Schloss Lauterbach (Ebersbach)

Schloss Lauterbach (Ebersbach)
Blick über den Schlossteich zum Schloss
Nahansicht
Schlossteich und -park

Schloss Lauterbach liegt im Ortsteil Lauterbach der Großgemeinde Ebersbach.

Mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1350 entwickelte sich der Ort von einem Vorwerk der Mark Meißen, über ein ansehnliches Rittergut im 15./16. Jahrhundert, hin zu einer florierenden Schlossgemeinde im 18./19. Jahrhundert. Das zwanzigste Jahrhundert brachte für den Ort Lauterbach gleich mehrere Umbrüche. Zunächst ging der adlige Bestand in bürgerlichen Privatbesitz (1929), dann in Volks- und genossenschaftliches Eigentum (1946) über. Der dörfliche Alltag wurde neu geprägt. Ab 1983 spielte das Schloss in diesem Alltag keine Rolle mehr.

Schloss- und Parkhistorie

1350 belehnte der meißnische Markgraf Friedrich der Strenge einen Thimo de Grunrode, mit dem Vorwerk Lauterbach, von dem es heißt, „Luterbach, ein forwerg in der Mark Meissen am Bindebach gelegen.“ In den Jahren 1408 bis 1660 wurde das Vorwerk durch die Familien derer von Lubin, von Schönfels, von Grünberg und von Polenz als Rittergut ausgebaut und gefestigt.

Jonas von Kirchbach wurde 1660 erstmals als Erbherr und kurfürstlicher Verwalter genannt. Dessen Sohn Hans Gustav beginnt um 1700 mit der Errichtung des idyllisch am Ufer eines Sees gelegenen Schlosses Lauterbach, einem eher schlichten, zweigeschossigen Bau.

1735 erwarb Leopold Freiherr von Palm das Rittergut mit dem Schloss und baute es zu seinem Familiensitz aus. Die Familie bekleidete am Hofe von Kaiserin Maria Theresia wichtige Ämter. Besonders die repräsentativen Räume des Schlosses wurden dadurch auch mit dem entsprechenden Interieur ausgestattet. Im großen Saal hingen die Porträts der Kaiserin und ihres Gemahls Franz von Habsburg-Lothringen.

1770 wurde der Schlosspark angelegt. Anfangs als Park im Stil des ausgehenden Barock konzipiert, wurde er später zum englischen Landschaftsgarten mit großer Teichanlage umgestaltet. 1895 erfolgten ein Umbau- und Renovierungsarbeiten am Schloss. Es erhielt das zweite Obergeschoss und die noch heute erhaltene Fassade im Rokokostil.

Für eine Million Reichsmark verkaufte 1929 Herbert von Palm Gut und Schloss Lauterbach an Dr. Walter Wilhelm, der im Jahre 1927 Minister im sächsischen Regierungskabinett war. 1933 wurde der wirtschaftsliberale Wilhelm unter Hausarrest gestellt. 1945 wurde Dr. Wilhelm von der Sowjetarmee deportiert und als Großgrundbesitzer enteignet. Er ist der letzte private Eigentümer des Schlosses Lauterbach.

1946 ging das Schloss in Volkseigentum über und wurde als Lehrlingswohnheim genutzt. Das Gut nutzte die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Naunhof. 1963 bis 1983 befand sich im Schloss die Grundschule Lauterbach. Neben dem Schloss wurde 1976 eine Turnhalle mit 250 m² Nutzfläche errichtet. Die Halle ist noch heute in Betrieb. Am Südende des Parks entstand 1983 ein neues Schulgebäude – mit Schulbetrieb bis 2002. Seit diesem Zeitpunkt blieb das Schloss ungenutzt.

1996 wurde das Grundstück in Schloss und Gut aufgeteilt. Das Schloss verblieb im Besitz der Gemeinde, das Gut wurde an Privatpersonen veräußert. 2006 gründete sich der Förderverein Schloss und Park Lauterbach e. V.

Weblinks

 Commons: Schloss Lauterbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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