- BBÖ 1180
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BBÖ 1180 Nummerierung: BBÖ 1180.001 Anzahl: 1 Hersteller: Floridsdorf, Ganz & Cie/Budapest Baujahr(e): 1925 Ausmusterung: 1925 an Hersteller retourniert Achsformel: E Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Länge über Puffer: 10.800 mm Gesamtradstand: 6.500 mm Dienstmasse: 73,5 t Reibungsmasse: 73,5 t Radsatzfahrmasse: 14,65 t Höchstgeschwindigkeit: 67 km/h Stundenleistung: 1470 kW / 33 km/h Anfahrzugkraft: 184 kN Treibraddurchmesser: 1.070 mm Motorbauart: 3~M, phasen-polumschaltbar Stromsystem: 15 kV / 16⅔ Hz Anzahl der Fahrmotoren: 2 Antrieb: Kandó-Gelenkrahmenantrieb Lokbremse: Vakuumbremse, Druckluftbremse Zugbremse: Druckluftbremse Die BBÖ 1180.001 war eine elektrische Lokomotive der Österreichischen Bundesbahnen BBÖ, die ohne je gelaufen zu sein an die Hersteller retourniert wurde.
Ganz & Cie in Budapest baute 1923 eine Versuchslokomotive, die statt des Transformators einen Hochspannungsphasenumformer hatte. Die Maschine wurde unter 15 kV / 50 Hz erfolgreich getestet. Nachteile waren der komplizierte Aufbau des maschinellen Teils und, dass die Lokomotive nur mit einer geringen Anzahl synchroner Dauergeschwindigkeiten betrieben werden konnte. Der Leistungsunterschied zu den österreichischen Lokomotiven war jedoch beachtlich: sie leistete 2.000 kW, während die nur 5 t leichtere BBÖ 1080, die dieselbe Achsformel hatte, nur 1.020 kW Leistung entwickelte. Die BBÖ wollte daher untersuchen, ob auch unter 15 kV / 16⅔ Hz ähnliche Ergebnisse zu erzielen sind, und bestellte eine Schnellzug-Lokomotive, die BBÖ 1470.001 und eine Güterzug-Lokomotive, eben die 1180.001.
Der mechanische Teil wurde von der Lokomotivfabrik Floridsdorf gefertigt, die entgegen dem üblichen Usus auch als Hauptlieferant auftrat. Der Grund lag wahrscheinlich darin, dass der Lieferant des elektrischen Teiles, Ganz & Cie in Budapest, also im Ausland, beheimatet war. Als Antrieb wurde der von der Reihe BBÖ 1280 schon bekannte Kandóantrieb gewählt.
Die 1180.001 und die 1470.001 wurden 1925 geliefert und in Bludenz stationiert. Die Probleme bei den Probefahrten mit der 1470.001 führten dazu, dass die 1180.001 als Ersatzteilspender für die 1470.001 dienen musste. Die beiden Maschinen wurden noch im selben Jahr an die Lieferanten retourniert, ohne dass die 1180.001 jemals selbstständig gelaufen wäre. Die Fahrzeuge blieben aber noch über zehn Jahre in Bludenz stehen. Erst dann konnte sich die Lokomotivfabrik Floridsdorf mit Ganz & Cie über Ersatzleistungen einigen.
Literatur
- Richard Rotter, Helmut Petrovitsch, Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen, alba Verlag, Düsseldorf, 1990, ISBN 3-87094-132-4
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