- Protest
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Der Ausdruck Protest (lat.) bedeutet:
- Protestor (spätlateinisch): öffentlich als Zeuge auftreten, beweisen; öffentlich aussagen, laut verkünden
- Widerspruch, Einspruch und Demonstration/Kundgebung im privaten wie auch öffentlichen Bereich
- Wechselrecht: die öffentliche Beurkundung einer vergeblichen Präsentation des Wechsels zur Annahme oder Zahlung . Der Protest wird auf dem Wechsel oder ein mit ihm verbundenes Blatt gesetzt. Er ist an Fristen gebunden, deren Versäumung zum Verlust der Ansprüche gegen Indossanten und Aussteller des Wechsels führt. Die Ansprüche gegen den Akzeptanten bleiben bestehen.
- bezeichnet eine öffentliche Reaktion auf bestimmte Ereignisse oder Situationen: ursprünglich als Bekräftigung und Unterstützung von etwas, heute normalerweise als Ausdruck des Widerstands, der Weigerung und Gegnerschaft gebraucht. Protestierende versuchen, mit dem Protest, öffentlich und machtvoll, Einfluss ihrer Ansichten auf die öffentliche Meinung oder die herrschende Politik zu bewirken, oder in direkter Aktion Veränderungen selbst zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Wo staatliche Politik, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten, religiöse Institutionen Unzufriedenheit in der Bevölkerung oder bei den Betroffenen auslösen folgen parlamentarische Opposition bzw. auch außerparlamentarische Opposition, Streiks und gewerkschaftliche Protestmärsche, Demonstrationen und weiteren Formen des Protestes. Protest geschieht auch im Falle einer vorerst politischen Wirkungslosigkeit und unabhängig vom direkten Erfolg als öffentliche Meinungsäußerung.
Formen des Protestes
- Betriebsbesetzung
- Boykottaktionen
- Demonstrationen und Protestmärsche, wie zum Beispiel die natoweiten Ostermärsche
- Flaggenverbrennung
- gewaltloser Widerstand
- Hausbesetzung
- Hungerstreik
- Kommunikationsguerilla
- Landbesetzung
- Online-Protest bzw. Online-Demonstration
- Protestsongs
- Rebellentum bzw. Revolten bei Freiheitskämpfern
- Samisdat bzw. Flugblattaktionen
- Streik
- Sabotage, zum Beispiel bei Widerstandskämpfern
- „Sit In“ (→ Sitzblockade)
- Ziviler Ungehorsam
Proteste in der Geschichte
Protest kann zunächst ohne ein bestimmtes Ziel wachsen und sich steigern über Meinungsverschiedenheit, Sitzblockaden, Unruhen (auch mit Handgreiflichkeiten), Aufstände, Revolten bis hin politischen bzw. sozialen Revolutionen wie in:
- Europa im 16. Jahrhundert (siehe: Bauernkrieg, Protestantismus)
- Nordamerika in den 1770ern (siehe: Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung)
- Frankreich (siehe: Französische Revolution, Julirevolution, Pariser Kommune, Mai 1968)
- USA 20. Jahrhundert (siehe beispielsweise die Bürgerrechtsbewegung, Stonewall-Unruhen)
- Weltweite Studentenrevolutionen/APO 1964–1968
- Ostermärsche (1964–1970) und andere Friedensmärsche
- Serbien 2000
Weitere Bedeutungen
- Als Protest bezeichnet man auch den Einspruch wegen Regelverstöße des Gegners im Sportbereich wie beispielsweise im Segelsport oder Motorsport. Der Protest wird dann bei einer Protestverhandlung entschieden.
- Eine Protestnote ist ein diplomatisches Schreiben, mit dem „Einspruch erhoben“ wird.
Siehe auch
Literatur
- The International Encyclopedia of Revolution and Protest: 1500 to the Present, ed. by Immanuel Ness, Malden, MA [etc.]: Wiley & Sons, 2009, ISBN 1-4051-8464-7
Weblinks
Wiktionary: Protest – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWikiquote: Protest – Zitate
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