Schifffahrtsmuseum Grein

Schifffahrtsmuseum Grein

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Schloss Greinburg
Ansicht der Greinburg

Ansicht der Greinburg

Alternativname(n): anfangs Stettenfels, ab 1504 Heinrichsburg
Entstehungszeit: 1284

(erste urk. Erwähnung)

Erhaltungszustand: sehr gut erhalten
Ort: Grein
Geographische Lage 48° 13′ 35″ N, 14° 51′ 11″ O48.22638888888914.8530555555567Koordinaten: 48° 13′ 35″ N, 14° 51′ 11″ O
Schloss Greinburg (Österreich)
DEC
Schloss Greinburg

Die Greinburg ist ein Schloss im Strudengau in Oberösterreich und befindet sich in der Stadt Grein im Unteren Mühlviertel. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Grein und das älteste Wohnschloss Österreich. Die mittelalterliche Burganlage wurde um 1284 erstmals erwähnt und um 1490 umgebaut.

Heute ist das Schloss in Privatbesitz und gehört der Privatstiftung des herzoglichen Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Seine historischen Repräsentationsräume wie zum Beispiel der Arkadenhof, der Rittersaal, das Diamantgewölbe und die Sala Terrena sowie das Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum sind von Mai bis Oktober öffentlich zugänglich. Im Rahmen einer Schlossführung erhält man auch Zugang zu den kostbar ausgestatteten Coburger Festräumen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Greinburg um 1674, Stich von G.M.Vischer

An Stelle des heutigen Schlosses wurde um 1284 eine landesfürstliche Burg erwähnt.

Erst 1488 finden sich wieder Dokumente über die Burg. In diesem Jahr bewilligte Kaiser Friedrich III. den Brüdern Heinrich und Siegmund Prüschenk, Freiherrn von Stettenberg, die Burg zu einem Schloss umzubauen. Um 1495 kauften sie auch die Burg Hardegg und nannten sich Herren von Hardegg und im Machland. Das Schloss in Grein sollte der Sicherung des Machlandes gegen böhmische, ungarische und türkische Einfälle dienen. Der erste Name war Stettenfels, ab 1504 Heinrichsburg und erst seit 1533 ist der Name Greinburg.

Ab 1485 kam der Sitz des Landgerichtes Machland von der Burg Mitterberg zur Herrschaft Grein.

1534 gelangte das Schloss in den Besitz des kaiserlichen Pfennigmeisters Jakob Löbl. Seine Tochter vermählte sich mit Rudolf von Sprinzenstein, der 1621 das Schloss an den Grafen Leonhard Helfrich von Meggau verkaufte. Unter dem Meggau wurde das Schloss im Renaissancestil vergrößert. Durch Heirat kam es in den Besitz der Familie Dietrichstein. 1709 kaufte Graf Franz Ferdinand von Salburg das Schloss und 1810 ging es an den Armeelieferanten Michael Fink.

Ab 1817 gehörte das ursprünglich Maria-Theresianische Privileg der Scheiterschwemme auf der Naarn zur Herrschaft Greinburg.

Fink verkaufte das Schloss 1823 an den Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha, womit um 1876 die englische Königin Victoria als Schwiegertochter des Herzogs das Schloss zur Hälfte besaß.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von der sowjetrussischen Armee besetzt und ist erst seit 1958 wieder im Besitz der Familie Sachsen-Coburg und Gotha. 1969 wurden Teile des Schlosses als Schifffahrtsmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bau

Das Schloss steht auf dem Hohenstein oberhalb der Stadt. Das Vorbild für das Schloss war die Kaiserburg in Wien und jene in Wiener Neustadt. Das Schloss wurde als Viertürmeanlage mit Torturm, Palas und Kapelle errichtet. Sehenswert sind die historischen Repräsentationsräume: der stimmungsvolle Arkadenhof, das spätgotische Diamantgewölbe, der beeindruckende Große Rittersaal (33 m lang, 16 m breit, 14 m hoch), die Schlosskapelle mit dem frühbarocken Weihnachtsaltar und die geheimnisvolle Sala Terrena - ein vollständig mit Kieselstein-Mosaik ausgeschmückter Festraum.

Die Coburger Festräume im zweiten Obergeschoss sind nur mit einer Führung zu besichtigen. Sie sind reich ausgestattet mit antiken Möbeln und Bildern aus dem Besitz der herzoglichen Familie Sachsen-Coburg und Gotha, die bis heute für den Unterhalt des Schlosses sorgt. Schloss Greinburg gilt als das älteste Wohnschloss von Österreich. D. h. es ist das erste Schloss, das in seiner Grundstruktur einheitlich erbaut wurde und nicht vorrangig der Verteidigung diente.

Schifffahrtsmuseum

1969 wurde das Schloss renoviert und das Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum eingerichtet, das am 13. Juni 1970 eröffnet wurde. Es ist das einzige Schifffahrtsmuseum in Oberösterreich. Detaillierte Modelle repräsentieren die Geschichte der verkehrstechnischen Nutzung der Binnenschifffahrt auf der Donau und ihren Zuflüssen Inn, Salzach, Enns und Traun. Im Donau-Saal (ursprünglich: Kleiner Rittersaal) ist ein 15 Meter langes Modell eines sogen. Schiffszugs zu sehen. Weiters sind Flöße ausgestellt, die von der regen Verkehrsader der Region zeugen, sowie das Modell des ersten Donaudampfschiffes Maria Anna. Die zahlreichen Objekte sind Leihgaben (Oberösterreichische Landesmuseen).

Neben der Schifffahrt sind auch Modelle von alten Städten in Oberösterreich ausgestellt.

Siehe auch

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, 2. Auflage 1992, Steyr, ISBN 3850683230
  • Josef Reitinger: Oberösterreichisches Schiffahrtsmuseum. Schloß Greinburg", 3. verb. u. erw. Aufl., Grein a. d. Donau 1985
  • Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs, Oberösterreich Bd. 1, Mühlviertel, Horn/Wien 2003, S. 219-226 ISBN 3-85028-362-3

Weblinks


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