Sambarhirsch

Sambarhirsch
Sambar
Sambar (Rusa unicolor)

Sambar (Rusa unicolor)

Systematik
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Echte Hirsche (Cervinae)
Gattung: Rusa
Art: Sambar
Wissenschaftlicher Name
Rusa unicolor
(Kerr, 1792)

Der Sambar oder Pferdehirsch (Rusa unicolor oder Cervus unicolor) ist ein im Süden Asiens verbreiteter Hirsch. Den Namen „Pferdehirsch“ trägt er wegen seiner beachtlichen Größe, denn nach dem Elch und dem Rothirsch ist er der drittgrößte Hirsch.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Kopfrumpflänge beträgt 160 bis 250 Zentimeter, die Schulterhöhe 100 bis 160 Zentimeter und das Gewicht 150 Kilogramm (Weibchen) bis 260 Kilogramm (Männchen). Der wissenschaftliche Name unicolor weist auf das einfarbig dunkelbraune Fell hin. Lediglich die Unterseite des Schwanzes ist weiß; beim Laufen richtet der Hirsch seinen Schwanz auf, so dass diese Signalfarbe sichtbar wird. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirschen nur die Männchen tragen, hat zwar nur drei (selten vier) Enden, kann aber zur beachtlichen Größe von 1 Meter anwachsen.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Sambar reicht vom Osten Indiens und dem Süden Chinas bis zur Malaiischen Halbinsel und umfasst zusätzlich die Inseln Sri Lanka, Sumatra, Borneo und Hainan. Sein Lebensraum sind vorwiegend Wälder, in gebirgigen Gegenden ist er bis in Höhen bis 3700 Metern zu finden.

Durch den Menschen wurden Sambars auch in Australien, Neuseeland und im Süden der USA eingeführt. Vor allem in Australien konnte der Sambar häufig werden, in den Wäldern des Bundesstaats Victoria gibt es heute 5000 Hirsche dieser Art.

Lebensweise und Ernährung

Weibchen ohne Geweih
Junges Männchen mit noch kleinem Geweih

Sambars sind eher nachtaktiv und verbringen den Tag im dichten Unterholz verborgen. Weibchen und Jungtiere sammeln sich zu kleinen Gruppen von etwa sechs Tieren. Ältere Männchen sind dagegen Einzelgänger. Sie versuchen, zur Brunstzeit einen Harem von etwa acht Weibchen um sich zu scharen, den sie erbittert gegen andere Männchen verteidigen.

Die Nahrung dieser Hirsche besteht aus Blättern, Knospen, Blättern, Beeren und zu Boden gefallenen Früchten.

Fortpflanzung

Nach einer rund achtmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Die Jungen bleiben für ein bis zwei Jahre bei der Mutter, im zweiten Lebensjahr tritt die Geschlechtsreife bei Weibchen ein.

Bedrohung

Aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes zählt der Sambar im Gegensatz zu vielen anderen südostasiatischen Hirschen nicht zu den bedrohten Arten.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks


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