- Carl Philip von Maldeghem
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Carl Philip von Maldeghem (* Mai 1969 in Prien am Chiemsee, Bayern) ist Regisseur und Intendant. Im Herbst 2002 übernahm er die Intendanz des Alten Schauspielhauses und der Komödie im Marquart in Stuttgart. Seit Sommer 2009 ist er Intendant des Salzburger Landestheaters.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Maldeghem hat ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie, dem sich noch ein einjähriges Studium an der Schauspielschule Lee Strasberg Theatre Institute in New York anschloss. Nach seinem Studium arbeitete er unter anderem am American Repertory Theatre in Cambridge als Regieassistent. Maldeghem war drei Jahre bei den Salzburger Festspielen Pressesprecher und persönlicher Referent Gérard Mortiers. Von 1997 bis 2002 arbeitete er regelmäßig mit Peter Stein als Co-Regisseur, Produktionsleiter und Regieassistent bei den Osterfestspielen in Salzburg, dem Maggio Musicale in Florenz und an der Wiener Staatsoper zusammen. Ab 1998 war er am Badischen Staatstheater in Karlsruhe als Hausregisseur und persönlicher Referent des Intendanten Pavel Fieber tätig und inszenierte sowohl im Schauspiel als auch im Musical und der Oper.
Intendanz
Im Herbst 2002 übernahm von Maldeghem die Intendanz der Schauspielbühnen in Stuttgart, des Altes Schauspielhauses und der Komödie im Marquardt, als damals jüngster Intendant eines großen Sprechtheaters im deutschsprachigen Raum. Unter Carl Philip von Maldeghems Leitung legte die Besucherzahl von 2002 bis 2006 um 50.000 auf 232.000 zu. Damit rangierten die Schauspielbühnen unter den fünf meistbesuchten deutschen Sprechtheatern. Er erschloss zahlreiche weitere Spielstätten (Theater unterm Dach, Theater über den Wolken auf dem Stuttgarter Fernsehturm, Schlosshof, Nachtprogramm) und gründete 2007 das International Theater Stuttgart als neue Programmschiene.
2007 wurde Carl Philip von Maldeghem zum designierten Intendanten des Salzburger Landestheaters gewählt. Im Sommer 2009 kehrte er in dieser neuen Position nach Salzburg zurück. In allen Sparten lässt sich schon in der Antrittspielzeit ein künstlerischer Aufschwung feststellen. In der Sparte Schauspiel, der der Intendant als Schauspieldirektor vorsteht, erfolgt der Durchbruch mit der Antrittsinszenierung von Goethes „Faust I“. Einen überraschenden künstlerischen Erfolg bringt auch die deutschsprachige Erstaufführung des Handke/Wenders Drehbuches „Himmel über Berlin“ in einer eigenen Fassung für Salzburg. Weitere Inszenierungen: John von Düffels „König Shakespeare“ als Uraufführung und Ödön von Horvaths „Jugend ohne Gott“ in einer eigenen Dramatisierung. Schon im ersten Jahr der Intendanz Carl Philip von Maldeghems konnte ein Besucherplus von 29% gemeldet werden, nach zwei Spielzeiten lässt sich ein Zuschauerplus von 46% verzeichnen. Die Anzahl der Aufführungen konnte wesentlich gesteigert werden, die Auslastung des Theaters stieg zudem auf insgesamt 85,02%.
