Seven Kingdoms

Seven Kingdoms

Seven Kingdoms ist ein Echtzeitstrategiespiel für den PC. Es wurde von Trevor Chan von Enlight Software entwickelt und 1997 von Interactive Magic auf den Markt gebracht. Für das Spiel erschien kurze Zeit später die kostenlose Erweiterung Seven Kingdoms: Ancient Adversaries. Der Nachfolger Seven Kingdoms II: The Fryhtan Wars erschien 1999. Das 2007 veröffentlichte Seven Kingdoms: Conquest wurde nicht mehr von Enlight Software selbst entwickelt und knüpfte auch nicht an die Spielelemente der Vorgängers an.

2009 wurde der Quelltext von Seven Kingdoms veröffentlicht und das Spiel seitdem als Open-Source-Projekt (GPL) weiterentwickelt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Spielprinzip

Wie in Strategiespielen üblich ist auch bei Seven Kingdoms das Hauptspielziel die Vernichtung aller Gegner, wobei auch alternative Spielziele wie z.B. das Erreichen einer bestimmten Bevölkerungsgröße ausgewählt werden können. Die Vernichtung des Gegners wird genreüblich mittels Einsatz von Kampfeinheiten erreicht. Das Spiel bietet wenige taktische Möglichkeiten im Kampf, wodurch es im Prinzip darum geht, die umfangreichste Armee aufzustellen. Dies erreicht man nicht wie bei den meisten Titeln des Genres, indem man Einheiten in Gebäuden baut, sondern durch das Ausbilden von Bauern zu Kriegern. Es gilt also, möglichst viele Bauern unter Kontrolle zu bringen, wobei auch diese nicht einfach "erzeugt" werden können, sondern bereits zu Beginn des Spiels in vielen unabhängigen Dörfern, welche über die gesamte Karte verteilt sind, wohnen. Diese Dörfer kann man mit drei Methoden dazu bewegen, sich dem eigenen Königreich anzuschließen. Für eine Übernahme benötigt man zuerst einen General in einer nahen Festung. Falls er die Nationalität der Einwohner hat und sein Ruhm hoch genug ist, kann es sein, dass die Resistenz der Einwohner so weit sinkt, dass sie sich anschließen. Falls dies nicht geschieht, kann man den Einwohnern Geld geben oder das Dorf so lange angreifen, bis der Widerstand gebrochen ist, wodurch jedoch viele Einwohner aus dem Dorf kommen und kämpfen. Dadurch sinkt die Einwohnerzahl stark, so dass das Dorf weniger Waren kaufen wird. Nachdem das Dorf eingenommen ist, kann man die so gewonnenen Bauern zu Kriegern ausbilden, indem man sie in eine Festung schickt und sie damit einem General unterstellt, der sie dann permanent trainiert und langsam ihre Kampffertigkeit erhöht. Allerdings sind Bauern neben dem Ausbilden zu Kriegern noch für andere Sachen zu gebrauchen. Sie arbeiten in Fabriken, Minen oder Forschungszentren. Minen müssen auf Rohstoffquellen errichtet werden und die in der Mine arbeitenden Bauern fördern den entsprechenden Rohstoff, um ihn in der Fabrik zu Waren zu verarbeiten und ihn schließlich auf dem Marktplatz an die in den eigenen Dörfern wohnenden Bauern zu verkaufen, was die Haupteinnahmequelle des einzigen im Spiel befindlichen Zahlungsmittels ist: Geld beziehungsweise Gold. Das Gold wird hauptsächlich für den Bau und die Instandhaltung der eigenen Gebäude und die Zuschüsse an fremde Dörfer benötigt. Neben dem Gold gilt es noch, stets den Vorrat an Nahrung im Auge zu behalten, von der jeder in einem Dorf lebende Bauer regelmäßig zwei Einheiten produziert und jede Person eine Einheit benötigt. Man sollte also langfristig gesehen mindestens 50% Bauern haben. Des Weiteren gibt es noch Forschungszentren und Rüstungsfabriken, die der Produktion von Kriegsgerät wie Katapulten oder Kanonen dienen.

