Schunterkanal

Schunterkanal

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Mühlenriede
Lage Braunschweig
Länge 6 kmdep1
Abzweig Wabe bei RiddagshausenVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Mündung bei Querum in die SchunterVorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Abfluss über Aller
Einzugsgebiet 5,5 km²dep1
Großstädte Braunschweig
Schiffbar bis etwa 1806

Die Mittelriede ist ein künstlicher Bachabzweig der Wabe im heutigen Stadtgebiet von Braunschweig und fließt meist parallel zur Wabe.

Inhaltsverzeichnis

Topographie

Der Bach zweigt am Schöppenstedter Turm nahe von Klein Schöppenstedt als Nebenarm, bzw. Hochwasserentlaster der Wabe ab. Sie fließt durch Riddagshausen und mündet schließlich bei Querum, 400m unterhalb der Wabe, in die Schunter. Im Bereich von Riddagshausen bestehen zahllose Verbindungen zu den verschiedenen Fischteichen.

Geschichte

Entwässerungsgraben

Aufgrund des parallelen Verlaufes zur Wabe wird angenommen, dass es sich bei der Mittelriede um ein im Frühmittelalter künstlich angelegtes Gewässer handelt. Sie wurde vermutlich von den Mönchen des Kloster Riddagshausen zur Be- und Entwässerung der Riddagshausener Fischteiche angelegt. Als Entstehungszeitraum wird hierbei das 12. bis 13. Jahrhundert angesetzt.

Landwehr

Im 14. und 15. Jahrhundert erfolgte der teilweise Umbau im Rahmen der Braunschweiger Landwehr. In einer Karte von 1730 wird die Mittelriede auch als explizit als Landwehr bezeichnet und ist neben der Wabe und zwei weiteren parallel verlaufenden Gräben beschrieben. Errichtet wurde die Braunschweiger Landwehr zwischen 1384 und 1416 und bestand aus drei bis vier Gräben und bepflanzten Wällen. Im Norden erfüllten die Schunterauen diese Funktion auf natürliche Weise. Im Osten bog die Landwehr am Butterberg nach Süden ab und folgte der Mittelriede. Die Befestigungen wurden erst im 18. Jahrhundert endgültig abgetragen.

Schunterkanal

Der Schunterkanal bei Braunschweig im Jahr 1761

Nachdem die Mittelriede mit Ende des Mittelalters Ihren Nutzen als Landwehr verloren hatte, wurde um 1750 mit dem Ausbau zum Schunterkanal begonnen. Braunschweig verfügte bereits über mehrere Häfen, zumeist an der Oker, und war über die Aller und Weser mit der Nordsee verbunden. Durch die rasch steigende Bevölkerungszahl war jedoch auch ein großer Bedarf an Holz und Steinen aus dem Umland entstanden. Während Brennholz aus dem direkten Umland in die Stadt gelangte, wurden Bauholz und Kalkstein aus dem Elm beschafft. Für den Transport wurde die Schunter zum Massengütertransportweg ausgebaut. Ein Problem ergab sich jedoch aus der Tatsache, dass die bisherigen Häfen alle an der Oker lagen. Der Transport hätte über die seichte Schuntermündung bei Walle und danach mehrere Kilometer stromaufwärts über die Oker erfolgen müssen.

Um dies zu vermeiden entschied man sich den alten Landwehrgraben Mittelriede auszubauen. Dabei wurde die alte Mittelriede bis auf Höhe des Gliesmaroder Turms ausgebaut. Von hier aus wurde ein neuer Abschnitt errichtet, der in westlicher Richtung bis kurz vor das Fallerslebener Tor reichte. Der Kanal verlief entlang der heutigen Gliesmaroder Straße, Karlsstraße, Fallerslebener Tor und endete im heutigen Botanischen Garten. Sein Wasser erhielt der Kanal über die Mittelriede und die Wabe. Gebaut wurde der Kanal mit einer Tiefe von 1,80 m und einer Breite von 9 bis 15m. Der untere Teil zwischen Gliesmaroder Turm und Schunter wurde mittels einer 18m langen und 6m breiten Schleuse aufgestaut. Die Bauzeit dauerte von 1747 bis 1750. Bereits 1788 wurde der Betrieb weitgehend eingestellt und der Kanal verlandete.

Flora und Fauna

Entsprechend seiner heutigen Funktion als Hochwasserentlaster der Wabe ist die Mittelriede ausgebaut und befestigt worden. Der Bach fließt größtenteils durch bebautes Gebiet innerhalb der Großstadt Braunschweig, teilweise aber auch durch Feuchtwiesen. Nur an wenigen Strecken ist die Mittelriede durch Bäume beschattet, so dass der Bach im Sommer stark verkrautet.

Der Gewässergrund besteht vor allem aus feinem Sand und einem sehr geringen Anteil aus Kies, an Strömungsarmen Stellen auch aus Faulschlamm. Der Gewässergütebericht des Landes Niedersachsen aus dem Jahr 2000 stuft den gesamten Verlauf der Mittelriede als mäßig belastet (Güteklasse II) ein.

Durch den begradigten Verlauf der Mittelriede ist die Strömungsgeschwindigkeit verhältnismäßig hoch, wodurch 2/3 der zu findenden Organismen typische Fließwasserbewohner sind. Trotz der nur wenigen beruhigten Zonen konnten sich aber auch eine Reihe von Stillwasserorganismen ansiedeln. Insgesamt finden sich 6 Tierarten die auf der Roten Liste des Landes Niedersachsen geführt werden:

Weblinks


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