- Salzburger Landestheater
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Das Salzburger Landestheater ist ein Theater im österreichischen Salzburg mit eigenen Ensembles für Schauspiel und Musiktheater (Oper, Operette, Musical). Das Gebäude mit 697 Sitzplätzen wird im Sommer auch von den Salzburger Festspielen für Schauspielaufführungen sowie gelegentlich für Operninszenierungen genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1775 ließ Fürsterzbischof Hieronymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld das zum „Zwecke des allseits beliebten Ballspielens“ von Fürsterzbischof Paris von Lodron 1625 errichtete Ballhaus am Hannibalplatz schleifen und ein „Fürsterzbischöfliches Hoftheater“ erbauen. Es wurde mit Die Gunst des Fürsten von Christian Heinrich Schmid eröffnet. Das Logentheater erwies sich schon bald als zu klein und wurde bereits 1788 umgebaut.
Ab 1803 hieß das Haus Kurfürstliches Theater, ab 1808 k. k. Nationaltheater. 1809 kam Salzburg unter französische Verwaltung und wurde 1810 bayerische Provinz, und das Theater wurde in „Königliches National Theater“ umbenannt. 1892 kam das alte Theater in den Besitz des Stadtmagistrates und wurde aufgrund von Sicherheitsmängeln abgerissen.
Das Wiener Büro Fellner & Helmer errichtete 1892 bis 1893 ein neues Haus im neubarocken Stil (unansehnlich von Außen)[1], das am 1. Oktober 1893 als neues Stadttheater im Beisein von Erzherzog Ludwig Viktor eröffnet wurde[1]. Zur Eröffnung wurde die Ouvertüre zu Mozarts Oper La Clemenza di Tito gespielt, gefolgt von einem Prolog von Josef Kollmenn und Ludwig Fuldas Schauspiel „Der Talisman“. 1924 wurde das Haus renoviert, 1938 bis 1939 von Josef Holzinger und Paul Geppert d. J. umgebaut. Am 7. August 1939 wurde das Haus mit Mozarts Entführung aus dem Serail wiedereröffnet. Seit 1940 heißt das Theater Landestheater. In den Jahren 2003 und 2004 wurde das Theater umfassend renoviert.
Intendanten
- Emanuel Schikaneder, 1780
- Franz Anton von Weber, 1795
- Andre Schopf, 1806
- Erwin Kerber 1942–1943
- Peter Stanchina, 1951–1957
- Fritz Klingenbeck, 1957–1962
- Hellmuth Matiasek, 1962–1964
- Fritz Herterich, 1964–1967
- Gandolf Buschbeck, 1967–1974
- Karlheinz Haberland, 1974–1981
- Federik Mirdita, 1981–1986
- Lutz Hochstraate, 1986–2004
- Peter Dolder, 2004–2009
- Carl Philip von Maldeghem, ab 2009
Uraufführungen
Im Gebäude des Landestheaters wurden unter anderem folgende Werke uraufgeführt:
- Frank Martin: Le vin herbé (szenische Uraufführung, 15. August 1948)
- Rolf Liebermann: Die Schule der Frauen (2. Fassung, 17. August 1957)
- Thomas Bernhard: Der Ignorant und der Wahnsinnige (29. Juli 1972)
- Thomas Bernhard: Am Ziel (18. August 1981)
- Franz Hummel: König Übü (11. März 1984)
- Thomas Bernhard: Der Theatermacher (17. August 1985)
- Thomas Bernhard: Ritter, Dene, Voss (18. August 1986)
- Botho Strauß: Das Gleichgewicht (26. Juli 1993)
- Rolf Hochhuth: Arbeitslose oder Das Recht auf Arbeit
- Gerhard Schedl: Glaube Liebe Hoffnung
- Roland Schimmelpfennig: Vier Himmelsrichtungen (30. Juli 2011)
Einzelnachweise
- ↑ a b Kleine Chronik. (…) Das Salzburger Stadttheater. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 10457/1893, 2. Oktober 1893, S. 1, unten rechts. (Online bei ANNO) sowie
Das neue Stadttheater in Salzburg. In: Wiener Zeitung, Wiener Abendpost, Nr. 225/1893, 2. Oktober 1893, S. 3, oben links. (Online bei ANNO) .
Weblinks
Commons: Salzburger Landestheater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien47.80277777777813.042777777778Koordinaten: 47° 48′ 10″ N, 13° 2′ 34″ OKategorien:- Bauwerk in Salzburg
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