Schwarzenburg (Breisgau)

Schwarzenburg (Breisgau)
Schwarzenburg
Die Ruine Schwarzenburg mit Blick Richtung Waldkirch

Die Ruine Schwarzenburg mit Blick Richtung Waldkirch

Alternativname(n): Schwarzenberg
Entstehungszeit: um 1120
Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Waldkirch
Geographische Lage 48° 4′ 12,6″ N, 7° 57′ 47,5″ O48.0701722222227.9631805555556658Koordinaten: 48° 4′ 12,6″ N, 7° 57′ 47,5″ O
Höhe: 658 m ü. NN
Schwarzenburg (Baden-Württemberg)
Schwarzenburg
Schematische Darstellung der Burganlage

Die Schwarzenburg, historisch Schwarzenberg genannt, ist eine heute nur noch als Ruinenrest erhaltene Burganlage in Waldkirch im Landkreis Emmendingen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Neben der Kastelburg ist die Schwarzenburg die weniger bekannte zweite Burgruine im Besitz der Stadt Waldkirch. Die Ruine der ehemaligen, 658 Meter hoch auf dem Schwarzenberg, einem Ausläufer des Kandels gelegenen Höhenburg ist schon so weit verfallen, dass nur noch einige Grundmauern zu sehen sind.

Zweck der Burggründung

Sie wurde vermutlich als Flucht- und Schutzburg angelegt, möglicherweise auch aus machtpolitischen Erwägungen der Schwarzenberger heraus, mit dieser bis weit ins Rheintal hinein sichtbaren Burg ihre Stellung als freies, nur dem Kaiser untergeordnetes Adelsgeschlecht zu demonstrieren.

Eigentümer der Burg

Ganz im Gegensatz zu Waldkirch und der später gegründeten Kastelburg war die Schwarzenburg kein österreichisches Lehen, sondern Eigentum der Schwarzenberger bis zu deren Aussterben Mitte des 15. Jahrhunderts.

Geschichte

Die Schwarzenburg wurde um 1120 von den Schirmvögten des Frauenklosters St. Margarethen unter Conrad von Waldkilcha erbaut, der sich nach 1120 Konrad von Suarzinberg nannte und so zum Begründer des Adelsgeschlechtes derer von Schwarzenberg wurde.

Mit Konrad starb der männliche Stamm der Waldkircher Conradiner aus. 1213 gingen deren Güter über auf Konrads Schwester Adelheid, Ehefrau Walters I. von Eschenbach-Schnabelburg. 1270 übernahm Johann, ein Nachkomme Adelheids, mit seinem Neffen Wilhelm aus der Schweiz kommend die Herrschaft und nannte sich fortan Johann I. von Schwarzenberg. Am 8. August 1300 verliehen Johann und Wilhelm von Schwarzenberg Waldkirch das Stadtrecht. 1315 wurde die Herrschaft geteilt; Johann übernahm die Kastelburg und Wilhelm blieb auf der Schwarzenburg.

Die Schwarzenberger Linie starb 1347 mit Burgherr Ulrich II. von Schwarzenberg aus. Sein Nachfolger war Johann III. von der Kastelberger Linie. Dies führte zur Wiedervereinigung der beiden Linien.

Nach dem Tode des Hans Werner von Schwarzenberg 1459 gelangte dessen Tochtermann Heinrich von Rechberg zu Hohenrechberg in den Besitz der Güter und das Vogteiamtes. 1503 trat Martin von Rechberg die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Heinrich an; ihm wiederum folgte 1540 sein Sohn Hans Ludwig von Rechberg. Nach dem Tod Hans Ludwig 1542 erwarb Sebastian von Ehingen die Güter. Dieser wurde 1559 während der Hochzeitsfeierlichkeiten seiner Tochter von seinem Sohn erdolcht. Daraufhin bekam 1560 Hans Raphael von Reischach die Herrschaft Schwarzenberg zu Lehen übertragen.

1567 übernahm Erzherzog Ferdinand von Tirol die verschuldete Herrschaft Schwarzenberg. Dessen 1578 erfolgter Anordnung, die baufällige Burg abzutragen, wurde allerdings keine Folge geleistet. Eine Besichtigung 1583 durch die vorderösterreichische Regierung zu Ensisheim, führte zu dem Befund: Stark verfallen. Dem Bericht eines Chronisten des Margarethenstifts zufolge war 1590 von den Dachstühlen nichts mehr zu sehen und die Mauern waren eingestürzt. Die Ruine wurde schließlich als Steinbruch genutzt.

Seit 1975 wird die Burganlage erforscht und restauriert; seit 1980 ist sie begehbar. 1995 wurde von der Stadt Waldkirch bei der Ruine ein Schild mit den Geschichtsdaten der Burg angebracht.

Literatur

  • Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil: Halbband L-Z. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7995-7365-8, S. 470-496.

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