Schatrandsch

Schatrandsch
Schatrandsch-Spiel (Iran, 12. Jahrhundert)

Schatrandsch, englisch Shatranj umschrieben, gilt als der iranische Vorläufer des modernen europäischen Schachspiels und als Nachfolger des indischen Ur-Schachs Chaturanga. Schatrandsch / ‏شطرنج‎ / Šaṭranǧ ist auch der arabische Name des Schachspiels.

Bei Schatrandsch weisen die Gangarten der Figuren noch erhebliche Unterschiede zum modernen Schachspiel auf. Sie entsprechen mit Ausnahme des Läufers denen des Chaturanga.

In diesem Spiel ist der Turm die stärkste aller Figuren. Seine Gangart entspricht der heute noch gültigen. Dem Alfil, dem Vorgänger des modernen Läufers, ist es nur möglich, sich genau zwei Felder weit in diagonaler Richtung zu bewegen; dabei ist ihm allerdings das Überspringen von Figuren erlaubt.

Die Dame ist noch eingeschränkter, kann sie sich doch nur ein Feld weit in diagonaler Richtung bewegen.

Züge wie die Rochade, der Doppelschritt des Bauern, oder das Schlagen en passant gibt es in diesem Spiel nicht. Anstelle der Rochade darf jeder König jedoch einmal pro Partie einen Springerzug ausführen. Außerdem stehen die Dame und der König im Vergleich zum heutigen Schach auf vertauschten Plätzen.

Schatrandsch wird auf zwei Arten gespielt: mit oder ohne Verwendung von Tabijen.

Eine Schachkomposition im Schatrandsch wird als Mansube bezeichnet.

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