- Sepp Christmann
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Sepp Christmann (* 22. September 1895 in Bingen; † 11. April 1977 in Wetzlar) war ein deutscher Trainer für mehrere Sportarten. Insbesondere war er im Fußball, Hammerwerfen, Kugelstoßen und Diskuswerfen tätig. Zahlreiche seiner Schüler führte er zu Medaillenerfolgen bei Olympischen Spielen und zu Rekordleistungen in ihren Disziplinen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sepp Christmann wurde am 22. September 1895 in Bingen geboren und ist dort aufgewachsen. In seinen jungen Jahren machte er eine kaufmännische Ausbildung.
Seine sportliche Tätigkeit begann er beim Verein Hassia in Bingen mit Fußball, Faustball, Trommelball, Laufen und Werfen, Stein- und Kugelstoßen, Stabhochsprung.
1914 nahm er am Sportfest in Kempten (Bingen) teil. In den Jahren 1913/14 erfolgte der Bau eines Sportplatzes auf dem Rochusberg in Bingen in Eigenleistung. Einige Wochen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges bildete er sich in England fort. In der Schlacht von Verdun wurde er durch einen Kopfschuss verletzt (Die Kugel ist zwischen Haut und Knochen ein- und ausgetreten).
Nach dem Krieg kehrt er zum zurück Sport und ist eine Zeit lang als Tennislehrer und Fußballtrainer aktiv.
1935 wird er Olympiatrainer für die deutschen Hammerwerfer. Bei der Auswahl seiner Schüler achtete er weniger auf Schwerathleten sondern vielmehr auf schnelle und kräftige Leichtathleten (war zu der Zeit nicht unbedingt üblich). Er entwickelte zu dieser Zeit eine eigene Technik (Hacken-Ballen-Technik) für das Hammerwerfen. Bei den Olympischen Spielen 1936 gewinnen seine Schüler Karl Hein und Erwin Blask die Gold und Silbermedaille. Danach folgten weitere Trainerarbeiten im Breitensport mit Kugelstoßen, Diskus und Zehnkampf.
1942 musste er wieder in den Krieg und kam bis 1947 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
Zusammen mit seiner Familie wohnte er anschließend in Marktheidenfeld am Main. Er war verheiratet mit Anneliese geb. Henrichs und Vater von zwei Kindern (Monika und Bernd Christmann).
Bei der britischen Armee war er als Sporttrainer tätig.
1949 wurde er beim deutschen Leichtathletikverband bis 1954 eingestellt. Zwischenzeitlich erhielt er ein Angebot von Juan Perón als Trainer in Argentinien.
Ab 1954 war er bis zu seiner Pensionierung 1960 als Sportamtsleiter in Wetzlar tätig.
In den Jahren 1960-1970 war er als Sportlehrer der Leichtathleten Eintracht Frankfurt tätig.
Am 11. April 1977 starb er an Krebs in Wetzlar an der Lahn.
Schüler
- Hal Connolly (USA), Hammerwerfen (Olympiasieger 1956 in Melbourne und diverse Weltrekorde)
- Karl Wolf, Hammerwurf
- Karl Hein, Hammerwerfen (Olympiasieger 1936 in Berlin)
- Imre Németh (Ungarn), Weltrekord und Olympiasieger 1948 in London
- Fritz Müller, Zehnkampf
- Rudolf Glötzner, Zehnkampf
- Ernst Schmidt, Zehnkampf
- Wilhelm Schröder, Diskus Weltrekord und Europameister
- Karl Storch, Hammerwurf (Silbermedaille 1952 in Helsinki)
- József Csermák (Ungarn), Hammerwurf (Goldmedaille 1952 in Helsinki)
- Erwin Blask, Hammerwurf (Silbermedaille 1936 in Berlin und Weltrekord 1838)
Bücher von Sepp Christmann
- Speer und Hammer (1951)
- Kugel und Diskus (1951)
Weblinks
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