Verschiedene Nationalitäten

Im Spiel sind sieben verschiedene Nationalitäten verfügbar, von denen es sich vor Spielbeginn für eine zu entscheiden gilt: Normannen, Griechen, Wikinger, Perser, Chinesen, Japaner und Maya. Mit der Erweiterung Ancient Adversaries kamen drei Nationalitäten hinzu: Mogule, Zulu und Ägypter. Die einzelnen Nationalitäten unterscheiden sich, abgesehen vom Aussehen und der Sprache der Einheiten, in der Art ihrer Kampffertigkeiten. Unabhängig davon ist es entscheidend, welche Nationalität man wählt, denn die Übernahme eines unabhängigen Dorfes gestaltet sich deutlich unkomplizierter, wenn die Nationalität der im Dorf lebenden Bevölkerung die gleiche wie die eigene ist. Ein jeder Spieler wird also zuerst versuchen, alle Dörfer mit eigener Nationalität einzunehmen. Ein Königreich muss und wird nicht nur aus Leuten gleicher Nationalität bestehen, doch entscheidend ist die Nationalität, mit der man ins Spiel startet, nach ihr richten sich die Nationalität der Starteinheiten und die des Königs, der im Spiel im Wesentlichen als General fungiert. Einheiten in einem Königreich fühlen sich wohler, wenn sie die gleiche Nationalität besitzen, wie ihr König, in der Regel werden also die meisten Einheiten in einem Königreich die gleiche Nationalität haben wie ihr König.

Loyalität

Jede Einheit besitzt einen Loyalitätswert, der von dem Ansehen des Königreiches, Vorhandensein von ausreichend Nahrung, der momentanen Situation, in der sich die Einheit befindet und noch vielen weiteren Dingen abhängt. Die Loyalität eines Soldaten, der nutzlos in der Gegend rumsteht, wird sinken, die, eines Kriegers, der unter dem direkten Befehl des eigenen Königs in einer Festung trainiert, bis zum Maximum steigen. Wenn die Loyalität einer Einheit unter einen gewissen Punkt sinkt, wird Sie ihr Königreich verlassen und zum Feind überlaufen oder in ein unabhängiges Dorf ziehen. Wenn die Loyalität in einem gesamten Dorf zu niedrig wird, kann es zu ganzen Aufständen kommen.

Einheitentypen

Einheitentypen im klassischen Sinne gibt es bei Seven Kingdoms nicht. Es gibt pro Rasse nur ein Modell für alle Einheiten, im Ausgangszustand ein Bauer. Jede Einheit kann aber verschiedene Fähigkeiten erlernen, wie zum Beispiel das Arbeiten in einer Mine oder das Kämpfen, wodurch sie im Spiel als Spezialist (Minenarbeiter, Fabrikarbeiter, Soldat, Forscher, Spion, Priester) bezeichnet wird. Fast alle Fähigkeiten können im Dorf erlernt werden (solange es von einem Befehlshaber kontrolliert wird, der in einer benachbarten Festung sitzt). Viele Fähigkeiten können gelernt werden, indem einfache Bauern in die entsprechenden Gebäude geschickt werden. Alle Spezialisten verbessern ihre Fähigkeiten allmählich, wenn sie sie im entsprechenden Gebäude anwenden.

Allerdings gibt es die Möglichkeit, Katapulte, Ballisten, Kanonen und Flammenwerfer zu bauen. Diese unterliegen nicht, wie andere Einheiten der Loyalität, brauchen keine Nahrung und haben eigene Modelle. Jedoch erhalten diese Kriegsmaschinen auch keinen Bonus durch Training. Sie können einfach gebaut werden und stehen ab dem Moment der Fertigstellung zum Kampf zur Verfügung, bis sie zerstört werden. Diese Einheiten machen neben den herkömmlichen Soldaten einen, zwar nicht vernachlässigbaren, aber geringeren Teil aus.

