvia viridis)

Verwendung

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.

Salvia stammt vom lateinischen Wort „salvare“ (heilen) und deutet auf dessen Heilkraft hin. Salbei war bereits im Altertum bekannt und wurde im Mittelalter von Mönchen über die Alpen gebracht.

Durch den hohen Anteil ätherischer Öle in diversen Salbeiarten gibt es unterschiedliche Verwendungen. So wird der Echte Salbei (S. officinalis) einerseits als Küchengewürz und andererseits auch in der Heilkunde verwendet, etwa bei Halsschmerzen als Kräutertee oder gegen übermäßiges Schwitzen. Außerdem soll der Salbeitee auch bei Magen- und Darmschmerzen Linderung bewirken, beispielsweise nach einer Antibiotika-Therapie. Heilend wirken nebst den Ölen auch die Gerbstoffe (Tannine). Andere Arten wie Salvia divinorum enthalten halluzinogene Stoffe, die teilweise ebenfalls genutzt werden. Bei Räucherungen entsteht ein Marihuana-ähnlicher Duft. Der in Deutschland verbreitete Wiesen-Salbei enthält kaum ätherische Öle und wird deswegen nicht genutzt. Eine Heilwirkung von Inhaltsstoffen dieser Pflanze wurde im Jahre 2008 in Untersuchungen am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg an mehreren Tumorzelllinien bestätigt. [1]

Literatur

  • R. Claßen-Bockhoff, P. Wester, E. Tweraser: The Staminal Lever Mechanism in Salvia L. (Lamiaceae) - a Review. In: Plant Biology (Stuttg) 5/2003. Thieme, S. 33-41.
  • Ekkehard Hlawitschka: "wazzer der tugent, trank der jugent". Text- und überlieferungsgeschichtliche Untersuchungen zum Salbeitraktat (= Mittelalterlicher Wunderdrogentraktate, V), Würzburg 1990 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 49)

Weblinks

Fußnoten

  1. Thomas Efferth, et al.: Phytochemistry and Pharmacogenomics of Natural product derived from traditional chinese medica with activity against tumor cells. Molecular Cancer Therapy 7 (1) 2008, S. 152

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Salvia — (Loutra Amarantou,Греция) Категория отеля: 2 звездочный отель Адрес: Loutra Amarantou, Loutra …   Каталог отелей

  • Sàlvia d' Or — (Андорра ла Велья,Андорра) Категория отеля: 3 звездочный отель Адрес: Avenida Meritx …   Каталог отелей

  • Salvia — (Сачиле,Италия) Категория отеля: Адрес: 33077 Сачиле, Италия Описание …   Каталог отелей

  • salvia — *salvia germ., Substantiv: nhd. Salbei; ne. sage (Neutrum); Rekontruktionsbasis: ae., ahd.; Interferenz: Lehnwort lat. salvia; Etymologie: s. lat …   Germanisches Wörterbuch

  • salvia — s. f. Salvia officinalis. Planta aromática de la familia de las labiadas que crece en terrenos áridos, cuyas hojas se emplean como condimento y como digestivo: La salvia se usa mucho en la cocina mediterránea …   Diccionario Salamanca de la Lengua Española

  • Salvia I — (Troghi,Италия) Категория отеля: Адрес: 50067 Troghi, Италия Описание …   Каталог отелей

  • salvia — arbusto del género de las Labiatae cuyas hojas se emplean con fines medicinales para el tratamiento de la diarrea y de la sudoración excesiva dibujo de herbario [véase http://www.iqb.es/diccio/s/sa.htm#salvia] monografía [véase… …   Diccionario médico

  • salvia — 1844, from L. salvia “sage” (see SAGE (Cf. sage) (n.)) …   Etymology dictionary

  • salvia — (Del lat. salvĭa). 1. f. Mata labiada, de la que hay varias especies. Alcanza hasta seis u ocho decímetros de alto. Tiene hojas estrechas de borde ondulado, cuyo cocimiento se usa como sudorífico y astringente, flores azuladas en espiga, y fruto… …   Diccionario de la lengua española

  • Salvia — Sal vi*a, n. [L., sage.] (Bot.) A genus of plants including the sage. See {Sage}. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Salvĭa — (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae Monardeae Salvieae, 2 Kl. 1. Ordn. L., Blumenkrone rachenförmig, zwei Staubgefäße, Connectiv der Staubbeutel staubfadenförmig aufstrebend, an der Spitze ein einfächeriges Säckchen tragend,… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”