Severin von Köln

Severin von Köln
Darstellung des heiligen Severin über dem Hauptportal der Basilika St. Severin in Köln

Der heilige Severin war der dritte bekannte Bischof von Köln.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Im Jahr 376 soll er in Köln ein Monasterium zu Ehren der Märtyrer Cornelius und Cyprianus geweiht haben. Hieraus entstand das spätere Stift St. Severin.

Im Jahr 397 soll er, Gregor von Tours zufolge, in der Todesstunde des hl. Bischofs Martin von Tours, mit dem er befreundet war, den himmlischen Chorgesang der Engel vernommen haben. Diese Legende könnte darauf hindeuten, dass der Hl. Severin ähnlich sozial-karitativ engagiert war wie der Hl. Martin.

Wenn der Vita Severini des späten 9. oder 10. Jahrhunderts zufolge Severin längere Zeit in Bordeaux wirkte, er dort verstarb und sein Leichnam später nach Köln überführt wurde, so dürfte diese Nachricht auf die Verwechslung mit einem gleichnamigen Bischof von Bordeaux zurückgehen.

Severins Bestattung auf einem Gräberfeld südlich von Köln kann ebenso wenig archäologisch nachgewiesen werden wie der Zeitpunkt der Entstehung einer Coemeterialbasilika bei seinem Grab. Die Gründung des Severinsstifts an dieser Stelle dürfte dem 8. Jahrhundert zuzuweisen sein. Severins Gebeine sind heute in einem kunstvollen Goldschrein im Chorraum der Kirche St. Severin in Köln aufbewahrt. Eine Öffnung des neuen Severinschreines von 1819 im Jahre 1999 bestätigte die urkundlich bezeugte Umbettung der Gebeine durch Bischof Wichfried von Köln (924-953), indem man den alten inneren Holzschrein nach jüngsten dendrochronologischen Untersuchungen auf das Jahr um 948 datieren konnte. Außerdem fiel der Fund eines alten Stoffes von wohl byzantinischer Herkunft auf, mit dem der Holzkasten von innen ausgekleidet war.

Attribute

Zu den Attributen des Heiligen zählen der Bischofsstab und die Mitra. Oftmals hält er auf Darstellungen die Kirche St. Severin in der rechten Hand.

Patronate

Der Heilige ist Schutzpatron der Stadt Köln sowie der Weber. Er wird bei Trockenheit für Regen angerufen. Zudem soll er bei Unglück helfen.

Gedenktag

Sein katholischer Gedenktag ist der 23. Oktober. Es handelt sich dabei um einen gebotenen Gedenktag in Köln nach dem Allgemeinen Römischen Kalender. Sein orthodoxer Gedenktag ist der 8. Januar.

Bauernregel

Die dem Namenstag entsprechende Bauernregel lautet:

  • Wenn’s Sankt Severin gefällt, so bringt er mit die erste Kält’. (23. Oktober)

Literatur

Oepen,J.; Päffgen ,B.; Schrenk, S.; Tegtmeier,U. (Hrsg): Der hl. Severin von Köln. Verehrung und Legende. Befunde und Forschungen zur Schreinsöffnung von 1999. Studien zur Kölner Kirchengeschichte, 40. Band. Franz Schmitt, Siegburg, 2011. (Extrem umfangreiche, reich farbig bebilderte Darstellung der gesamten Forschung nach der Öffnung 1999.)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Severin von Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Euphrates Bischof von Köln
397
Carentinus

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