Schtscherbitzki

Schtscherbitzki

Wladimir Wasiljewitsch Schtscherbitzki (russisch Владимир Васильевич Щербицкий; * 17. Februar 1918 in der Oblast Dnipropetrowsk; † 17. Februar 1990) war ein sowjetischer und ukrainischer Politiker und von 1961 bis 1963 sowie von 1965 bis 1972 Ministerpräsident der Ukraine.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ausbildung und Aufstieg

Schtscherbitzki war, wie viele Politgrößen der UdSSR, Ingenieurabsolvent (1948), bevor er als Mitglied der KPdSU in der Politik Karriere machte. 1948 wurde er schon mit 30 Jahren unter Leonid Breschnew (1947-1950) Zweiter Obkomsekretär der Partei in der Oblast Dnipropetrowsk (Ukraine). Seit dieser Zeit bestand die einvernehmliche Beziehung dieser beiden Politgrößen.

Ukrainischer Ministerpräsident

Von 1961 bis 1963 war er Vorsitzender des Ministerrats der Ukrainischen SSR. Von diesem Posten stieg er von 1961 bis 1963 auf zum Kandidat des Politbüros. Im Rahmen einer allgemeinen Erneuerungsbestrebung verlor er 1963 - obwohl jung an Jahren - seine Ämter und wurde durch Nikita Chruschtschows Einfluss zum Mitglied des Zentralkomitees degradiert. Er wurde aber 1963 Erster Obkomsekretär der Partei der Stadt Dnjepropetrowsk, eine sicherlich niedrigere Position als zuvor.

Von 1965 bis 1972 – also nach Chruschtschows Sturz, an dem er mitwirkte - wurde er durch Breschnew wieder Ministerpräsident der Ukrainischen SSR und von 1965 bis 1971 auch wieder Kandidat des Politbüros.

In den Zentren der Macht

1971 stieg er auf in das höchste politische Gremium der UdSSR, er wurde Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und zwar in der Zeit vom 9. April 1971 bis zum 20. September 1989. Von 1972 bis 1989 war er auch als Nachfolger von Schelest Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine. In der Ukraine verloren die Schelest-Vertrauten ihre Posten. Die Ansätze einer ukrainischen Verselbstständigung wurden unterdrückt.

Er führte“ – wie Gorbatschow sich erinnerte – „die Republik (Ukraine) mit sicherer Hand.“ Um 1978 wurde auch als möglicher Nachfolger Breschnews als Generalsekretär der Partei genannt; Juri Andropow sollte sich später durchsetzen. 1977 unterstütze er noch die ersten Reformansätze von Michael Gorbatschows; er folgte jedoch diesem zunehmenden Weg der Veränderung ab 1989 nicht mehr und schied aus dem Politbüro und seinen Ukrainischen Ämtern aus.

Ehrungen

Literatur

  • Michel Tatu: Macht und Ohnmacht im Kreml, Ullstein, 1967
  • Merle Fainsod: Wie Russland regiert wird; Kiepenheuer & Witsch, 1965
  • Michail Gorbatschow: Erinnerungen, Siedler, Berlin, 1995, ISBN 3-88680-524-7

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