- Serges
-
Hermann Serges (* in Dorsten, Nordrhein-Westfalen; † 1523 in Erfurt; auch Serges de Dorsten oder Hermann Serges de Dorsten) war ein deutscher Theologe.
Leben
Hermann Serges wurde als Licentiat der Theologie und Mitglied des Collegium maius im Sommersemester 1489 Rektor der Universität Erfurt. Am 8. Oktober 1491 wurde er promoviert zum Dr. theol. und bekleidete 1513 das Amt des Dekans seiner Fakultät. In dieser Zeit beschäftigte ihn besonders die Kontroverse zu Johannes Reuchlins Schrift "Augenspiegel". In seinem Gutachten zu dieser Schrift kommt er wie zuvor die Kölner Theologen zu dem Fazit, diese zu zensieren, wobei er gleichzeitig aber auch "volle Anerkennung für Reuchlins Gelehrsamkeit und literarische Verdienste" zollt. Im November 1510 wurde Serges Kanoniker mit Lektoralpräbende der Marienkirche (heute Erfurter Dom) und erlebte in dieser Zeit den Beginn der Reformation. Sein Nachlass befindet sich in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.
Im Archiv des Dorstener Franziskanerklosters befindet sich ein Brief von Serges an selbiges Kloster aus dem Jahre 1522, wo er für zwei Dorstener Studenten in Erfurt ein Stipendium nachsucht. Ein Dorstener Student, Theodor Dorsten, hat während seines Studiums in Erfurt bei ihm gewohnt.
Quellen
- J. Evelt: Geschichte der Stadt Dorsten, Westfälische Zeitschrift, Bd. 24, dort S. 192-194
- Betty C. Bushey: Die lateinischen Handschriften bis 1600. 2 Bände. Wiesbaden: Harrassowitz, 2004. LXVII, 615 S. (Serges Nachlass befindet sich bei den theologischen Sammelhandschriften Fol 21). [1]
- Sirka Heyne: Die mittelalterlichen Codices Erfordenses in der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha. Gotha, 2005 [2]
Literatur
- J. Evelt: Mittheilungen [sic!] über einige gelehrte Westfalen des 15. Jahrhunderts, Westfälische Zeitschrift, Bd. 21, S. 231-298
Personendaten NAME Serges, Hermann ALTERNATIVNAMEN Serges de Dorsten, Hermann Serges de Dorsten KURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe des späten Mittelalters GEBURTSORT Dorsten, Nordrhein-Westfalen STERBEDATUM 1523 STERBEORT Erfurt
Wikimedia Foundation.