Schweizerischer Gewerkschaftsbund

Schweizerischer Gewerkschaftsbund
Schweizerischer Gewerkschaftsbund
(SGB)
Zweck: Dachverband, Gewerkschaft
Vorsitz: Paul Rechsteiner (Präsident)
Gründungsdatum: 1880
Mitgliederzahl: 400'000
Sitz: Bern, Schweiz
Website: www.sgb.ch

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) (französisch Union syndicale suisse, italienisch Unione sindacale svizzera) ist die grösste Arbeitnehmerorganisation der Schweiz. Er ist der Dachverband von 17 Einzelgewerkschaften, die insgesamt knapp 400'000 Mitglieder vertreten. Der SGB wurde 1880 im Bahnhofbuffet Olten gegründet.

Präsident des SGB ist Nationalrat Paul Rechsteiner.

Inhaltsverzeichnis

Politische Ziele

Vollbeschäftigung

Die Wirtschaftspolitik soll Vollbeschäftigung zum Ziel haben. Darin inbegriffen ist nicht nur das Recht auf Arbeit, sondern auch das Recht auf eine Berufsausbildung. Arbeitslose, Ausgesteuerte und Sozialhilfeempfänger sollen möglichst rasch wieder in die Erwerbswelt integriert werden.

Faire Löhne

Am 25. Januar 2011 hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund die Mindestlohn-Initiative lanciert[1]. Die Initiative will alle Löhne über Mindestlöhne schützen. Sie schreibt einen untersten Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde vor (für das Jahr 2011). Der gesetzliche Mindestlohn wird regelmässig an die Lohn- und Preisentwicklung angepasst (gemäss AHV-Rentenindex), die Kantone können regional höhere Mindestlöhne festlegen. Damit alle Löhne geschützt sind, müssen Bund und Kantone Mindestlöhne in Gesamtarbeitsverträgen fördern. Die Sammelfrist der Initiative läuft bis zum 25. Juli 2012.

Bessere Arbeitsbedingungen

Die gesetzlichen wöchentlichen Höchstarbeitszeiten (50 Stunden/Woche) sollen reduziert, die Überstunden begrenzt und die Arbeitszeit somit planbarer werden. Weiter sollen die Kontrollen gegen Missbrauch bei Temporärarbeit verstärkt und der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden verbessert werden.

Chancengleichheit

Der Zugang zur Erwerbswelt und die Karrieremöglichkeiten sollen nicht abhängig sein von Herkunft oder Geschlecht einer Person. Durch kostenlose und flächendeckende Tagesschulen und einen Elternurlaub soll Frauen ein gleichberechtigter Zugang zur Arbeitswelt ermöglicht werden.

Soziale Sicherheit für alle

Die Sozialversicherungen sollen erhalten und wo nötig ausgebaut werden. Am Kongress vom 5. und 6. November 2010 hat der SGB das Modell AHVplus vorgestellt, das die Rentenlücke bei tiefen Einkommen schliessen soll. Während das Leistungsziel bisher eine Ersatzquote von 60% des letzten Einkommens vorsah, soll dieses Leistungsziel für die Altersvorsorge künftig nach Einkommen differenziert werden. Für Einkommen unter 5000 Franken fordert der SGB eine Ersatzquote von 80%, erst ab einem Einkommen von mehr als 7000 Franken pro Monat soll die Ersatzquote wie bisher 60% betragen. So soll sichergestellt werden, dass die Rente auch für tiefere Einkommen ein würdiges Leben im Ruhestand ermöglicht. Weiter soll ein flexibler Altersrücktritt mit 62 für alle möglich sein.

Starker Service Public

Die staatliche Grundversorgung – wie Bildung, Gesundheit, öffentlicher Verkehr, Post usw. – soll nicht weiter privatisiert und liberalisiert werden. Der Staat soll dafür sorgen, dass alle Menschen in der Schweiz einen direkten und kostengünstigen Zugang zu seinen Dienstleistungen haben. Weiter soll er für vorbildliche Arbeitsbedingungen besorgt sein.

Mitglieder

Folgende Gewerkschaften bilden den SGB:

Vollmitglieder

Assoziierte Mitglieder

  • New Wood – Syndicat New Wood des Nations Unies
  • Schweizerischer Bankpersonalverband (SBPV)
  • Schweizerischer Bühnenkünstlerverband (SBKV)
  • SIT, syndicat interprofessionnel de travailleuses et travailleurs

Mitglieder im Beobachterstatus

  • BCH, Berufsbildung Schweiz
  • impressum – die Schweizer Journalistinnen
  • SBK - Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner

Historische Mitglieder

Literatur

  • Valérie Boillat, Bernard Degen, Elisabeth Joris, Stefan Keller, Albert Tanner, Rolf Zimmermann (Hrsg.): Vom Wert der Arbeit. Schweizer Gewerkschaften – Geschichte und Geschichten. Rotpunktverlag, Zürich 2006.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. mindestlohn-initiative.ch: [1]

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