Baden-Oos

Baden-Oos
Oos
Koordinaten: 48° 47′ N, 8° 12′ O48.78828.1926126Koordinaten: 48° 47′ 18″ N, 8° 11′ 33″ O
Höhe: 126 m ü. NN
Fläche: 13 km²
Postleitzahl: 76532
Vorwahl: 07221

Der Baden-Badener Stadtteil Oos wurde 1928 eingemeindet und hat ca. 6.727 Einwohner. Der Name des Stadtteils leitet sich vom Oosbach ab, der durch Baden-Baden fließt.

Das Dorf Oos war für die Stadt Baden-Baden schon immer von besonderer Bedeutung, selbst als es nur als Siedlung ohne Gemarkungsgrenzen bestand. Dies geht unter anderem aus schriftlichen Unterlagen des Jahres 1245 hervor, in welchen festgelegt ist, dass der Zehntanteil der Siedlung Oos als Abgabe an das von Markgräfin Irmengard neu gegründete Kloster Lichtenthal abzuführen sei.

Die Siedlung selbst ist wesentlich älter, was beispielsweise durch einen römischen Weihestein, welcher der Jagdgöttin Diana gewidmet war und der 1794 in Oos gefunden worden ist, belegt wird. Schon die Römer hatten die verkehrsgünstige Lage des Ortes in der dem Schwarzwald vorgelagerten Ebene erkannt und unter Kaiser Trajan die von Basel nach Norden führende Heerstraße durch Oos gebaut.

Im Mittelalter wechselten die Herrschaftseinflüsse auf die Siedlung vornehmlich zwischen dem Kloster Lichtenthal und den jeweiligen Markgrafen von Baden. Im Jahr 1634 wurde der strategische Wert des Ortes ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, als der katholische Markgraf Wilhelm von Baden-Baden seinen protestantischen Durlacher Vetter und die schwedischen Besatzungstruppen in der Schlacht auf dem Ooser Blutfeld besiegte und damit der Fremdherrschaft seiner Markgrafschaft während des Dreißigjährigen Krieges ein Ende setzte.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhielt Oos, ein Haufendorf mit mehr als 100 Häusern, eigene Ortsgrenzen und im Jahr 1844 eine Bahnstation. Von dieser wurden die Gäste mit Pferdebussen nach Baden-Baden befördert, bis ein Jahr später eine Stichbahn von Oos nach Baden-Baden gebaut wurde, die bis zum Jahr 1977 in Betrieb war. Danach wurde der Bahnhof in Oos zum „Bahnhof Baden-Baden“.

1910 erregte Oos weltweites Aufsehen, als die erste Luftschiffhalle auf dem, im Vorjahr gegründeten Flugplatz, in Betrieb genommen wurde.

Über Oos, das seit 1928 zu Baden-Baden gehört, ist die Kurstadt per Bahn, Autobahn und Bundesstraße verkehrsmäßig angebunden. Bis zum Jahr 1997 hatte Oos einen eigenen offiziellen Flugplatz, der in der Folge der Errichtung des Regionalflughafens Karlsruhe/Baden-Baden zum Sonderlandeplatz für die ansässigen Flugsportvereine umgewidmet wurde. Ein großer Teil des dadurch frei gewordenen Areals wird zu Gewerbeflächen umgestaltet, wodurch Oos' Bedeutung als Industriestandort, die bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von etlichen Firmen mit mittlerweile weltweit bekannten Namen, wie Eaton (vormals Aeroquip), Heel, Juvena und Sans Soucis, erkannt worden ist und somit noch erhöht wird.

Mit dem OSC Baden-Baden ist in Baden-Oos ein mehrmaliger Deutscher Meister und Pokalsieger im Schach ansässig.

Die Medien- und Event-Akademie, die in der ehemaligen Cité, dem früher von Angehörigen der französischen Besatzungsmacht bewohnten Viertel, untergebracht ist, bietet für den Stadtteil weitere Möglichkeiten wirtschaftlichen Aufschwungs. Sinnbild für diesen Aufschwung sind auch das im November 2006 eröffnete Einkaufszentrum Shopping-Cite und die Einrichtung des Amtes für Familie, Soziales und Jugend zusammen mit dem Arbeitsamt in der Citè.

Kunst

Oos hat einen fiktiven Bürger, den 1958 geborenen Major Grubert, die Hauptfigur in mehreren kleineren und größeren Comic-Stories des französischen Comic-Künstlers Jean Giraud alias Moebius.

Bürgermeister (1747–1928)

  • 1747–1771: Hans Georg Schmalholz
  • 1771: Josef Schmalholz
  • 1771–1774: Sebastian Eisen
  • 1774–1778: Martin Bleich
  • 1778–1801: Johannes Lorenz
  • 1801–1821: Michael Bleich
  • 1821–1832: Georg Schmalbach
  • 1832–1843: Xaver Höfele
  • 1843–1857: Peter Schmalbach
  • 1857–1863: Ludwig Höfele
  • 1863–1871: Andreas Zepfel
  • 1871–1879: Georg Steimer
  • 1879–1881: Anton Höfele
  • 1881–1896: Johann Zepfel
  • 1896–1920: Karl Ihle
  • 1920–1922: Anton Hurst
  • 1922–1928: Josef Schük

Weblinks


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