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Schobüll (dänisch: Skobøl, friesisch: Schööbel) ist ein Stadtteil von Husum im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Der Ortsteil hat etwa 1600 Einwohner auf einer Fläche von 7,8 km². Er liegt rund 4 km vom Stadtkern entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Schobüll liegt im nordwestlichen Stadtgebiet von Husum an der Nordseeküste. Östlich verläuft die Bundesstraße 5 von Husum nach Niebüll. In Schobüll befindet sich der einzige Abschnitt der schleswig-holsteinischen Festlandküste, an dem die Geest direkt an die Nordsee grenzt. Es ist folglich auch einer der wenigen Orte an der Nordsee, die nicht durch einen Deich geschützt werden müssen. Schobüll hatte ursprünglich einen Hafen; durch den Verbindungsdamm von Nordstrand zum Festland verlandete die Husumer Bucht aber zunehmend, so dass der Hafen aufgegeben werden musste.
Halebüll (im Norden), Hockensbüll und Lund (im Süden) sind Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Schobüll.
Geschichte
Schobüll ist ein Kirchdorf und wurde um 1200 erstmals erwähnt. Der Name leitet sich von Soubu oder Skovby ab und bedeutet Walddorf (dänisch skov ≈ Wald). Nachdem der Waldbestand schon im Mittelalter abgeholzt wurde, bildete sich eine Heidelandschaft. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit der Wiederaufforstung begonnen. Der so entstandene Wald ist seit 1983 Teil des Landschaftsschutzgebiets Schobüller Berg.
Über die Geschichte der Kirche, des sogenannten Kirchleins am Meer, ist nur wenig bekannt; es wird jedoch angenommen, dass sie im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Die Kirche steht am „Schobüller Berg“, mit 31 Metern ü. NN einem der höchsten Punkte der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, und diente lange als Seezeichen für nach Husum einfahrende Schiffe. Das heutige Kirchenschiff wurde um 1600 errichtet. Nachdem der Turm 1780 einstürzte, erhielt die Kirche einen neuen Turm, der niedriger und damit den Windverhältnissen an der Küste besser angepasst war.
Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Schobüll, eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Sie umfasste die vier Dorfschaften Halebüll, Hockensbüll, Lund und Schobüll. 1934 wurden die Kirchspielslandgemeinden aufgelöst und aus den Dorfschaften der Schobülls wurden Landgemeinden gebildet, die jedoch noch im selben Jahr wieder zur Gemeinde Schobüll zusammengefasst wurden.
Schobüll wurde zum 1. Januar 2007 in die Stadt Husum eingemeindet.[1]
Wirtschaft
Traditionell waren die Bewohner des Orts in der Landwirtschaft, der Krabbenfischerei und in der Landgewinnung beschäftigt. Heute überwiegt durch die Nähe zu Husum nicht nur die Wohnnutzung; auch der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle.
Tourismus
Der Husumer Stadtteil Schobüll ist ein anerkannter Luftkurort.
Einzelnachweise
Literatur
- Dieter Reichardt: Schobüll – Ein Rundgang durch das Dorf. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2002, ISBN 978-3-89876-013-3.
Weblinks
54.59.0166666666667Koordinaten: 54° 30′ N, 9° 1′ OKategorien:- Ort im Kreis Nordfriesland
- Ort in Südschleswig
- Husum
- Ehemalige Gemeinde in Schleswig-Holstein
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