- Schwarzbuch Markenfirmen
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Das Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne von Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss erschien erstmals 2001, kurz nach den Protesten gegen den G8-Gipfel in Genua. 2003 erschien eine Neuausgabe (Das neue Schwarzbuch Markenfirmen) mit einer Gesamtauflage von über 150.000 Exemplaren, hinzu kamen Übersetzungen ins Niederländische, Spanische, Ungarische, Türkische, Chinesische, Koreanische, Schwedische, Russische und Bulgarische. Die im Juni 2006 erschienene Neuausgabe (jetzt im Ullstein-Verlag) wurde im Frühjahr 2010 komplett aktualisiert.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Es listet mehr als 50 der größten Weltkonzerne wie adidas, Coca-Cola, McDonald’s, DaimlerChrysler, Nestlé, Procter & Gamble und Siemens auf, die laut Schwarzbuch Markenfirmen von Folter, Sklaverei, illegalen Medikamentenversuchen an Menschen, politischer und sozialer Diskriminierung, Ressourcenvernichtung und Umweltzerstörung profitieren sowie die Verfolgung von Gewerkschaftern und anderen Kritikern unterstützen.
Autor Klaus Werner behauptet, monatelang zum Schein als korrupter afrikanischer Rohstoffhändler agiert zu haben, um nachzuweisen, dass die Bayer AG den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo, der über drei Millionen Todesopfer gefordert hat, mitfinanzierte. Co-Autor Hans Weiss schreibt, er habe versucht, getarnt als Pharmaberater, zu beweisen, dass westliche Pharmaunternehmen in Osteuropa lebensgefährliche Medikamentenversuche an Menschen durchführen lassen.
Im allgemeinen Teil werden mögliche Zusammenhänge zwischen der neoliberalen Globalisierung und der systematischen Verletzung von Menschenrechten durch die Politik transnationaler Unternehmen erläutert, aber auch die Verflechtungen zwischen Politik, Konzernen und internationalen Organisationen wie der WTO, IWF oder Weltbank. Werner untersucht wichtige Konsumbranchen (Lebensmittel, Erdöl, Bekleidung etc.) auf ihre Rolle im globalen Wirtschaftssystem, um schließlich mehr als 300 Markennamen kritisch zu analysieren.
Rezeption
Das Buch wurde von Medien als „Bibel der Globalisierungsgegner“ (ORF) bezeichnet, obwohl die Autoren diese Bezeichnung zurückweisen und den Begriff Globalisierungskritiker bevorzugen. Der Spiegel schrieb: „Das Buch wird seine Wirkung kaum verfehlen. Es attackiert die Konzerne an ihrer empfindlichsten Stelle: ihrem Ruf.“
Das Schwarzbuch Markenfirmen wurde mit Naomi Kleins No Logo! verglichen, da beide Werke Marken- und Globalisierungskritik verbinden und versuchen, Alternativen für den einzelnen Konsumenten aufzuzeigen. Während Klein einen kulturkritischen Ansatz verfolgt, setzt das Schwarzbuch auf einen journalistischen Stil.
Kritische Stimmen bemängeln die nicht immer detaillierte Beweisführung[1][2] sowie die bisweilen undifferenzierte Argumentation der Autoren. Bis auf wenige Ausnahmen würden sich die Autoren auf Quellen aus zweiter Hand, wie etwa kritische Journalisten oder Gewerkschaftsinformationen, berufen.[2] Kritiker führen weiterhin an, das Schwarzbuch Markenfirmen stelle die gesammelte Kritik an den Unternehmen dar, ohne den Blickwinkel der Beschuldigten zur Kenntnis zu nehmen.
Siehe auch
Literatur
Textausgaben:
- Klaus Werner, Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne. Deuticke Verlag, Wien 2003, ISBN 3-216-30715-8.
- Klaus Werner, Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne. Ullstein Verlag, Juni 2006, ISBN 3-548-36847-6.
- Klaus Werner, Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne. Ullstein Verlag, April 2010, ISBN 978-3-548-37314-0.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Globalisierungskritische Literatur
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