Schlacht bei Monterrey

Schlacht bei Monterrey
Belagerung von Fort Texas
Teil von: Mexikanisch-Amerikanischer Krieg
Darstellung der Kämpfe um Monterrey. Mit Palace Hill ist vermutlich der Obispado gemeint.
Darstellung der Kämpfe um Monterrey. Mit Palace Hill ist vermutlich der Obispado gemeint.
Datum 21. September–24. September 1846
Ort nahe Monterrey, Mexiko
Ausgang Amerikanischer Sieg
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten

Mexiko
Befehlshaber
Zachary Taylor
Pedro de Ampudia
Truppenstärke
6.220
7.303
42 Kanonen
Verluste
128 Tote
368 Verwundete
43 Vermisste
367 Tote und Verwundete
25 Kanonen

Die Schlacht bei Monterrey war ein Gefecht des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges, in dem vom 21. bis 24. September 1846 in und um Monterrey mexikanische und amerikanische Truppen aufeinander trafen. Es gelang den Mexikanern, die US-Truppen an der Festung Monterrey kurzzeitig aufzuhalten.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Nach mehreren Niederlagen erhielt die mexikanische Nord-Armee von Antonio López de Santa Anna den Befehl, sich auf Saltillo zurückzuziehen, um dort Verteidigungsstellungen zu beziehen. Der Befehlshaber der Nord-Armee, General Pedro de Ampudia, verweigerte den Befehl und entschied, sich bei Monterrey mit 7.303 Mann und 42 Kanonen dem Kampf zu stellen.[1] Gründe hierfür waren die schlechte Moral seiner Truppen nach den ständigen Rückzügen und Ampudias Wunsch, einen Sieg zu erringen.

Währenddessen war General Zachary Taylor Ende August mit 3.080 Freiwilligen und 3.150 regulären Truppen von Camargo losmarschiert, erreichte am 19. September um 9 Uhr mit 6.640 Mann Monterrey und geriet unter Artilleriebeschuss.[2] Er bezog ein Lager im Wald von San Domingo vor der Stadt und sandte Aufklärungstrupps aus. Monterrey hatte 10.000 Einwohner und war schwer befestigt. Südlich der Stadt verläuft der Santa Catarina, im Süden und Westen ragen Ausläufer der Sierra Madre Oriental aus. Zwischen ihnen verlaufen der Santa Catarina und die Straße nach Saltillo, die Monterreys einzige Nachschubroute war, flankiert von den Bergen Independencia im Westen und Federacion im Osten. 900 Meter nördlich der Stadt befand sich die Zitadelle. Sie beherbergte 400 Mann und 30 Geschütze. In Reichweite ihrer Geschütze befand sich die Kreuzung der Straßen nach Marín und Monclova.

Der Schlachtverlauf

Die US-Truppen erreichen Monterrey
Karte zur Schlacht von Monterrey

Am 21. September um 14 Uhr gingen die US-Truppen zum Angriff über. General William Jenkins Worths 2.000 Mann starke Division regulärer Truppen sollte im Westen die Straße nach Saltillo abschneiden. Taylor ließ bei Sonnenuntergang den Rest der Armee als Ablenkung vor Monterrey aufmarschieren. Ampudia ließ sich aber nicht täuschen und sandte Verstärkungen zur Straße nach Saltillo sowie eine große Anzahl Kavallerie, um die Nachschublinie offen zu halten. Worths Division war in fünf Stunden nur acht Kilometer vorangekommen und musste vor dem Angriff übernachten. Um 6 Uhr am nächsten Tag, dem 21. September, befahl Worth den Angriff. 200 Mann der mexikanische Kavallerie griffen an und es kam zu einem 20-minütigen Gefecht, in dem es Worths Männern gelang, die Angreifer zu zerstreuen. Die US-Truppen rücken weiter vor und gerieten dabei unter Feuer vom Independencia-Berg. Um 8.15 Uhr war die Straße nach Saltillo unter Worths Kontrolle. Worth entschied sich, die Redoute auf dem Federacion-Berg, südlich der Straße, einzunehmen. Sie fiel schnell, die Amerikaner verloren 20 Mann und nahmen mit einem dort erbeuteten Geschütz die Befestigung auf dem Soldadoberg unter Feuer, deren Besatzung rasch die Position aufgab. Auch dort fiel den Amerikanern ein Geschütz in die Hände. Beide nahmen nun die Befestigung auf dem Independencia-Berg unter Feuer. Versuche der mexikanischen Kavallerie, die zurückgebliebenen Truppen Worths abzuschneiden, wurden vereitelt.

