- Sechs von Sharpeville
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Bei den Sechs von Sharpeville, auch Sharpeville six, handelt es sich um eine Gruppe von Demonstranten, die infolge eines Mordes am stellvertretenden Bürgermeister von Sharpeville, Kuzwayo Jacob Dlamini, im September 1985 zum Tode verurteilt wurden. Dieses Urteil löste international eine Welle des Protests und der Solidarität aus.
Geschichte
Am 3. September 1984 geriet eine Demonstration gegen korrupte Kommunalpolitiker und gegen Mieterhöhungen in Sharpeville außer Kontrolle. Die etwa 100 Teilnehmer übergossen den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt mit Benzin und ermordeten ihn. Zwei Monate danach wurden die sechs an dieser Demonstration beteiligten Mojalefa Sefatsa, Theresa Ramashamola, Reid Mokoena, Oupa Diniso, Duma Khumalo und Francis Don Mokhesi festgenommen und für schuldig befunden. Sie wurden zum Tod durch den Strang verurteilt.
Eine direkte Beteiligung am Mord des stellvertretenden Bürgermeisters konnte den Angeklagten nicht nachgewiesen werden. Das Urteil basierte auf dem Tatbestand der gemeinsamen Absicht. Die Verurteilten warteten 1076 Tage in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung am Galgen.
Der Prozess um die Sechs von Sharpeville bekam zusehends eine politische Dimension, da die Freilassung der sechs international gefordert wurde. Weltweit fanden Proteste für die Freilassung der Gefangenen statt. Im November 1988, kurz vor dem Exekutionstermin, wandelte der südafrikanische Präsident Botha die Todesurteile der sechs in Haftstrafen zwischen 18 und 25 Jahren um.
In der Endphase der Apartheid 1991 wurden die Sechs von Sharpeville freigelassen.
Siehe auch
Weblinks
- Die Begnadigung der „Sechs von Sharpeville“ – Artikel im Hamburger Abendblatt vom 24. November 1988.
- Nachruf auf Duma Khumalo
Kategorien:- Apartheid
- Geschichte (Südafrika)
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