Siemens IT Solutions and Services

Siemens IT Solutions and Services

Die Siemens IT Solutions and Services GmbH (SIS), bis 14. Januar 2007 Siemens Business Services (SBS), war einer der großen IT-Service-Anbieter in Deutschland. Sie ist seit dem 1. Juli 2011 Teil des Atos-Konzerns (vorher war sie im Besitz der Siemens AG). Mit Eintrag im Handelsregister vom 17. August 2011 trägt die ehemalige Siemens IT Solutions and Services GmbH den neuen Namen "Atos IT Solutions and Services GmbH" und bietet die komplette IT-Servicekette aus einer Hand: vom Consulting über die Systemintegration, das Management von IT-Infrastrukturen bis zu branchenspezifischen IT-Lösungen.

Der Siemens-Konzern hält an dem neuen Unternehmen einen Aktienanteil von 15 Prozent und ist gleichzeitig der größte Kunde von Atos. Im Siemenskonzern unterstützt Siemens IT Solutions and Services die Siemens-Sektoren Industry, Energy und Healthcare mit IT-Kompetenz. Ein besonderer Fokus liegt auf vollständig integrierten und branchenspezifischen IT-Lösungen, die gemeinsam mit den Siemens-Sektoren erarbeitet werden.

Siemens IT Solutions and Services wurde im Januar 2007 formiert und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro. International in 42 Ländern vertreten, beschäftigte Siemens IT Solutions and Services weltweit ca. 32.000 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

SIS ist ursprünglich aus der Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft entstanden. Die Siemens Business Services GmbH & Co. OHG wurde am 1. Oktober 1995 als Tochtergesellschaft der Siemens AG und Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) gegründet. Das junge Unternehmen startete mit 2.100 Mitarbeitern und erwirtschaftete während seines ersten Geschäftsjahres einen Umsatz von einer Milliarde DM. Das Kerngeschäft bestand im Angebot von Dienstleistungen vor allem für die Siemens AG.

Am 1. Oktober 1998 wurde Siemens Nixdorf als Aktiengesellschaft aufgelöst und vollständig in die Siemens AG integriert, wobei große Teile zur SBS wanderten. Die SNI Hardware- und Computerfertigung wurde 1999 in das Joint Venture Fujitsu Siemens Computers AG eingebracht.

Innerhalb des Siemens-Konzerns gehörte SBS seit August 2001 aufgrund von Preisverfalls und Managementfehlern zu den "Sorgenkindern" der Konzernleitung. Im Geschäftsjahr (Ablauf am 30. September 2005) setzte SBS mit weltweit 36.100 Mitarbeitern 5,373 Milliarden Euro um, davon 2,3 Milliarden Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielt der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem Mutterkonzern.

Zum 1. Oktober 2006 wurden die nach der Ausgliederung der Einheit Product Related Services (PRS) in die Fujitsu Siemens Computers verbleibenden bisherigen Global Business Units ORS und SOL zusammengefasst. Der Bereich SOL bot Softwarelösungen für Kunden aus der Fertigungsindustrie sowie dem öffentlichen Bereich (public Sector) an. Etwa 30% seines Umsatzes machte SOL im Umfeld der SAP-Beratung.

Zum 15. Januar 2007 wurde die Firma Siemens Business Services GmbH & Co. OHG in Siemens IT Solution and Services GmbH & Co. OHG (SIS) umfirmiert.

Zum 1. Juni 2007 wurde die SIS GmbH & Co. OHG per Anwachsung als Sparte Siemens IT Solution and Services in die Siemens AG eingegliedert. Dabei entstand später durch die Zusammenlegung der SIS mit anderen Einheiten der sektorübergreifende Geschäftsbereich Siemens IT Solutions and Services. Neben der SIS selbst waren dies PSE (Program and System Engineering, Österreich), SISL (Siemens Information Systems Ltd., Indien), DIP (Development Innovation and Projects, Griechenland) sowie BIC (Business Innovation Center, Schweiz).[1]

Zum 1. Oktober 2010 wurde die SIS in eine eigenständige Gesellschaft, die Siemens IT Solutions & Services GmbH, umgewandelt. [2] Im Zuge dieser Umwandlung sollen bei SIS bis 2011 weltweit etwa 4.200 der 35.000 Stellen reduziert werden; davon in Deutschland ca. 2.000 von derzeit etwa 9.700 Stellen. [3]

Am 14. Dezember 2010 gab Siemens den Verkauf der Firma an Atos Origin (nach der Akquisition Umfirmierung zu "Atos") zu Juli 2011 bekannt, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden und der Aktionäre des Käufers.[4] Der Verkauf wurde am 1. Juli 2011 nach Zustimmung der Atos-Aktionäre vollzogen.

Rolle in der Siemens AG

Im Rahmen der neuen, am 1. Januar 2008 eingeführten Siemens-Konzernstruktur mit den drei Sektoren Energy, Industry und Healthcare, denen insgesamt 15 branchenspezifische Divisionen zugeordnet sind, nimmt SIS eine Sonderstellung als branchenübergreifende Konzerneinheit (Cross-Sector Business) mit der Querschnittsfunktion für die Informationstechnologie ein. Diese Stellung sollte sie auch nach der Umwandlung in eine GmbH behalten.[5]

Internationale Niederlassungen bestanden in den meisten europäischen Ländern, in Amerika und Asien sowie in Südafrika. Zuletzt beschäftigt die SIS in Deutschland ca. 10.000 Mitarbeiter an 27 Standorten. Seit dem 1. Juli 2011 gehört SIS zum französischen Dienstleister Atos. Die Leitung der heutigen Atos IT Solutions and Services GmbH besteht aus Winfried Holz (CEO), Christian Oecking und Rainer-Christian Koppitz.

Unternehmen

Die ehemalige SIS bietet ihren Kunden vor allem Servicedienstleistungen. Dazu gehören Consulting, Systemintegration, Management von IT-Infrastrukturen sowie auch Software-Entwicklung. Nach teilweise großen Verlusten schrieb der Siemens-Bereich zwischenzeitlich wieder schwarze Zahlen und erzielte im Geschäftsjahr 2009 (Oktober 2008 - September 2009) ein Bereichsergebnis von 90 Mio €. Die SIS beschäftigte zuletzt etwa 35.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Umsatz von etwa 4,7 Mrd. € (Geschäftsjahr 2009).

Die heutige Atos IT Solutions and Services GmbH ist außerdem weiterhin Eigentümer an verschiedenen IT-Outsourcing-Unternehmungen, beispielsweise der SBI-IS, der Siemens IT-Dienstleistung und Beratung (vormals SBI Ruhr), der WIVERTIS oder der applied international informatics[6].

Mitgliedschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siemens IT Solutions and Services startet 2007
  2. http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/siemens-will-it-sparte-zum-sommer-2010-ausgliedern-dpaafx-310619cf133e.html
  3. http://www.siemens.com/press/pool/de/pressemitteilungen/2010/corporate_communication/AXX20100346d.pdf
  4. tagesschau.de: „Siemens gibt SIS an Atos Origin ab“ (vom 14. Dezember 2010 23:22 Uhr)
  5. Deutschland: Siemens hält nach Ausgliederung an IT-Sparte fest - Jobabbau
  6. Meilensteine und Schlüsseldaten

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