Schärlig

Schärlig
Schärlig
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Luzern
Amt: Entlebuchw
Gemeinde: Marbachi2w1
Postleitzahl: 6196
Koordinaten: (634631 / 192753)46.8857.893822Koordinaten: 46° 53′ 6″ N, 7° 53′ 35″ O; CH1903: (634631 / 192753)
Höhe: 822 m ü. M.
Karte
Schärlig (Schweiz)
Schärlig
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Schärlig [(d̥ə/ɪm) ˈʒ̊æːrlig̊] ist der Name des Tals, das der Schärligbach im mittleren Teil seines Laufs, vom Zusammenflusse seiner grössten Quellbäche im Meisenbache bis in den Schlatt unterhalb der Einmündung des Kurzenbachs zum Schärligbade, durchfliesst.

Der Schärlig bildete früher eine eigne Gemeindeabteilung Marbachs und umfasst mehrere Weiler und Höfe: Zuoberst im Tal liegen das Wissebächli und der Meisenbach, links flankiert vom Bergli und rechts vom Schärligberg, der den gleichnamigen Weiler und im Norden noch die kleine Ortschaft Rüti trägt. Dem Bache entlang abwärts folgen Büel und Grosshus, weiter unten Färberhus und Neuhus mit Schulhaus und Kapelle, dann die Siedlung um das Gasthaus und ehemalige Bad am Zusammenflusse mit dem von links einmündenden Kurzenbache, das alte Schärligbad; zuletzt folgen die Höfe im Schlatt. Auf der westlichen Seite des Tals liegen die Höfe des Vordern, Mittlern und Hintern Kurzenbachs, das Neumättili und das Sonnsitli, am östlichen Hange die Weiler Stäldili und Binnzberg; im untersten Teil trennt der Guggchnubel den Schärlig von der Ilfis.

Namen

Der Name Schärlig erscheint zum ersten Mal in einer Urkunde von 1329 (Růdolfus dictus «inden am Schêrlig» ... possessionis mee site «inden am Scherling»). Seine Herkunft ist nicht ganz geklärt. Möglich wäre eine Übertragung des Pflanzennamens Schärli(n)g, der mit Variationen in weiten Teilen der Schweiz sowie Bayerns das Heracleum sphondylium bezeichnet. Ebenfalls wird eine Ableitung zu ahd. scāri ‚Schere, Zange‘ erwogen, die sich auf die Gestalt des Zusammenflusses von Kurzenbach und Schärligbach bezogen hätte. Gegen eine Bildung mit dem Ortsnamensuffix -ing-(en) ‚bei den Leuten des genannten‘ zum Personennamen Skerilo sprechen der Singular des Namens, seine Verbindung mit einem Begleiter und der Umstand, dass Ortsnamen dieses Musters in der Gegend sonst im 14. Jahrhundert noch nicht zu -ing verkürzt sind. [1]

Der Name hat sich dann offenbar ausgebreitet und dem Schärligberg, dem Schärligbache (älter Wissenbach) dem Schärligbade (älter auch Kurzenbachbad) und schliesslich der ganzen Gemeindeabteilung den Namen gegeben. Ein Schärligsgut ist seit 1531 belegt (abher an Scherligss gůtt), heute trägt es den Namen Grosshaus (1730 [cop. 1800]: an Scherligs gut, jetz Grosshauss oder Stadellgut genannt); das Neuhaus ist 1801 erstmals bezeugt (Neuhaus im schärlig).[1]

Quellen

  1. a b Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,2: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (M–Z), Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 873ff.

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