- Segelfläche
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Allgemein bedeutet der Begriff Segelfläche den Flächeninhalt eines Segels. Die Segelfläche eines Segelschiffes ist die Summe der Segelflächen aller Segel.
Inhaltsverzeichnis
Segelfläche eines Schiffes
Die Segelfläche eines Segelschiffes ist die Summe der Segelflächen aller Rahsegel bzw. Schratsegel. Bei Rahschiffen ist es die Summe der Segelflächen aller Rahsegel (Rah-, Try-, Leesegel) und aller Schratsegeln (Besane, Stagsegel, Klüver). Bei Segelschiffen nur mit Schratsegeln (beispielsweise Schoner) ist es die Summe der Segelflächen aller Schratsegel (Gaffelsegel, Gaffeltoppsegel, Stagsegel, Klüver).
Die Segelfläche eines Schiffes wird in „am Wind“ und „vorm Wind“ angegeben. Die Segelfläche vor dem Wind ist bei Yachten und Sportbooten aufgrund von Spinnaker oder Gennaker meist größer.
Wirksame Segelfläche
Je nach Krängung (Schräglage des Schiffes) und Anstellwinkel des Segels ist nur ein Teil der Segelfläche wirksam. Je stärker die Krängung und je kleiner der Anstellwinkel, desto kleiner ist die wirksame Segelfläche. Eine starke Krängung wird durch Reffen des Segels verringert. Dabei wird die Segelfläche verkleinert, aber gleichzeitig richtet sich das Schiff auf und vergrößert so die wirksame Segelfläche auf etwa die ursprünglich wirksame Größe. Die aufgehobene Krängung wird dabei in Vortrieb umgesetzt.
- Siehe Hauptartikel Segel und Segeltrimm.
Größen zur Bestimmung des Segels
Der Segel-Typ ist bestimmt durch:
- Vorliek-Länge
- Senkrechte auf das Vorliek, die durch das Schothorn geht: "LP" (luff-perpendicular = Vorlieks-Lot)
- Segelfläche
- Segelwölbung
- Segelstreckung - das Verhältnis zwischen Vorliek zu Unterliek
Laut IOR ergibt sich dann die Bezeichnung der Vorsegel einerseits aus dem Verhältnis LP / J. Und andererseits aus dem Verhältnis Lieklänge zu Vorstaglänge. Dabei ist "J" die Basis des Vorsegeldreieckes, also die Länge zwischen unterer Segelbefestigung und Mast.
Segel LP/J Vorliek Fläche Genua I 150 % 100 % 150 % Genua II 140 % 95 % 133 % Genua III 130 % 80 % 104 % Fock I 100 % 95 % 96 % Fock II 90 % 70 % 65 % Sturmfock 60 % 50 % 30 % Viele Segel haben am Segelhals eine Skizze der Segelform, beschriftet mit Segeltyp, Lieklängen, LP, J, Segelfläche.
Berechnung der Segel-Fläche
Die Fläche eines Segels kann folgendermaßen bestimmt werden:
Grundformel für Fläche im Dreieck
Aus der Schule ist bekannt: Fläche im Dreieck = Seite * Höhe / 2.
Dabei ist
LP = Senkrechte auf das Vorliek, die durch das Schothorn geht
.Fläche aus drei Seiten
Am einfachsten zu messen sind die Längen von Vorliek, Unterliek und Achterliek. Aus der Schule wissen wir dass ein Dreieck durch drei Komponenten (Seitenlängen oder Winkel) vollständig bestimmt ist. Damit ist dann auch die Fläche gegeben. Im konkreten Fall liefert der Cosinus-Satz ein direkten Zugang zu den fehlenden Winkeln. Nachdem dann alles bekannt ist, kann man dann einfach die Höhe des Dreiecks bestimmen:
Heronische Formel
Mit dem Satz des Heron ist diese Aufgabe viel einfacher zu lösen:
wobei
s = 1/2 (a + b + c)
, also der halbe UmfangCosinus / Semiversus
Ein Berechnungsverfahren, das die in der Seefahrt häufig verwendeten Tabellen des Cosinus oder des Semiversus benutzt, ist bisher nicht bekannt.
Umrechnung von Einheiten
Quadratfuß (engl. auch: sq ft, square feet, sq ft, ft²)
Quadratyards (engl. auch: sq yds (, square yards, sq yds, y²)
1 m² = 10,7639104 ft² = 1,19599 y² 1 ft² = 0,0929030399 m² = 0.1111111057 y² 1 y² = 9 ft² = 0,8361274 m² Quellen
- ↑ Egbert Weiss
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