- Ansett Australia
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Ansett Australia IATA-Code: AN ICAO-Code: AAA Rufzeichen: ANSETT Gründung: 1935 Betrieb eingestellt: 2001 Sitz: Melbourne, Australien
Drehkreuz: Heimatflughafen: Flughafen Melbourne Leitung: Sir Reginald Ansett Allianz: Star Alliance Vielfliegerprogramm: Global Rewards Flottenstärke: 77 Ziele: Nationale und international Ansett Australia hat den Betrieb 2001 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes. Ansett Australia war eine australische Fluggesellschaft mit Sitz in Melbourne und Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance. Sie hat im Jahr 2001 Insolvenz angemeldet und daraufhin den Betrieb eingestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Jahre
1931 gründete der Australier Reginald Ansett ein Transportunternehmen und begann mit Bus- und LKW-Fahrten in Victoria. 1936 schuf er die neue Fluglinie als Ansett Airways Pty. Ltd, die bald den Flugbetrieb zwischen Melbourne und Hamilton mit einer Fokker Universal aufnahm. In der folgenden Zeit kaufte Ansett viele kleinere Fluggesellschaften auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ansett durch die Zwei-Fluglinien-Strategie (Two-Airlines-Policy) der australischen Regierung benachteiligt und investierte infolgedessen stärker in den Schiffs- und Hotelsektor. Dies änderte sich am 4. Oktober 1957, als Ansett den bisherigen Hauptkonkurrenzen ANA aufkaufen durfte, die Australian National Airways. Danach dominierte Ansett gemeinsam mit dem staatlichen Anbieter TAA den inneraustralischen Passagierflugverkehr. Die Fusion mit ANA blieb bis 1969 durch den Namen Ansett-ANA sichtbar, danach wurde der Name Ansett Australia gewählt, und weiterhin kleinere Firmen aufgekauft und teilweise als Tochterfirmen weiterbetrieben. Die älteren, aber günstigen Flugzeuge Vickers Viscount und Lockheed L-188 Electra kamen zum Einsatz, weil Ansett durch die Übernahme zunächst finanziell geschwächt blieb.
Das Jet-Zeitalter
Die Boeing 727 war ab November 1964 Ansetts erster Jet. Neben Australien war auch Port Moresby im damaligen Treuhandgebiet Neuguinea ein zentraler Einsatzschwerpunkt von Ansett. 1981 bestellte man eine völlig neue Flotte u. a. Boeing 767, Boeing 737 und Airbus A320, womit Ansett die erste australische Fluglinie war, die Flugzeuge von Airbus Industries einsetzte.
Nach der Deregulierung des Passagierflugmarktes von 1990 wurden die Fluggesellschaften East-West Airlines, Ansett WA und Ansett Express zu Ansett Australia zusammengefasst, die zwei Jahre darauf die ersten internationalen Flüge aufnahm, wie beispielsweise nach Hongkong. Die internationale Expansion erfolgte vorsichtig und langsam, da man nun in ein Geschäftsfeld vordrang, in dem bisher nur Qantas tätig war.
Seit März 1999 war Ansett Australia Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.
Im Februar 2000 übernahm die bisher mit 50 % an der Ansett Australia beteiligte Air New Zealand von der News Corporation die bisher dort verbliebenen 50 % der Anteile.
Insolvenz
Im September 2001 musste Ansett Australia Insolvenz anmelden und stellte bald darauf den Flugbetrieb ein — auch Ansett Australia war von dem Passagierrückgang aufgrund der Terroranschläge vom 11. September betroffen und machte zwischenzeitlich täglich 800.000 Euro Verlust. Aus diesen Gründen wurde am 13. September 2001 das Management an PricewaterhouseCoopers übertragen, bevor der Flugverkehr am 14. September eingestellt wurde.[1] Dadurch entstand in Australien eine chaotische Situation an den Flughäfen, da nahezu sämtliche Flugverbindungen der Airline annulliert wurden und es für diese Fluggäste zunächst keinen Ersatz gab. Schließlich konnten die restlichen australischen Fluggesellschaften die fehlenden Kapazitäten durch gecharterte Flugzeuge kompensieren. Dieses Unterfangen bedeutete einen enormen Kraftaufwand, da Ansett Australia den Inlandsflugverkehr zuvor beherrscht hatte. Mehrere Rettungsversuche schlugen fehl. Auch das Ansett-Terminal am Kingsford Smith International Airport in Sydney musste verkauft werden. Der Erlös diente zur Tilgung der Schulden der Muttergesellschaft von Ansett Australia.
