BLU-107 Durandal

BLU-107 Durandal
BLU-107 Durandal


Eine F-111, die mehrere BLU-107 Durandal trägt.

Allgemeine Angaben
Bezeichnung: BLU-107 Durandal
Typ: Freifallbombe mit gehärtetem Penetrationskopf gegen Startbahnen
Herkunftsland: Frankreich
Hersteller: Matra, heute MBDA
Indienststellung: 1977
Technische Daten
Gefechtsgewicht: 219 kg
Länge: 2.50 m
Durchmesser: Gefechtskopf und Booster: 21.2 cm
Bremsschirmbehälter: 22.3 cm
Spannweite: 43 cm
Antrieb: Feststoffraketenbooster (92.4 kN Schub) um die Waffe auf bis zu 260 m/s zu beschleunigen
Ausstattung
Gefechtskopf: 100 kg hochexplosiv
Lenkung: keine
Zünder: Zeitzünder, Verzögerung 1 Sekunde
Waffenplattformen: F-111, F-16, Dassault Mirage F1, Mirage 2000, prinzipiell alle Flugzeuge mit 356-mm-NATO-Standard-Pylonen und -Bombenschlössern
Listen zum Thema

Die BLU-107 Durandal ist eine Bombe, die nach dem mythischen französischen Schwert Durandal benannt ist. Sie wurde in den frühen 1970er-Jahren von dem französischen Unternehmen Matra - jetzt bei MBDA France als Teil des europäischen Konzerns EADS - in Zusammenarbeit mit SAMP entwickelt.[1] Die Entwicklung erfolgte im Auftrag der Armée de l’air zur Zerstörung von Start- und Landebahnen sowie Flugzeugbunker im Tiefflug. Die Einführung erfolgte dann im Jahr 1977.[2] Die ersten Flugzeuge, die für den Einsatz der Durandal zugelassen waren, waren die Mirage F1 und Mirage 2000.[3]

Inhaltsverzeichnis

Einsatz und Technik

Sie wird von niedrigen Flughöhen aus von dem angreifenden Flugzeug abgeworfen und öffnet zunächst einen Fallschirm. Nachdem die Durandal ihre Fluggeschwindigkeit verringert hat und der Kopf nur noch 20–30 Grad gegenüber der Senkrechten geneigt ist, wird der Fallschirm gelöst und der Raketenmotor gezündet. Der Raketenmotor, der als Feststoffrakete konzipiert ist, beschleunigt die Durandal auf bis zu 260 Meter pro Sekunde, um genügend kinetische Energie für den Durchschlag der Oberfläche zu erzeugen.[2] Die BLU-107 ist so in der Lage bis zu 400 Millimeter Beton zu durchschlagen, bevor sie von ihrem Verzögerungszünder gezündet wird. Die Explosion unter der Oberfläche der Startbahn hinterlässt einen großen, hauptsächlich unterirdischen Krater. Dieser Explosionsschaden ist schwieriger zu reparieren als bei einem Krater, den eine freifallende Bombe vergleichbaren Gewichtes erzeugen würde. So hinterlässt sie einen etwa 5 Meter tiefen Krater von 16 Metern Durchmesser.

Eine Durandal wiegt 219 kg und ist 2,5 m lang. Der Sprengkopf enthält 100 kg hochbrisanten Sprengstoff. Sie ist so ausgelegt, dass sie auf einem standardisierten NATO 356-mm-Pylon befestigt werden kann.[1]

Verwender

Neben der französischen Luftwaffe wird die Durandal insbesondere von der US Air Force eingesetzt. Zuerst wurde sie beim Air Force Rocket Propulsion Laboratory ab 1982 getestet.[4] Weitere Tests erfolgten während des Red Flag-Manövers im Januar und Februar 1988.[4] Die Durandal wurde dann unter der Bezeichnung BLU-107/B eingeführt, hauptsächlich deswegen, weil sich die Einführung der BLU-106/B BKEP (Boosted Kinetic Energy Penetrator) der Air Force verzögerte. Das Programm wurde dann später eingestellt.[2] So wurde die BLU-107/B von F-111E Jagdbombern 1991 während der Operation Desert Storm eingesetzt. Nachdem die F-111 ausgemustert wurde, wurde die F-16 die einzige Plattform, die die Durandal noch einsetzt.

Technische Daten

  • Länge: 2,50 m
  • Durchmesser Sprengkopf: 21,2 cm
  • Durchmesser Sektion Fallschirm: 22,3 cm
  • Spannweite: 43 cm
  • Gewicht: 219 kg
  • Geschwindigkeit: 260 m/s
  • Antrieb: Feststoffrakete mit 92,4 kN Schub

Einzelnachweise

  1. a b Informationen zur Durandal auf Janes.com (engl., aufgerufen am 16. Februar 2009)
  2. a b c Daten zur BLU-107 auf Designation-Systems (engl., aufgerufen am 16. Februar 2009)
  3. Daten zu den Einsatzflugzeugen auf Janes.com (engl., aufgerufen am 27. Dezember 2008)
  4. a b GlobalSecurity.org mit Angaben zur Durandal (engl., aufgerufen am 27. Dezember 2008)

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Durandal (disambiguation) — Durandal or Durendal most often refers the legendary sword of the French hero Roland. Durandal can also refer to: The BLU 107 Durandal, a rocket boosted bomb designed for destroying airfield runways the SNCASE SE 212 Durandal, a french prototype… …   Wikipedia

  • Matra Durandal — An F 111 carrying BLU 107 Durandals. Type Anti runway bomb Place of origin …   Wikipedia

  • Matra Durandal — Un F 111 cargado con varias BLU 107 Durandal. Nombrada así por una mítica espada de la Francia medieval, Durandal es una bomba antipista desarrollada por la compañía francesa Matra (una filial de EADS). La bomba pesa 240 kg y mide 2,5m de altura …   Wikipedia Español

  • Matra Durandal — bombes Durandal française anti piste pénétrant le béton embarqué par un F 111. La Matra Durandal est une bombe anti tarmac française conçue par l entreprise Matra, en collaboration avec le Société des ateliers mécaniques de Pont sur Sambre, pour… …   Wikipédia en Français

  • General Dynamics F-111 Aardvark — F 111 “Aardvark” Un F 111C de la Real Fuerza Aérea Australiana con sus alas de geometría variable extendidas en 2006. Tipo Cazabombardero Fabricante …   Wikipedia Español

  • General Dynamics F-111 — Saltar a navegación, búsqueda F 111 Aardvark Un F 111C de la Real Fuerza Aérea Australiana con sus alas de geometría variable extendidas en 2006. Tipo …   Wikipedia Español

  • List of aircraft weapons — This is an incomplete list of aircraft weapons, past and present.Aircraft mounted guns*ADEN cannon (UK) *Becker (Germany) *Berezin B 20 (USSR) *Berezin BS/UB (USSR) *Breda SAFAT machine gun (Italy) *Browning Model 1919 machine gun (United States) …   Wikipedia

  • EF-111A — General Dynamics F 111 Aardvark Eine General Dynamics F …   Deutsch Wikipedia

  • F-111 — General Dynamics F 111 Aardvark Eine General Dynamics F …   Deutsch Wikipedia

  • F-111 Aardvark — General Dynamics F 111 Aardvark Eine General Dynamics F …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”