Seminar von Halki

Seminar von Halki

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Seminar von Halki
Gründung 1. Oktober 1844 als Theologische Hochschule
Trägerschaft Ökumenisches Patriarchat
Ort Heybeliada (Halki)
Staat Türkei
Leitung Chrysostomos Koronaeos (letzter Direktor)
Website
Seminar von Halki (2009)

Das Seminar von Halki (Heybeliada-Istanbul) war bis zu seiner Schließung durch den türkischen Staat im Jahre 1971 die wichtigste christliche Theologische Hochschule des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Das Gebäude der Hochschule liegt auf Heybeliada (Halki), einer der Prinzeninseln im Marmarameer.

Das Seminargebäude wurde neben den Ruinen des Klosters der Heiligen Trinität erbaut, welches von Photius I., Patriarch von Konstantinopel 858–861 und 878–886, gegründet wurde. Im Jahre 1844 widmete der Patriarch Germanos IV. das Kloster in eine Theologische Hochschule um. Die Einweihung fand am 23. September 1844 statt. Alle Gebäude, außer der Kapelle, wurden durch ein Erdbeben im Juni 1894 zerstört und später durch den Architekten Periklis Fotiadis neu errichtet, um im Oktober 1896 eingeweiht zu werden. Eine größere Renovierung fand in den 1950er-Jahren statt.

Eine Vielzahl an orthodoxen Gelehrten, Theologen, Bischöfen und Patriarchen, darunter Bartholomäus I., haben ihr Studium auf Halki absolviert. Einige liegen auch auf dem Schulgelände begraben.

Inhaltsverzeichnis

Schließung des Seminars und internationale Kritik

Im Jahre 1971 wurde das Seminar durch ein türkisches Gesetz, welches den Betrieb von privaten Universitäten verbietet, geschlossen. [1] Im Jahre 1998 wurde vom türkischen Staat verordnet, die Treuhänder-Gesellschaft von Halki aufzulösen. Nach internationaler Kritik wurde diese Entscheidung rückgängig gemacht. Im Jahre 1999 besuchte der US-Präsident Bill Clinton Halki und forderte den türkischen Staatspräsidenten Süleyman Demirel auf, die Hochschule wieder öffnen zu lassen. Im Oktober 1998 haben Senat und Repräsentantenhaus des US-Kongresses Resolutionen verabschiedet, in denen die Wiedereröffnung von Halki unterstützt wurde. Die Europäische Union hat in den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei das Thema der Wiedereröffnung der Hochschule in Zusammenhang mit Behinderungen der freien Religionsausübung der Christen in der Türkei auf die Liste der Forderungen an den Beitrittskandidaten Republik Türkei gesetzt.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte kritisiert die Schließung des Seminars und sieht sie als Hemmnis für einen EU-Beitritt der Republik Türkei. [2]

Die Türkei strebt eine Verbesserung der rechtlichen Situation der religiösen Minderheiten im Land an. Mit der Ernennung des Metropoliten von Bursa, Elpidophoros Lambrinidis, zum neuen Abt des Dreifaltigkeitsklosters auf Chalki zeichnet sich die Wiedereröffnung der Hochschule ab. [3]

Siehe auch

Heilig-Kreuz-Seminar

Einzelnachweise

  1. Die letzten Mönche von Istanbul Berliner Zeitung, 25.September 2008
  2. IGFM: Erst die Christen vertreiben, dann in die EU?
  3. Türkei: Baldige Wiedereröffnung des orthodoxen Seminars auf Chalki

Weblinks

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