Seiber

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Mátyás György Seiber [maːcaːʃ ʃaibɛr] (* 4. Mai 1905 in Budapest; † 25. September 1960 im Kruger-Nationalpark in Südafrika) war ein ungarischer Komponist.

Seiber studierte in Budapest bei Zoltán Kodály und war anschließend im Tanzorchesters eines Überseedampfers tätig, so dass er in New York City Gelegenheit hatte, Jazz zu hören und auch bei Jam-Sessions einzusteigen. Er leitete ab 1928 in Frankfurt am Main an Dr. Hoch's Konservatorium die erste Jazzklasse weltweit. Im Wintersemester 1928/29 waren 19 Studenten eingeschrieben, mit denen er am 3. März 1929 ein öffentliches Konzert gab, das von Radio Frankfurt übertragen wurde. Ein weiteres Konzert 1929 wurde auch von anderen Sendern übernommen. Seiber war daneben auch als Musiker im Frankfurter Schauspielhaus tätig, wo er die Jazz-Operette Jim und Jill bearbeitete und dirigierte. Nach der NS-Machtergreifung wurde die Jazzklasse, zu deren Studenten Eugen Henkel und Dietrich Schulz-Köhn gehörten, geschlossen; Seiber wurde aufgrund des Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums gekündigt.[1] 1935 wanderte er nach Großbritannien aus, wo er ab 1942 als Kompositionslehrer am Londoner Morley College tätig war. Zu seinen Schülern zählten Peter Racine Fricker, Anthony Milner und Hugh Wood. Seiber wurde beeinflusst vom Jazz und der Musik Béla Bartóks und Arnold Schönbergs.

Seiber war ein produktiver Komponist. Neben Musiken für Film und Hörspiel schuf er Orchesterwerke, Kammermusik, Klavierwerke und Vokalkompositionen. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Kantate Ulysses von 1950, die von dem gleichnamigen Roman von James Joyce inspiriert ist.

Mátyás Seiber kam bei einem Autounfall in Südafrika ums Leben. György Ligeti widmete sein Orchesterstück Atmosphères (1961) Seibers Andenken.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schwab Der Frankfurt-Sound. Eine Stadt und ihre Jazzgeschichte(n). Frankfurt a.M.: Societäts-Verlag, 2005, S.

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