Inszenierungen
- „Jugend ohne Gott“, Horvath/Maldeghem, Salzburger Landestheater, 4/11
- „Himmel über Berlin“, Handke/Wenders (DEA), Salzburger Landestheater, 11/10
- „König Shakespeare“, John von Düffel (UA), Salzburger Landestheater, 4/10
- „Faust I“, Johann Wolfgang von Goethe, Salzburger Landestheater, 10/09
- „Die Buddenbrooks“, Mann/Düffel, Altes Schauspielhaus Stuttgart, 4/09
- „Moulin Rouge Story“, Adenberg/Schubring (UA), Altes Schauspielhaus Stuttgart, 12/08
- „Sieben Sonette“, John von Düffel nach Shakespeare (UA), Altes Schauspielhaus Stuttgart, 3/08
- „Schiller: Ganz oder gar nicht“, Barthel/Jung/Maldeghem (UA) , Theater über den Wolken im Fernsehturm Stuttgart 10/07
- „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, Friedrich von Schiller, Altes Schauspielhaus Stuttgart, 04/07
- „Couchgeflüster – Late Night Show“, Barthel/von Maldeghem (UA), Theater über den Wolken im Fernsehturm Stuttgart, 03/07
- „Das Maß der Dinge“, Neil LaBute, Aachen, 02/07
- „Broadway Baby“, Kelly/von Maldeghem (UA), Theater über den Wolken im Fernsehturm Stuttgart, 12/06
- „Hamlet,“ William Shakespeare, Altes Schauspielhaus Stuttgart 9/06
- „Manfred“, Robert Schumann, (ML C. Abbado), Philharmonie Berlin 5/06
- „Iranische Nächte“, Tariq Ali/Howard Brenton, mit Anja Junski, Altes Schauspielhaus Stuttgart 4/06
- „Geschlossene Gesellschaft“, Jean Paul Sartre, Altes Schauspielhaus Stuttgart 3/06
- „Meisterklasse“, Terence McNally, Altes Schauspielhaus Stuttgart, 4/05
- „Zwei Krawatten“, Mischa Spoliansky, Oper Dortmund, 10/04
- „Ein Sommernachtstraum“, William Shakespeare, Altes Schauspielhaus Stuttgart, 9/04
- „Die Odyssee“, Homer, Altes Schauspielhaus Stuttgart 4/04
- „Die Reifeprüfung“, von Maldeghem/Mayr, Altes Schauspielhaus Stuttgart 2/04
- „Scherenschnitt“, Paul Pörtner, Altes Schauspielhaus/Komödie im Marquardt Stuttgart 01/04
- „Geliebte Aphrodite“, Woody Allen, Altes Schauspielhaus Stuttgart 5/03
- „Simone Boccanegra“, Giuseppe Verdi, (ML G. Bartini), Teatro San Carlo Napoli 3/2003
- „Bingo“, von Maldeghem/Mayr, Altes Schauspielhaus Stuttgart 2/03
- „Night and Day“, Cole Porter, Altes Schauspielhaus Stuttgart 9/02
- „Romeo und Julia“, William Shakespeare, Altes Schauspielhaus Stuttgart 9/02
- „Otello darf nicht platzen”, Ken Ludwig, Badisches Staatstheater, 3/02
- „L’Inganno Felice“, Giacchino Rossini, (ML W. Heinzel) Badisches Staatstheater, 10/2001
- “Simone Boccanegra“, Giuseppe Verdi, (ML C. Abbado) Ferrara Musica, Festival Verdi di Parma, Nuovo Teatro Comunale Bolzano 5/2001
- „Lachen Sie gestern“, Wiener/Friedrich, Badisches Staatstheater 3/2001, Luisenburgfestspiele Wunsiedel 6/2001/Parktheater Augsburg 4/2002
- „Meisterklasse“, Terence McNally, Badisches Staatstheater, 10/2000
- „Der gestiefelte Kater“, Grimm/Aust, Luisenburgfestspiele Wunsiedel, 5/2000
- „Eating Raoul - das total verrückte Musical“, Bartel/Feuer, Badisches Staatstheater, 1/2000
- „Der Räuber Hotzenplotz“, Otfried Preußler, Badisches Staatstheater, 10/99
- „Orests Heimkehr“, Aischylos/Stein, Badisches Staatstheater, 5/99
- „Trainspotting“, Irvine Welsh, Badisches Staatstheater, 1/99
- „Ausschwitz’n“, Siegfried Zimmerschied, Badisches Staatstheater 10/98
- „Night and Day“, Cole Porter, m. Andreas Geier, Badisches Staatstheater 6/98
- „Maria“, Braun/Treherne, Württembergische Philharmonie 5/97
Weblinks
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