- Schloss Třeboň
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Das Schloss Třeboň (deutsch: Wittingau) liegt im Zentrum der gleichnamigen Stadt Třeboň in Tschechien. Der Eingang zum Schloss befindet sich an der Südwestecke des Hauptplatzes.
Geschichte
An der Stelle des heutigen Schlosses stand ursprünglich eine Veste. Sie wurde 1479–1482 von Wok II. von Rosenberg, der in Wittingau residierte, zu einer Burg umgebaut. 1522 wurden zwei Seitenflügel errichtet. Unter Wilhelm von Rosenberg erfolgte 1565–1575 durch den Baumeister Antonio Ericer ein Umbau zu einem Renaissance-Schloss. Gleichzeitig wurde es um den südwestlichen Flügel, das Eingangstor und einen Turm erweitert.
Weitere Veränderungen erfolgten 1599-1611 nach Plänen von Domenico Cometa während der Herrschaft des Peter Wok von Rosenberg, der ab 1602 in Wittingau residierte. Er verlegte das Krumauer Familienarchiv, das von dem Rosenbergischen Archivar und Chronisten Václav Březan geleitet wurde, in das Wittingauer Schloss, wo es bis heute zum größten Bestand des böhmischen Adelsarchivs gehört.
Die nächsten Besitzer des Schlosses waren ab 1611 die Herren von Schwanberg und ab 1622 das Haus Habsburg. Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich trat es 1660 an die Fürsten Schwarzenberg ab. Sie veranlassten im 18. Jahrhundert weitere Umbauten und Erweiterungen, zu denen auch Stallungen und ein Speicher sowie das barocke Verwaltungsgebäude gehörten. In einem Park nahe dem benachbarten Dorf Domanín errichteten sich die Schwarzenberger 1874 ihre Familiengruft.
Das Schloss beherbergt eines der bedeutendsten Archive Tschechiens. Es ist deshalb für die Öffentlichkeit nur in Teilen zugänglich. Besichtigt werden können neben dem schönen Renaissance-Trepenhaus der Wappensaal der Rosenberger und der Saal der Hofleute. Den Brunnen im Schlosshof schuf 1712 Paul Ignaz Bayer. Der große Schlosspark mit altem Baumbestand ist frei zugänglich.
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Stuttgart 1998. ISBN 3-520-32901-8, S. 666–668
- Erhard Gorys: DuMont Kunst-Reiseführer Tschechische Republik. ISBN 3-7701-2844-3, S. 165–167
Weblinks
- Homepage (CZ/EN)
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