Schlacht bei Québec

Schlacht bei Québec
Schlacht bei Québec
Teil von: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
Datum 31. Dezember 1775
Ort Québec (Stadt)
Ausgang Britischer Sieg
Konfliktparteien
Vereinigte Staaten Großbritannien
Kanadische Miliz
Befehlshaber
Richard Montgomery
Benedict Arnold
Daniel Morgan
Guy Carleton
Truppenstärke
1.200 1.800
Verluste
50 Tote
34 Verwundete
431 Gefangene
5 Tote
14 Verwundete
Der amerikanische Feldzug nach Kanada 1775
Tod General Montgomerys
Briten und kanadische Miliz schlagen die eingedrungenen Amerikaner zurück

Die Schlacht bei Québec vom 31. Dezember 1775 zwischen Briten und Amerikanern fand während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs bei Québec (Kanada) statt und beendete den Versuch der Amerikaner, den Krieg auf Kanada auszudehnen. Sie ist nicht zu verwechseln mit der teilweise ebenfalls als Schlacht bei Québec bezeichneten Schlacht auf der Abraham-Ebene von 1759.

Während die amerikanische Kontinentalarmee unter George Washington die britischen Streitkräfte in Boston blockierte, stieß eine amerikanische Armee unter Brigadegeneral Richard Montgomery, einem britischen Offizier außer Dienst, entlang des Lake Champlain nach Kanada vor (s. auch Invasion von Kanada). Eine zweite amerikanische Truppe unter Oberst Benedict Arnold fiel von Maine her in Kanada ein. Ziel der Invasion war es, die dortige Bevölkerung zum Anschluss an die amerikanische Revolution zu bringen und den Briten die dortigen Militär- und Marinestützpunkte zu entziehen. Den Amerikanern gelang es gegen schwachen britischen Widerstand unter anderem, Montréal zu besetzen und die strategisch wichtigen Vorposten im Süden wie Fort Niagara zu isolieren. Ende Oktober 1775 erreichten Arnolds Soldaten den Sankt-Lorenz-Strom in der Nähe von Québec. Sie hatten allerdings aufgrund der mit ihrem schnellen Vormarsch verbundenen Strapazen erhebliche Verluste erlitten. Der britische Oberst Allen Maclean besetzte mit seinen Soldaten auf die Nachricht von Arnolds Ankunft hin die Befestigungen von Québec, wo sich ihm der kanadische Gouverneur Guy Carleton anschloss. Die Verteidiger zählten etwa 1.200 Mann, größtenteils kanadische Freiwillige und eine Handvoll Rekruten der britischen Armee ohne Kampferfahrung.

Am 13. November überquerte Arnold mit seiner Truppe den Sankt-Lorenz-Strom, postierte sich auf der Abraham-Ebene nahe der Stadt und forderte die Garnison von Québec auf, sich entweder zum Kampf zu stellen oder zu kapitulieren. Maclean und Carleton waren allerdings nicht so töricht, mit ihren unerfahrenen Soldaten auf den Schutz der Befestigungen und der erhöhten Lage der Stadt sowie ihre schwere Artillerie zu verzichten, und taten keines von beidem. Daraufhin unternahm Arnold einen nächtlichen Überraschungsangriff, der abgeschlagen wurde.

Im Dezember erreichte General Montgomery mit etwa 350 Mann Verstärkung Quebec, so dass den Amerikanern nun rund 1.200 Mann zur Verfügung standen. Ein Angebot an die Briten, unter freiem Geleit abzuziehen, wurde von diesen ausgeschlagen.

Um 2 Uhr morgens am 31. Dezember ließ Montgomery während eines Schneesturms seine Truppen zum Angriff aufmarschieren. Der Angriff sollte von zwei Abteilungen unter Montgomery und Arnold an unterschiedlichen Punkten der Stadt durchgeführt werden. Um 4 Uhr ließ Montgomery Signalraketen abfeuern, um den Beginn des Angriffs zu signalisieren. Beim Vorrücken auf die britischen Stellungen im Süden der Stadt wurden Montgomery und zwei weitere hohe Offiziere durch Kartätschen- und Gewehrfeuer getötet. Der übernehmende Offizier ordnete umgehend den Rückzug an.

Währenddessen gelang es Arnolds Soldaten, von Osten her in die Stadt einzudringen, doch wurde Arnold dabei verwundet und Daniel Morgan übernahm das Kommando. Daraufhin führte Oberst Maclean mit den nach der Abwehr des Angriffs von Montgomery frei gewordenen Truppen einen Gegenangriff auf die in die Stadt eingedrungenen Amerikaner und zwang sie dazu, sich zu ergeben. Die Verluste der Briten und Kanadier betrugen lediglich 20 Mann, die der Amerikaner etwa 500, darunter über 400 Gefangene.

Nach der Schlacht blieb Arnold mit den verbleibenden Truppen vor der Stadt, hatte aber bei einem Kräfteverhältnis von 1:3 keine Chance sie einzunehmen. Erst im Mai trafen amerikanische Verstärkungen unter General John Thomas ein, aber die gleichzeitige Ankunft frischer britischer Truppen zwang die Amerikaner, die Belagerung Québecs aufzugeben und sich in Richtung Montreal zurückzuziehen. Auf dem Rückzug kam es zur Schlacht von Trois-Rivières. Nach den Niederlagen in den Schlachten von Les Cèdres und Vaudreuil räumten die Amerikaner ihre Eroberungen und zogen sich aus Kanada zurück. Während des weiteren Verlaufs des Unabhängigkeitskriegs gab es keine ernsthaften Versuche mehr, Kanada zu erobern. Die amerikanische Niederlage bei Québec war so ein entscheidender Faktor dafür, dass Kanada britisch blieb und kein Teil der USA wurde.

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