Gebäudetypen

Dorf

Dörfer befinden sich überall auf der Karte. Anfangs sind die meisten von ihnen neutral, es gilt also, sie einzunehmen. In einem Dorf wohnen bis zu 60 Bauern, die sich langsam vermehren. Die Bauern in den eigenen Dörfern können darin zu Spezialisten (Arbeiter, Kämpfer, Spione, Forscher oder Baumeister) ausgebildet werden, wenn und solange sie von einem Befehlshaber (König oder General) in einer benachbarten Festung kontrolliert werden.

Mine

Eine Mine wird auf einer Rohstoffquelle errichtet. In ihr können bis zu 8 Minenarbeiter den verfügbaren Rohstoff fördern.

Fabrik

In der Fabrik arbeiten bis zu 8 Arbeiter, die den in einer Mine produzierten Rohstoff zu Waren verarbeiten.

Marktplatz

Auf dem Marktplatz werden in der Fabrik hergestellte Waren und Rohstoffe aus Minen gelagert und an die eigene Dorfbevölkerung oder Karawanen anderer Spieler verkauft.

Festung

Eine Festung dient primär der Ausbildung von Soldaten. Eine Festung kann maximal acht Soldaten und einen General oder König beherbergen. Die Soldaten verbessern, während sie sich in einer Festung mit einem General oder König befinden, kontinuierlich ihr Kampfgeschick. Je besser der General, desto schneller verbessern sich die in der Festung befindlichen Soldaten.

Turm des Wissens

Im Turm des Wissens können bis zu 8 Forscher arbeiten. Hier kann an Technologien geforscht werden, die den Bau von Kriegsgerät wie Katapulten ermöglichen.

Rüstungsfabrik

In der Rüstungsfabrik stellen bis zu 8 Arbeiter Kriegsgerät her, sofern im Turm des Wissens bereits die benötigte Technologie erforscht wurde.

Gasthaus

Im Gasthaus kann man Einheiten anwerben. Dem Spieler wird dort angezeigt, welche Einheiten sich im Gasthaus befinden und welche Fertigkeiten sie besitzen. Auf Wunsch kann dann die gewünschte Einheit gegen ein Entgelt angeheuert werden. Einheiten in einem Gasthaus werden dort zufällig erzeugt, so dass man sie erst auf der Weltkarte sehen kann, nachdem man sie angeheuert hat, aber nicht, bevor sie das Gasthaus betreten oder nachdem sie das Gasthaus verlassen, ohne angeheuert worden zu sein. Der Wert eines Gasthauses liegt darin, daß man hier hochausgebildete Spezialisten (z.B. einen Soldaten mit Führungswert 92) verschiedener Völker anwerben kann, was große Vorteile eröffnet (z.B. mit einem griechischen General ein großes neutrales griechisches Dorf schnell überzeugen zu können). Spione, die in einem Zweitberuf gut ausgebildet sind, können sich als neutrale Einheiten verkleiden, Gasthäuser betreten und sich von gegnerischen Spielern anheuern lassen.

Weiterentwicklung

Seit August 2009 wird das Spiel als Open-Source-Projekt von der Community weiterentwickelt und für moderne Betriebssysteme optimiert. Seit der SDL-Portierung im Juli 2010 ist das Spiel auch mit dem Linux-Betriebssystem kompatibel. Die neueste Version 2.14.3 wurde am 7. März 2011 veröffentlicht.[2]

Einzelnachweise

  1. 7kfans.com: Seven Kingdoms Community - August 31st, 2009, abgerufen am 6. August 2011.
  2. 7kfans.com: Seven Kingdoms Community - 7KAA 2.14.3 - March 7th, 2011, abgerufen am 6. August 2011.

Weblinks


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