- Vaterländischer Verdienstorden (Sowjetunion)
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Der Orden des Vaterländischen Krieges, auch Kriegsorden der UdSSR (russisch: Орден Отечественной войны) genannt, wurde ab 1942 an verdienstvolle Kämpfer der Roten Armee, der sowjetischen Kriegsmarine sowie an Mitglieder der NKWD und von Partisaneneinheiten verliehen. Es gibt diesen Orden in zwei Klassen.
Grundlage für die Vergabe der Auszeichnung ist das am 20. Mai 1942 durch das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR beschlossene und später mehrfach ergänzte Ordensstatut.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung des Ordens in den beiden Klassen
Größe zwischen den Spitzen der Sterne: 45 mm
Durchmesser des Schriftringes: 22 mm
Auf der Rückseite hat der Orden einen Schraub-Stift zur Befestigung an der Kleidung. Zu jeder Klasse gehört ein gesondertes Ordensband, das 24 mm breit und in Bordeaux-Rot gehalten ist mit kleinen fahnenroten Streifen.
I. Klasse
Ein 5-zackiger Stern, mit rubinroter Emaille erhaben belegt, befindet sich auf einem ebenfalls 5-zackigen Stern aus goldenen Strahlen als Hintergrund. In der Mitte auf dem roten Stern befindet sich ein Kreis aus weißer Emaille mit der in Gold ausgeführten Inschrift «ОТЕЧЕСТВЕННАЯ ВОЙНА» (Vaterländischer Krieg). Das runde rote Mittelfeld enthält das goldene Staatsemblem, Hammer und Sichel gekreuzt. Zwischen den beiden Sternen (dem roten und dem aus einem Strahlenkranz gebildeten) sind ein Säbel und ein Gewehr durchgesteckt.
- besteht aus 583-er Gold und Silber
- Au: 8,329±0,379 g,
- Ag: 16,754±0,977 g
- Gesamtgewicht: 32,34±1,65 g.
- Ordensband mit einem 5 mm breiten Streifen in der Mitte
II. Klasse
Im Unterschied zur I.-Klasse-Ausgabe besteht der untere Strahlenkranz aus Silber, der untere Strahlenkranz ist glatt poliert, die Darstellung des Gewehres und des Säbels ist rostfarben. Die übrigen Teile des Ordens sind nicht emailliert, sondern vergoldet.
- Au: 0,325 g
- Ag: 24,85±1,352 g
- Gesamtgewicht: 28,05±1,50 g
- Ordensband mit zwei 3 mm breiten Streifen rechts und links
Einige ausgewählte Punkte aus dem Statut zur Vergabe des Ordens
Kurzbeschreibung der Kriegshandlung für den Orden I. Klasse für den Orden II. Klasse wer ein wichtiges gegnerisches Objekt traf oder vernichtete Mitglieder von Flugzeugbesatzungen bei der Erfüllung einer Kampfaufgabe,
für welche der Pilot oder der Steuermannden Leninorden erhalten hat den Orden des Roten Sterns erhalten hat wer im Luftkampf gegnerische Flugzeuge abschoss,
: Bomberbesatzungen4 Flugzeuge 3 Flugzeuge : Besatzung von Fernbombern 5 Flugzeuge 4 Flugzeuge : Besatzung eines Kampfflugzeuges 3 Flugzeuge 2 Flugzeuge : Fliegerabwehr 7 Flugzeuge 6 Flugzeuge Teilnehmer an kriegswichtigen Bomberflügen ab dem 20. Einsatz ab dem 15. Einsatz Teilnehmer an kriegswichtigen Fernbomberflügen ab dem 25. Einsatz ab dem 20. Einsatz Teilnehmer an kriegswichtigen Angriffsflügen ab dem 30. Einsatz ab dem 25. Einsatz Teilnehmer an kriegswichtigen Fernaufklärungsflügen ab dem 25. Einsatz ab dem 20. Einsatz Teilnehmer an kriegswichtigen Nahaufklärungsflügen ab dem 30. Einsatz ab dem 25. Einsatz Teilnehmer an kriegswichtigen Versorgungsflügen
: über eigenem Territorium
: über gegnerischem Territorium
ab dem 60. Einsatz
ab dem 30. Einsatz
ab dem 50. Einsatz
ab dem 20. Einsatzwer für die ständige Einsatzbereitschaft der Flugzeuge sorgte wer unter gegnerischem Beschuss mehr als 10 Flugzeuge startklar auf das Rollfeld brachte 5 Flugzeuge startklar auf das Rollfeld brachte wer unter ständigem gegnerischem Artilleriefeuer 2 schwere oder mittlere Panzer oder 3 leichte Panzer vernichtete 1 schweren oder mittleren Panzer oder 2 leichte Panzer vernichtete ... usw. für Schiffsbesatzungen, Reiter, Pioniere, ... (an Details Interessierte sollten sich die Seite der russischen Wiki zu diesem Orden durchlesen) Vergabe
Für Kämpfer und Kommandeure, die sich in den Kämpfen ausgezeichnet haben, wurde der Orden durch die Kriegskommandeure vor Ort direkt im Anschluss an die Kampfhandlungen nach vollbrachter "Heldentat" verliehen.
Die ersten Empfänger des Ordens I. Klasse waren sowjetische Artilleristen, die gemäß des Ordensstatuts eine festgelegte Anzahl schwerer, mittlerer oder leichter Panzer vernichtet hatten: Im Mai 1942 hatten sie, Mitglieder des 32. und 42. Gardebataillons in der Schlacht bei Charkow unter ihrem Kommandanten Kapitän I. I. Kriklij, 200 Panzer der deutschen Wehrmacht außer Gefecht gesetzt, wofür nur 32 eigene geopfert wurden.
In der Geschichte des Ordens I. Klasse gibt es auch Besonderheiten zu berichten, so wurde von der Besatzung des U-Bootes «К-21» am 5. Juli 1942 das deutsche Schlachtschiff "Tirpitz" in der Barentssee durch Torpedos beschossen, alle Mitglieder der Schiffsbesatzung erhielten den Orden Erster Klasse. – Aus einer anderen Quelle geht hervor, dass die Sterntorpedos jedoch gar nicht getroffen hatten [1].
Im Jahre 1985, dem 40. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, wurde der Orden I. Klasse auf Beschluss des Präsidiums des Obersten Sowjets an die noch lebenden Kriegsveteranen (Helden der Sowjetunion bzw. Träger des Siegesordens) wie Marschälle, Generäle, Admiräle und Kriegs-Invaliden, vergeben. Auch der Orden II. Klasse ging an Kriegsveteranen aus Partisaneneinheiten und Untergrundorganisationen, wenn sie nicht bereits früher diese Auszeichnung erhalten hatten, sowie an Teilnehmer des Russisch-Japanischen Krieges.
Aufgrund der Vergabekriterien und der Dauer der Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg kann abgeleitet werden, dass zehntausende dieser Orden vergeben wurden, sie waren also "Massenware".
Quellen und Weblinks
- Beitrag in der russischen Wikipedia, übersetzt und bearbeitet [2]
Siehe auch
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