Scheschonq I.

Scheschonq I.
Namen von Scheschonq I.
Horusname
G5
E2
a
N5
N35
mr S42 N28
D36
f
Aa13
M23
D21
F36
N17
N16
Srxtail2.svg
Ka-nechet-meri-Re-sechai-em-nesu-er-sema-taui
K3-nḫt-mrj-Rˁ-sḫˁj-m-nsw-r-sm3-t3wj
Starker Stier, Geliebter des Re, wenn er auszieht, die beiden Länder zu vereinigen
Thronname
M23
X1
L2
X1
Hiero Ca1.svg
N5 S1 L1 N5
U21
N35
Hiero Ca2.svg
Hedj-cheper-ka-Re
Hḏ-ḫpr-k3-Rˁ՚
Erwählter des Re, mit gänzender Gestalt, ein Re
Eigenname
G39 N5
Hiero Ca1.svg
M8 M8 N35
q
M17 mn
N35
mr
M17 S38 O28
Hiero Ca2.svg
Scheschonqmeriamunnetjerheqaiunu
(Scheschonq meri Amun
netjer heqa Iunu)
Ššnq mrj Jmn nṯr hq3 Iwnw
Scheschonq, geliebt von Amun, göttlicher Herrscher von Heliopolis
Karnak Tempel 19.jpg
Scheschonq I. als Eroberer
(Tempelwand in Karnak)

Scheschonq I. (auch Schoschenk I.; assyrisch Šusanqu, Schusanqu[1], Susinqu[2]; hebräisch Šišak, Schischak, Šušak, Schuschak) war der altägyptische Begründer und 1. Pharao (König) der 22. Dynastie (Dritte Zwischenzeit) und regierte um 946 bis 924 v. Chr. Er ist nach seinem Onkel Osochor der zweite libysche Herrscher auf dem Thron der Pharaonen.

Inhaltsverzeichnis

Titulatur

  • Nebti-Name: Der in der Doppelkrone erscheint wie Horus-Sohn-der-Isis, der die Götter mit der Maat zufriedenstellt
  • Goldname: Mit mächtiger Kraft, der die neun Bögen (die Feinde Ägyptens) schlägt, groß an Siegen in allen Ländern

Familie

Die Eltern von Scheschonq I. sind Namilt und Tanetsepeh und er ist mit Karama (I.) und Penreschnes verheiratet. Seine Söhne sind Osorkon I., Namilt (I.) ( Herrscher von Herakleopolis) und Iupet (Hohepriester des Amun). Seine Tochter Taschepenbastet ist mit Djedthotiuefanch, dem dritten Priester des Amun im Tempel von Karnak verheiratet.

Regentschaft

Die ersten vier Jahre war Scheschonq I. nur in Unterägypten als Pharao anerkannt. In Oberägypten trug er in dieser Zeit noch den Titel „Fürst der Meschwesch“, ehe er im fünften Jahr in Theben offiziell als Pharao erwähnt wird. Schwerpunkte der Regierung von Scheschonq I. sind die innere Festigung Ägyptens, der Feldzug nach Palästina und die Bautätigkeit insbesondere in Karnak.

Scheschonq I. stärkt seine Macht, in dem er das Amt des Hohepriesters seinem zweiten Sohn Iupet überträgt. Und auch die Ämter des 2., 3. und 4. Hohepriesters werden mit Vertrauten besetzt. Der ältere Sohn Namilt (I.) wird Statthalter in Herakleopolis. Im 5. Jahr Scheschonq I. stellt der Sohn eines untergebenen Fürsten der Meschwesch nach Unruhen die Ordnung in der Oase Dachla wieder her und regelt Land- und Wasserstreitigkeiten (Dachla-Stele).

In einer Steleninschrift, die Scheschonqs Sohn Prinz Iupet zu einer Steinbrucheröffnung im zweiten Monat der Jahreszeit Schemu (Januar 925 v. Chr.) in Scheschonqs 21. Regierungsjahr niederschreiben ließ, wird Scheschonq I. zusätzlich explizit „Sjsq“ genannt. Hieraus leitet sich die Aussprache „Schischeq / Schascheq“ ab. Die Materialien des Steinbruchs waren für Baumaßnahmen in Theben bestimmt, die wiederum in Zusammenhang von Scheschonqs erfolgreich beendeten Palästina-Feldzug stehen. Die ägyptische Chronologie beruft sich auf jenen Feldzug, bei dem Scheschonq als Schischak im Alten Testament im Zusammenhang mit Rehabeams fünften Regierungsjahr erwähnt wird.