Im Osten sollten Oberstleutnant John Garland und seine 800 Regulären der 1st, 3rd Infantry und des Maryland and District of Columbia Battalion einen Ablenkungsangriff starten, um Worth zu entlasten. Sie gerieten allerdings unter Feuer von der nördlich der Stadt gelegenen Zitadelle und dem östlich der Stadt gelegenen Fort Tenería. Zwei Angriffe der Amerikaner wurden zurückgeschlagen. Nur einer geringen Anzahl Soldaten gelang es, sich hinter dem Fort Tenería zu verschanzen. Nach Garlands Scheitern sandte Taylor das 4th Infantry und das 1st Ohio-Regiment sowie General John Quitmans Brigade zur Verstärkung. Am Mittag war es gelungen, Fort Tenería einzunehmen. Die US-Truppen hatten allerdings schwere Verluste zu beklagen. Nach dem Fall Tenerías überquerte das Buckeye Regiment den Fluss bei La Purísima und griff erfolglos Fort Diablo an. Auf seinem Rückzug wurde es von zwei Regimentern mexikanischer Kavallerie unter General Jose Maria Garcia del Conde angegriffen, konnte diesen jedoch abwehren. Ein Angriff Garlands auf Fort Diablo wurde ebenfalls abgeschlagen. Insgesamt verloren 394 Amerikaner bei diesen Angriffen ihr Leben.

Der Obispado

Am 23. September um 3 Uhr sandte Worth Oberst Thomas Childs, um das am westlichen Ende des Cerro del Obispado gelegene Fort Libertad im Handstreich zu nehmen. Die 50 bis 60 Mexikaner wurden überrumpelt und das Fort rasch eingenommen. Ein Gegenangriff wurde abgewehrt. Eine Haubitze wurde den Berg hinaufgebracht und schaltete die Artillerie am Obispado aus. Am späten Nachmittag unternahmen die Mexikaner einen neuen Angriff, der allerdings rasch zusammenbrach. Die Mexikaner zogen sich, von den Amerikanern verfolgt, auf den Obispado zurück, räumten diesen aber kampflos vor den nachrückenden Amerikanern. Die westlichen Zugänge zur Stadt waren gesichert.

General Ampudia hatte in der Nacht vom 22. zum 23. September die äußeren Verteidigungslinien, mit Ausnahme der Zitadelle, geräumt und seine Truppen auf der Plaza Mayor zusammengezogen. Quitman bemerkte erst am nächsten Morgen Ampudias Rückzug und tastete sich vorsichtig in die Stadt vor. Um 11 Uhr hielt er bereits die östlichen Vororte. Worth hielt die Schüsse, die er von Quitmans Vorrücken vernahm, für das Signal zum Angriff und rückte auf Monterrey vor. Um 14 Uhr begann der Häuserkampf. Hierbei feuerten die Amerikaner mit Artillerie die Straßen entlang, während die Infanterie sich mit Brecheisen durch die Wände der Häuser vorarbeitete.[3] Am späten Nachmittag begann ein auf der Plaza de la Capella in Stellung gegangener Mörser die Mexikaner auf der Plaza Mayor unter Feuer zu nehmen. Taylor befahl den Rückzug, obwohl seine Männer sich nur noch zwei Häuserblocks von der Plaza Mayor entfernt befanden. Er fürchtete einen nächtlichen Gegenangriff auf seine erschöpften Soldaten und dass sie von den fallenden Mörsergeschossen getroffen werden könnten.

Waffenstillstand und Auswirkungen

Am Abend des 24. September bat Gouverneur Morales General Taylor, die Zivilisten abziehen zu lassen. General Ampudia bot Taylor an, die Stadt aufzugeben und sich mit seinen Männern zurückzuziehen. Um 13 Uhr am nächsten Tag traf sich Taylor mit Ampudia und es wurde beschlossen, dass eine gemeinsame Kommission die Kapitulationsbedingungen aushandeln sollte. Taylors Armee war angeschlagen und die Eroberung der Stadt hätte wahrscheinlich weitere schwere Verluste gefordert. Darüber hinaus war die Munition knapp und Taylor konnte nicht auf baldigen Nachschub hoffen. Wäre Monterrey nicht bald gefallen, hätte sich Taylor ohne Munition und Nachschub tief im Feindesland befunden.[4] Es wurde vereinbart, dass die Mexikaner ihre Waffen und sechs Kanonen behalten durften. Die Mexikaner sollten innerhalb einer Woche Stadt und Zitadelle räumen und sich hinter die Linie Rinconada, Linares, San Fernando zurückziehen. Außerdem sollte ein achtwöchiger Waffenstillstand in Kraft treten; vorausgesetzt, beide Regierungen würden den Waffenstillstand akzeptieren. Ampudias Armee zog sich zwischen dem 26. und dem 28. September aus Monterrey zurück und erreichte Salillo am 30. September wo sie bis zum 4. Oktober rastete. Ampudia hatte geplant, Saltillo zu seinem Stützpunkt zu machen, doch der Widerstand der Einwohner, die kein zweites Monterrey in ihrer Stadt haben wollten, zwang ihn, sich auf San Luis Potosí zurückzuziehen. Somit war für General Taylor der Weg frei zur kampflosen Besetzung Saltillos, der Hauptstadt Coahuilas.

Literatur

  • Bauer, Karl Jack: The Mexican War 1846-1848. London/New York 1974.
  • Leckie, Robert: The Wars of America. Evanston/London/New York 1968.

Einzelnachweise

  1. Bauer, Karl Jack: The Mexican War 1846-1848. London/New York 1974. Seite 93.
  2. Bauer, Karl Jack: The Mexican War 1846-1848. London/New York 1974. Seite 89.
  3. Leckie, Robert: The Wars of America. Evanston/London/New York 1968. Seite 345.
  4. Leckie, Robert: The Wars of America. Evanston/London/New York 1968. Seite 345.

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