- Schlacht um Guam
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Schlacht um Guam Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg
Karte von GuamDatum 21. Juli 1944–10. August 1944 Ort Guam (Marianen) Ausgang Alliierter Sieg Konfliktparteien Vereinigte Staaten Japan Befehlshaber Roy S. Geiger Takeshi Takashima
Hideyoshi ObataTruppenstärke 36.000 18.500 Verluste 3.000 18.000 Die Schlacht um Guam war eine Schlacht zwischen der United States Navy und den Kaiserlich Japanischen Streitkräften während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg auf der Insel Guam zwischen dem 21. Juli 1944 und 10. August 1944 und Teil der Schlacht um die Marianen-Inseln.
Inhaltsverzeichnis
Guam
Guam ist mit 48 km Länge und 14 km Breite die größte Insel der Marianen und war seit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 unter US-amerikanischer Verwaltung, bis die Japaner sie am 11. Dezember 1941 eroberten. Die Insel wurde danach von der japanischen Armee weniger stark befestigt als die anderen Marianeninseln, wie z. B. Saipan, welche seit dem Ersten Weltkrieg zu Japan gehörte.
Ausgangslage
Der alliierte Plan für die Invasion der Marianen sah schwere vorbereitende Bombardements vor, anfangs durch Flugzeuge von Flugzeugträgern und den 2.000 km östlich gelegenen Stützpunkten auf den Marshallinseln und nach Erringung der Luftüberlegenheit durch Artilleriefeuer von Schlachtschiffen. Aufgrund seiner Größe wurde Guam als Ziel für eine Basis zur Unterstützung der Operationen gegen die Philippinen, Taiwan und den Ryūkyū-Inseln ausgewählt. Der Tiefwasserhafen bei Apra war für die Großkampfschiffe und die zwei Startbahnen für die Langstreckenbomber vom Typ B-29 Superfortress geeignet.
Die Invasion von Saipan war auf den 15. Juni 1944 und die Landung auf Guam auf den 18. Juni 1944 terminiert. Dieser Terminplan erwies sich als zu optimistisch, da der hartnäckige Widerstand durch die unerwartet starke Befestigung von Saipan sowie einer umfangreichen japanischen maritimen Gegenoffensive (Operation A-Go) die Invasion von Guam letztendlich um einen Monat verschoben.
Operation
Landeoperation
Guam stellt mit seinem Riffen, Klippen und dem hohen Wellengang eine große Herausforderung für jeden Angreifer dar. Am 21. Juli landeten die US-Amerikaner an beiden Seiten der Halbinsel Orote im Westen von Guam mit dem Ziel, den dort liegenden Flugplatz abzuschneiden. Die 3rd Marine Division landete um 8:28 Uhr in der Nähe von Agana im Norden von Orote, und die 1st Provisional Marine Brigade südlich von Agana. Obwohl die japanische Artillerie 20 Amphibienfahrzeuge versenkte, waren gegen 9:00 Uhr an beiden Küstenabschnitten Panzer angelandet. Die 77th Infantry Division hatte größere Schwierigkeiten, da die Einheit aufgrund fehlender Amphibienfahrzeuge den Abschnitt vom Riff bis zum Strand durchwaten musste.
Bis zum Sonnenuntergang des 21. Juli hatten die US-amerikanischen Streitkräfte 2 km tiefe Brückenköpfe am Strand errichtet. Der Nachschub für die angelandeten US-Amerikaner war während der ersten Tage schwierig, da die Landungsboote nur bis zum mehrere hundert Meter entfernten Riff kamen und Amphibienfahrzeuge nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung standen. Dennoch konnten die beiden Brückenköpfe am 28. Juli verbunden und die Startbahn von Orote und der Hafen von Apra am 30. Juli erobert werden.
Gegenangriffe
Die japanischen Gegenangriffe während der ersten Tage der Schlacht wurden vorwiegend bei Nacht durchgeführt. Mehrere Male infiltrierten sie dabei erfolgreich die US-amerikanischen Verteidigungsstellungen und konnten nur unter hohen Verlusten zurückgeschlagen werden. Generalleutnant Takeshi Takashima wurde am 28. Juli getötet und Generalleutnant Hideyoshi Obata übernahm daraufhin das Kommando zur Verteidigung der Insel.
Die Gegenangriffe an den Strandabschnitten reduzierten nachhaltig die Kampfkraft der Japaner. Anfang August gingen die Vorräte an Nahrung und Munition zu neige, und nur eine Handvoll Panzer waren noch einsatzbereit.
Entscheidung
Kommandant Obata zog seine Truppen aus dem Süden Guams zurück in der Absicht, in der zentralen Gebirgsregion neu Stellung zu beziehen. Doch da die japanischen Streitkräfte durch die US-amerikanischen See- und Lufthoheit vom Nachschub abgeschnitten waren, konnte Obata die unvermeidliche Eroberung der Insel lediglich für einige Tage hinauszögern.
Regen und dichter Dschungel erschwerten den US-Amerikanern die Eroberung der Insel, erst nach einem Angriff auf den Berg Barrigada zwischen dem 2. bis 4. August brachen die japanischen Verteidigungslinien zusammen.
Wie bereits in anderen Schlachten im Pazifik verweigerten die japanischen Streitkräfte die Kapitulation und wurden fast vollständig getötet. Noch am 8. Dezember 1945 wurden drei US Marines von versprengten japanischen Einheiten angegriffen und getötet. Erst am 24. Januar 1972 wurde der japanische Unteroffizier Yokoi Shōichi von Jägern entdeckt, nachdem er dort 27 Jahre alleine in einer Höhle ausgeharrt hatte.
Nach der Schlacht wurde Guam zu einer zentralen Basis für die nachfolgenden alliierten Operationen ausgebaut. Fünf große Startbahnen wurde von dem Bauregiment der SeaBees errichtet, von denen B-29 Bomber umfangreiche Luftangriffe auf Tokio, der japanischen Zentralinsel und dem westlichen Pazifik flogen.
Siehe auch
Weblinks
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