Schloß Sommerswalde

Schloß Sommerswalde

Schloss Sommerswalde befindet unweit von Schwante (Gemeinde Oberkrämer) inmitten des Schwanter Forstes. Die Gesamtanlage des Schlosses mit seinen Nebengebäuden wurde 1888 bis 1891 für den Leutnant a. D. Friedrich August Richard Sommer durch die Berliner Architekten Hans Abesser und Klaus Kröger errichtet.

Schloss Sommerswalde
ehem. Pferdestall, sog. Rotes Rathaus

An einem halbkreisförmigen Platz erhebt sich in der Mittelachse das Schloss, das zu beiden Seiten symmetrisch von weiteren Gebäuden gerahmt wird. Links sind dies ein neugotisches Wohngebäude und eine Orangerie in ursprünglich orientalischen Formen. Rechter Hand steht das ehemalige Forsthaus – das bis zur Fertigstellung des Hauptgebäudes von Sommers Familie bewohnt wurde – sowie neben dem Schloss der zinnenbewehrte Ziegelbau des Pferdestalls, der Assoziationen mit dem Berliner Roten Rathaus hervorrufen sollte. Das Schloss selbst zeigt – besonders mit der, aus statischen Gründen in den 1920er Jahren bereits wieder entfernten, Kuppel – deutliche Anspielungen an Paul Wallots ersten Entwurf zum Berliner Reichstagsgebäude.

Nach dem Tode Sommers 1916 verkauften die elf Erben das Anwesen. Die Ländereien übernahm die landwirtschaftliche Genossenschaft „Freie Scholle“, während die Schloss-Anlage vom Juristen und Unternehmer Dr. Erich Lübbert als Familiensitz erworben und saniert wurde. Nach der Flucht der Familie Lübbert vor der anrückenden Front am 23. April 1945 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte die sowjetische Militärverwaltung das Schloss zunächst als Kommandantur. 1949 wurde dort die FDJ-Schule „Alexej Meressjew“ eingerichtet, in der die FDJ bis 1989 Pionierleiter ausbildete. Während dieser 40-jährigen Nutzung wurden die Gebäude im Innern und Äußeren massiv und in denkmalpflegerischer Hinsicht negativ verändert.

Nach der Wende gab es zunächst eine Reihe von Bewerber für die Anlage, deren Nutzung jedoch an denkmalpflegerische Auflagen gebunden war. Von 2000 bis 2003 unterhielt der Verein „Dharmakaya Schloß Sommerswalde“ dort eine buddhistische "Klosterschule". 2006 wurde das Anwesen von der „Neuen Kadampa-Tradition – International Kadampa Buddhist Union“, einem internationalen buddhistischen Dachverband, erworben und in den Folgejahren unter restauratorischer Anleitung umfänglich saniert.

Im September 2008 öffnete das im Schloss ansässige „Kadampa-Meditationszentrum Deutschland“ der Öffentlichkeit seine Pforten und bietet seither buddhistische Studienprogramme, Wochenendkurse und Retreats an, sowie Beherbergung für Gäste.

Literatur

  • Caren Heller: Schloß Sommerswalde bei Schwante; Schriftenreihe des Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V.; ed. Sibylle Badstübner-Gröger; Berlin 1994.
  • Detlef Stübs: Schloß Sommerswalde. Der zweite Reichstag unweit von Berlin; Hennigsdorf 1992.

Weblinks

52.74888888888913.1077777777787Koordinaten: 52° 44′ 56″ N, 13° 6′ 28″ O


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