Schloss Linnep

Schloss Linnep
Das Schloss von der Seeseite aus
Schloss Linnep von Westen, mit der zum Haupteingang über den Graben führenden Treppe
Eingangstür mit Wappen

Das Schloss Linnep, meist Haus Linnep genannt, ist ein Wasserschloss im Ratinger Stadtteil Breitscheid.

Urkundlich wird der Rittersitz bereits im 11. Jahrhundert in einer Urkunde des Stifts Kaiserswerth erwähnt. Die Bauart der alten Teile weist auf das 12. Jahrhundert. 1769 entstand an der Stelle der alten Burg ein Neubau, in den der runde Turm, wohl 1000 Jahre alt, mit dem Spitzdach und die Ringmauer aus der alten Anlage integriert wurden. Nach 1855 erfolgten weitere Anbauten. Die sehr kompakte Anlage wird von einer großen Gräfte umgeben, die vom Hummelsbach durchflossen wird. Zugang zum Schloss ist heute eine ausladende Treppe über die Gräfte. Der Hof davor ist als Vorburg befestigt und besteht aus einer Toranlage mit Wirtschaftsgebäuden.

Südwestlich des Schlosses befindet sich der schlichte Saalbau der 1684 eingesegneten Waldkirche Linnep, einer der ältesten reformierten Kirchenneubauten im Rheinland. Daneben findet sich der Fachwerkbau der ehemaligen Schlossmühle, langjähriges Wirtshaus, heute Teil des dahinter liegenden Reitstalles.

Haus Linnep (oder Lennep) war bis 1802 der Kern der Herrschaft Linnep. [1] Die Ritter und Herren zu Linnep (Linepe, Lynepe) wohnten bis 1461 auf der Burg. Danach kam die Herrschaft durch Vererbung an die Grafen von Hohenlimburg. Seit 1582 bewohnte die freiherrliche Familie von Isselstein, die der reformierten Konfession angehörte, Haus Linnep, zunächst als Pfand, dann ab 1643 erblich durch Kauf.

Ab 1731 erfolgten vielmalige Besitzerwechsel. 1855 wurde es von Ferdinand Reichsgraf von Spee, jüngerer Bruder des Grafen auf Schloss Heltorf, gekauft und das dazugehörige Waldgebiet auf über 300 Hektar vergrößert. Bis in die 1990er Jahre befand sich im neuesten Schlossflügel das Archiv des Kreises Mettmann. Das Schloss ist privater Wohnsitz des Landwirtes und langjährigen CDU-Lokalpolitikers Clemens Graf von Spee und seiner Familie. Es kann nicht besichtigt werden.

Im Jahr 2008 übernehmen Isabella und Wilderich Freiherr von Ketteler den Betrieb. 2010 gibt es erstmalig die Möglichkeit standesamtliche Trauungen in Schloss Linnep zu schließen.

Literatur

  • Karl Heck: Schloß Linnep bei Kettwig. In: MBGV - Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Nr. 7/8, 1920.
  • Paul Herder: Die Kirche zu Schloß Linnep. In: Bergische Geschichtsblätter. Jg. 5, Nr. 4, Elberfeld 1928.

Einzelnachweise

  1. Die Akten der Herrschaft Linnep befinden sich im STA Düsseldorf im Bestand Grafschaft Tecklenburg [1]

Weblinks

 Commons: Schloss Linnep – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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