Segelflugzeugführerabzeichen

Segelflugzeugführerabzeichen
Das Segelflugzeugführerabzeichen in seiner stiftungsmässigen Ausführung
Darstellung des Segelflugzeugführerabzeichens in der 57er Version

Das Segelfliegerabzeichen wurde am 16. Dezember 1940 durch den Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring gestiftet und konnte an Angehörige der Luftwaffe verliehen werden, die sich nach dem Erwerb des Segelflugzeugführerscheins L entsprechend bewährt und ausgezeichnet hatten.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Der ursprüngliche Gedanke zur Schaffung dieses Tätigkeitsabzeichens ging von der 7. Flieger-Division (einer Fallschirmeinheit) unter dem Kommando von Generalleutnant Richard Putzier aus. Das Reichsluftfahrtministerium unter der Leitung von Generalfeldmarschall Erhard Milch forderte daraufhin die 7. Flieger-Division auf, mehrere Entwürfe einzureichen, was in der Folge auch geschah. Nachdem Göring den umzusetzenden Entwurf vom Grafiker Wilhelm Ernst Peekaus gebilligt hatte, fertige die Firma C.E. Junker aus Berlin ein erstes Probemuster an und nur wenig später im Herbst 1940 begann die Produktion des Segelflugzeugführerabzeichens, welches dann am 16. Dezember 1940 auch gestiftet wurde.

Stiftungsinhalt

Das Luftwaffen-Segelflugzeugführerabzeichen konnten nur an aktive Soldaten verliehen werden, auch wenn sich diese im Beurlaubungsstand befanden und bei entsprechender Bewährung sowie den Erwerb des Segelflugzeugführerschein L vorweisen konnten. Das gleiche galt auch bei Beamten sowie den Angehörigen des Ingenieur- und Nautikerkorps, wenn sie Soldaten im Beurlaubungsstand waren. War der Beliehene mindestens vier Jahre im Besitz des Segelflugzeugführerabzeichens (oder eines anderen Luftwaffenabzeichens) und schied ehrenvoll aus dem Dienst der Luftwaffe aus, so bekam er an Stelle dessen, das Flieger-Erinnerungsabzeichen verliehen. Bei Ausscheiden durch unverschuldete Unglücksfällen entsprechend eher.

Aussehen

Das hochovale Abzeichen ist aus einem dichten Kranz aus Eichenblättern gebildet welches eine Höhe von ca. 55 mm und eine Breite von ca. 42 mm aufweist und besteht aus versilberten Feinzink oder Buntmetall. Auf dem Eichenkranz liegt ein nach links fliegender oxydierter Adler auf, der das Gleiten und Schweben eines Lastensegler symbolisieren soll. Rückseitig ist dieser mit 2 Nieten mit dem Kranz verbunden. Der Adler selber hat dabei eine Flügelspannweite von 53 mm bei einer Höhe von ca. 15 mm. Im unteren Schnittpunkt des Kranzes ist das Hakenkreuz zu sehen.

Trageweise

In den ersten Jahren seiner Stiftung durfte das Segelflugzeugführerabzeichen nur als militärisches Ehrenzeichen zur Uniform der Wehrmacht (Luftwaffe) oder zur Uniform des Nationalsozialistischen Fliegerkorps als Steckabzeichen auf der linken Brustseite getragen werden. Bei einer etwaigen Verleihung des Eisernen Kreuzes unter diesem. Es durfte auch gleichberechtigt neben einem Fliegerabzeichen des Weltkrieges 1914/18 getragen werden. Allerdings war das Tragen des Segelflugzeugführerabzeichens neben einem anderen Tätigkeitsabzeichen der Luftwaffe, ausgenommen das Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe nicht gestattet. Im Übrigen war das Tragen des Abzeichens zur bürgerlichen Kleidung, auch als Miniatur, unter Strafe verboten. Neben dem Abzeichen aus Metall, gab es auch eine gestickte Ausführung, welche aber am 8. Mai 1942 eingestellt und nicht mehr ausgegeben wurde. Ab dem 29. November 1943 durfte das Abzeichen dann auch zu allen Parteiuniformen der NSDAP getragen werden.

Preise

Das Abzeichen in Metall kostete ca. 5 Reichsmark, maschinengestickt 0,90 RM und die handgestickte Version 7,50 RM.[1]

Sonstiges

Laut dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 ist das Tragen von Auszeichnungen aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland nur ohne nationalsozialistische Embleme gestattet.

Literatur

  • Kurt-Gerhard Klietmann: Deutsche Auszeichnungen. Band 2: Deutsches Reich: 1871–1945. Die Ordens-Sammlung, Berlin 1971.

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