Heute stehen viele Flugzeuge der Gesellschaft eingemottet auf Flugzeugfriedhöfen in Arizona. Die Muttergesellschaft Ansett hat noch mit den Schulden ihrer ehemaligen Fluggesellschaft zu kämpfen.
Zeitlinie
Vereinfachte Zeitlinie zur Geschichte der australischen Luftfahrtlinien (zum detaillierten Schaubild)Ziele
Ansett Australia bediente zuletzt zahlreiche Ziele innerhalb Australiens, beispielsweise Alice Springs, Brisbane und Hobart, und führte darüber hinaus Flüge zu asiatischen Zielen durch, darunter Shanghai, Osaka und Seoul.
Flotte
Zum Zeitpunkt der Einstellung des Flugbetriebs bestand die Flotte der Ansett Australia aus 77 Flugzeugen[2]:
- 20 Airbus A320-200
- 18 BAe 146-200
- 1 Boeing 727-200F (Frachtmaschine)
- 23 Boeing 737-300
- 2 Boeing 747-400
- 9 Boeing 767-200
- 4 Boeing 767-300
Alle Maschinen verfügten mit Business und Economy über zwei Beförderungsklassen. Darüber hinaus wurden durch mehrere Fluggesellschaften, darunter Skywest Airlines und Aeropelican Air Services, mit kleinerem Fluggerät Regional- und Zubringerflüge für Ansett Australia durchgeführt.
Zwischenfälle
- Am 30. November 1961 stürzte eine Vickers Viscount kurz nach dem Start vom Flughafen Kingsford Smith in Sydney aufgrund strukturellen Versagens ins Meer, wobei alle 15 Menschen an Bord ums Leben kamen.[3]
- Am 22. September 1966 stürzte erneut eine Vickers Viscount bei Winton ab, als ein Feuer an Bord ausbrach. Alle 21 Personen an Bord starben bei diesem Unglück.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Ansett Chronologie
- ↑ ansett.com.au: Aircraft Status (englisch) abgerufen am 2. September 2010
- ↑ aviation-safety.net: Unfallbeschreibung (englisch) abgerufen am 2. September 2010
- ↑ aviation-safety.net: Unfallbeschreibung (englisch) abgerufen am 2. September 2010
Weblinks
- Ansett Australia Administration Website (englisch)
- Sir Reginald Ansett Transport Museum (englisch)
- Ansett Airlines Ephemera (englisch)
- Ansett Aircraft Spares & Services (englisch)
- The Spirits of Ansett (englisch)
Gründungsmitglieder: Air Canada | Lufthansa | SAS Scandinavian Airlines | Thai Airways International | United Airlines
Weitere Mitglieder: Adria Airways | Aegean Airlines | Air China | Air New Zealand | All Nippon Airways | Asiana Airlines | Austrian | British Midland Airways | Brussels Airlines | Continental Airlines | EgyptAir | LOT | Singapore Airlines | South African Airways | Spanair | Swiss International Air Lines | TAM Linhas Aéreas | TAP Portugal | Turkish Airlines | US Airways
Regionale Mitglieder: Blue1 | Croatia Airlines
Beschlossene Beitritte: Ethiopian Airlines | Avianca | TACA | Copa Airlines
Ehemalige Mitglieder: Ansett Australia | Mexicana de Aviación | Shanghai Airlines | VARIG
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