Scheschonqs Palästina-Feldzug

Chronologische Bewertung

Scheschonq führte den Feldzug nach ägyptischer Chronologie im Frühjahr oder Sommer 926 v. Chr. durch, etwa zwei Jahre vor seinem Tod. Herbert Donners chronologische Ansetzung der Regierungszeit Rehabeams (926–910 v. Chr.) steht hierzu im Widerspruch. Das von Donner postulierte „ungelöste chronologische Problem“ basiert jedoch auf alttestamentlichen Datierungsansätzen. Die Ägyptologie verwendet diesbezüglich die Ansetzung von Edwin Thiele (926 v. Chr.).

In der ägyptischen Chronologie existieren lediglich die zwei sogenannten „Ankerdaten“ der Thronbesteigungen von Ramses II. im Jahr 1279 v. Chr. und Psammetich I. im Jahr 664 v. Chr. Die chronologischen Ansätze der dritten Zwischenzeit gelten noch immer als unsicher. Das von Donner genannte „Chronologieproblem“ gilt insofern auch für die Ansetzung von Scheschonqs Regierungszeit, zumindest bis neue und zuverlässige Synchronismen mit der assyrischen Chronologie gefunden werden.

Verlauf des Feldzuges

Die Ortsnamenliste Scheschonqs besteht aus drei Teilen. Im ersten Abschnitt werden neben den Neubogenvölkern die Städte in Zentralpalästina genannt, wobei die erwähnten Orte drei Regionen zugeordnet werden können. Der zweite Teil beinhaltet unter anderem zahlreiche kleinere Orte im Negev; die dritte Liste konzentriert sich auf den südlichen Küstenbereich. Art und Umfang des ersten Listenabschnitts lassen Scheschonqs Einsatzgebiete von Taanach bis Hafarajim sowie Mahanajim im Ostjordanland und von Gibeon bis Ajalon erkennen. Megiddo fungierte hierbei als militärischer Stützpunkt für die jeweiligen Angriffe.

Jud-hamalek in Hieroglyphen
M17 M17 G43 d
h
Aa15
D36
E23 k N25

Jud-hamalek
Jwd-hmrk
Stele / Monument des Königs

Die alttestamentliche Forschung unternahm vor längerer Zeit Versuche, den aufgrund einiger durch Beschädigung nicht lesbarer Einträge fehlenden Namen Jerusalems mit in den Feldzug einzubeziehen. In ersten Übersetzungen der Städte deutete Jean-François Champollion das 29. Städteschild als Joudahamalek und nannte diesen Eintrag irrtümlich Königreich von Juda. Die allgemein akzeptierte Übersetzung wurde von W. Max Müller mit „Jud-hamelek“ geliefert (Hand des Königs, im übertragenen Sinn auch Monument des Königs), eine damalige Stadt in der Küstenebene bei Megiddo des biblisch schon um 1000 v. Chr. bezeichneten Gebiets Israel.

Nach Auswertung der archäologischen Ergebnisse und der historischen Quellen können die früheren Vermutungen bezüglich Jerusalems nicht bestätigt werden, zumal es sich offensichtlich um keinen politischen Feldzug Scheschonqs handelte. Das Südreich Juda war außerdem nicht das Ziel Scheschonqs, da nur Randgebiete innerhalb einer militärischen Aktion betroffen waren. Dagegen ist ein umfangreicher Zerstörungshorizont in den nördlichen Orten Pnuel, Tirza und Sukkot erkennbar. In Pnuel befand sich Rehabeams Residenz. Möglicherweise handelte es sich unter anderem um einen Vergeltungsschlag Scheschonqs. Dagegen spricht jedoch der Charakter des Feldzugs, der sich auf Handelsrouten und die zugehörigen Ortschaften konzentrierte. Sicher belegt ist der Befund, dass die nördlich zerstörten Orte keinen wesentlichen Bestandteil von Scheschonqs Feldzug darstellten. Vielmehr handelte es sich um eine von zahlreichen kleineren militärischen Aktionen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Scheschonq I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Urkunde aus dem Jahr 692 v. Chr.
  2. Annalen des Assurbanipal.


Vorgänger Amt Nachfolger
Psusennes III. Pharao von Ägypten
22. Dynastie (Anfang)
Osorkon I.

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