Siegfried Rosenfeld

Siegfried Rosenfeld

Siegfried Rosenfeld (* 22. März 1874 in Marienwerder; † November 1947 oder 1948 in London) war ein deutscher Jurist und sozialdemokratischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rosenfeld stammte aus einer jüdischen Familie. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau und in Berlin. Seine erste juristische Staatsprüfung legte er 1897 ab und promovierte 1899 in Rostock. Die zweite juristische Staatsprüfung bestand er 1903. Danach war er als bis 1933 als Rechtsanwalt und Notar in Berlin tätig.

Im Jahr 1905 trat Rosenfeld der SPD bei. Zwischen 1912 und 1923 fungierte er als Rechtsbeistand des Deutschen Landarbeiterverbandes. In den Jahren 1914 bis 1918 war Rosenfeld Soldat. Zwischen 1923 und 1925 war er als Kammergerichtsrat und Referent tätig. Von 1925 bis 1928 war Rosenfeld Ministerialrat und danach bis 1932 Ministerialdirigent im preußischen Justizministerium. Politisch engagierte sich Rosenfeld 1919 und 1920 als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Charlottenburg. Außerdem war er von 1921 bis 1933 Mitglied des preußischen Landtages.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus siedelte Rosenfeld zunächst nach Oberbayern über. Im Jahr 1934 wurde er kurzzeitig inhaftiert. Im Jahr 1939 gelang ihm noch die Emigration nach Großbritannien. Seine Frau hatte in Deutschland zurückbleiben müssen. Ihr gelang 1944 die Flucht in die Schweiz und sie ging von dort nach Großbritannien.[1] Als deutscher Staatsangehöriger war Rosenfeld im Jahr 1940 auf der Isle of Man interniert. Später wurde er Mitglied der Association of Jewish Refugees in Great Britain.

Rosenfeld lehnte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Rückkehr nach Deutschland ab, weil er fürchtete als Feind angesehen zu werden. „Niemals will ich Deutschland wieder sehen … Wer während des Krieges im Ausland, besonders hier, lebte, wird immer als Kriegshetzer und Deutschlands Feind angesehen werden.“[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Else R. Behrend-Rosenfeld: Ich stand nicht allein. Erlebnisse einer Jüdin in Deutschland 1933-1944. 3. Auflage, Köln und Frankfurt a. M. 1979.
  2. Text zu Radiosendung Exil und Heimkehr

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