Sebastian von Weitmühl

Sebastian von Weitmühl

Sebastian Krabitz von Weitmühl (tschechisch Šebestián Krabice z Veitmile) (* um 1490; † 13. November 1549), war ein mährischer Adliger und Kriegsherr.

Leben

Sebastian von Weitmühl verkaufte 1524 die ererbte Herrschaft Grusbach an Johann von Pernstein und übersiedelte von Mähren nach Böhmen. 1529 übernahm er die Herrschaft Komotau. Außerdem gehörten ihm Rothenhaus und Görkau, welches seine Frau Anna von Starý Dvůr 1516 in die Ehe brachte. Als Lehen besaß er seit 1515 die Burg Hněvín sowie Trauschkowitz und Postelberg.

Sebastian war Anhänger des böhmischen Königs Ferdinand I. In den Jahren 1527 bis 1528 gehörte er zu den Beratern der böhmischen Kammer. Von 1542 bis 1544 bekleidete er das Amt des höchsten Münzmeisters. 1546 erfolgte die Ernennung zum höchsten Hauptmann des böhmischen Heeres, welches Karl V. beim Kampf gegen den protestantischen Schmalkaldischen Bund deutscher Fürsten unterstützen sollte. Da der Großteil des böhmischen Adels protestantisch war, hielt sich die Unterstützung in Grenzen. Die vom Ferdinand I. einberufene Versammlung wurde unwillig besucht und ein Teil der Adligen weigerte sich, am Kriegszug teilzunehmen. Sebastian zog trotzdem mit seinem kleinen Heer nach Sachsen und besiegte am 1. November 1546 in der Schlacht bei Oelsnitz die protestantischen Gegner.

Im Januar 1547 rief Ferdinand erneut die böhmischen Heere für den Schmalkaldischen Krieg zusammen. Während das katholische Heer Richtung Elbe zog, überfiel der sächsische Oberst Thumshirm Böhmen und eroberte Elbogen und Komotau. Am 25. April 1547 unterlagen die Protestanten bei der Schlacht bei Mühlberg. Von den nachfolgenden Strafen blieb Sebastian verschont, da ihm 1549 die sogenannten Wenzel-Privilegien bestätigt wurden.

Daneben war Sebastian auch als Bergbauunternehmer im Abbau von Silber und Erzen erfolgreich; so unter anderem in Sankt Katharinaberg und in Böhmisch Einsiedel.

In Komotau wurde unter seiner Regentschaft der Umbau des Renaissance-Schlosses sowie die Restaurierung der Kapelle der Hl. Katharina beendet. In Sankt Sebastiansberg ließ er Kirche des Heiligen Sebastian errichten.

Nach Sebastians Tod erbten sein Sohn Johann und zwei Söhne seines Bruders das Vermögen.


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