- Short Sandringham
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Die Short S. 25 Sunderland war ein Langstrecken-Mehrzweckflugboot, das 1937 als Militärausführung des Verkehrsflugbootes S. 23 Empire entstanden ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige Exemplare zur zivilen Version Short Sandringham umgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Noch bevor die S.23 ihren Erstflug absolviert hatte, forderte das britische Air Ministry deren Weiterentwicklung zu einer rein militärischen Version. Die Vorgaben von 1933 sahen ein viermotoriges, als Seeaufklärer verwendbares Flugboot vor. 1934 gab das Ministerium den Auftrag zum Bau eines Prototyps, der mit der Saunders-Roe A.33 in Wettbewerb treten sollte. Im März 1936 wurde der Auftrag in eine Bestellung von 21 Flugzeugen umgewandelt. Der Erstflug des Prototyps erfolgte am 16. Oktober 1937.
Im Herbst 1938 traten die ersten Maschinen in den Dienst des Coastal Command der Royal Air Force. Die Sunderland war das beste britische Flugboot des zweiten Weltkrieges und wurde zur Seeaufklärung, U-Boot-Abwehr, für Transportaufgaben und im Seenotdienst eingesetzt. Von 1937 bis Oktober 1945 baute man 721 Exemplare, die in 19 britischen Staffeln sowie in den Seefliegerkräften anderer Staaten geflogen wurden.
Viele der Sunderlands wurden während der Berliner Luftbrücke auf dem nördlichen Korridor nach Berlin eingesetzt. Sie starteten auf der Elbe in Hamburg-Finkenwerder und landeten in Berlin auf der Havel bei Lindwerder. In Großbritannien war sie bis Mitte 1958 im aktiven Dienst, in Neuseeland wurden die letzten Exemplare 1965 ausgemustert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 29 Sunderland-Flugboote zu Passagierflugzeugen umgebaut und in Short Sandringham umbenannt. Einige stellte die Fluggesellschaft BOAC als Plymouth-Klasse in Dienst und nutzte sie für den Transatlantikverkehr. Andere gelangten in den Besitz der TEAL und wurden zwischen Auckland und Sydney sowie auf unterschiedlichen Pazifikstrecken eingesetzt. Die von Ansett erworbenen und teilweise aus den Beständen der Royal New Zealand Air Force stammenden Flugzeuge verkehrten zwischen Sydney und der Lord-Howe-Insel. Ein weiterer Nutzer war DNL - Norwegian Airlines, die mit diesem Flugzeugtyp zwischen 1946 und 1952 den Liniendienst von Oslo nach Tromsø durchführten.
Konstruktion
Das Muster war als freitragender Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit Normalleitwerk ausgelegt. Hoher, geräumiger Bootsrumpf und zwei Stützschwimmer mit je einer Stufe. Die Leermasse erhöhte sich bis 1944 auf 16.800 kg, die maximale Startmasse auf 29.550 kg, da sich die militärische Zuladung verdoppelte. Von den fünf Baureihen (Mk.1 - Mk.5) waren drei mit britischen Bristol-Pegasus-Triebwerken (850 bis 1.025 PS) und zwei mit amerikanischen Twin-Wasp-Motoren (1.200 PS) ausgerüstet.
Technische Daten
- Spannweite: 34,38 m
- Länge: 26,00 m
- Höhe: 10,00 m
- Flügelfläche: 138,2 m²
- Leermasse: 12.830 kg
- normale Startmasse: 20.750 kg
- maximale Startmasse: 22.800 kg
- Höchstgeschwindigkeit: 338 km/h in 1.900 m Höhe
- Reisegeschwindigkeit: 286 km/h in 1.900 m Höhe
- Steiggeschwindigkeit: 360 m/min
- praktische Gipfelhöhe: 4.850 m
- absolute Gipfelhöhe: 6.250 m
- normale Reichweite: 3.100 km bei 260 km/h
- maximale Reichweite: 4.600 km bei 210 km/h
- Aktionsradius: 2.200 km
- normale Flugdauer: 10 h bei 260 km/h
- maximale Flugdauer: 21 h bei 220 km/h (Kraftstoffvorrat 5.200 kg)
- Bewaffnung: sieben bis zehn MGs in vier Gefechtsständen und
8-16 Wasserbomben (Abwurfmunition bis 1.800 kg) - Besatzung: 7 bis 9 Mann
Siehe auch
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