- Siku quanshu
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Die Siku Quanshu (Die Vollständige Bibliothek der Vier Schätze, Siku quanshu 四庫全書) ist die größte Büchersammlung der Chinesischen Geschichte und wahrscheinlich das ehrgeizigste redaktionelle Unternehmen in der Weltgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf der Höhe der Qing-Dynastie beauftragte Qianlong die Siku quanshu, wahrscheinlich um zu beweisen, dass die Mandschu die Yong-Le-Enzyklopädie der Ming-Dynastie übertreffen könnten. Die Yongle Dadian von 1407 war die größte Enzyklopädie zu dieser Zeit.
Die Redaktion bestand aus 361 Wissenschaftlern, mit Ji Yun (紀昀) und Lu Xixiong (陸錫熊) als Chefredakteuren. Die Zusammenstellung begann 1773 und war 1782 beendet. Man sammelte und anerkannte über 10000 Handschriften aus der kaiserlichen Sammlung und anderen Bibliotheken. Etwa 3000 Schriften wurden vernichtet, da sie als Mandschu-feindlich eingestuft wurden. Letztendlich wurden 3461 Bücher für die Aufnahme in die Siku quanshu ausgewählt. Sie wurden in 36381 Bänden (册) mit mehr als 79000 Kapiteln (卷) gebunden. Auf den ca. 2,3 Millionen Seiten finden sich etwa 800 Millionen chinesische Schriftzeichen.
Vier Exemplare für den Kaiser wurden in extra errichteten Bibliotheken in der Verbotenen Stadt, dem Alten Sommerpalast, Shenyang und der Wenjin Kammer in Chengde aufbewahrt. Drei weitere Kopien für die Öffentlichkeit wurden in Siku quanshu-Bibliotheken in Hangzhou, Zhenjiang und Yangzhou hinterlegt. Alle sieben Bibliotheken erhielten ebenfalls eine Kopie der kaiserlichen Enzyklopädie Gujin tushu jicheng von 1725.
Zwei Kopien der Siku quanshu wurden während des Taiping-Aufstandes vernichtet. Die Britische Armee verbrannte die verbleibende Kopie fast vollständig während des Zweiten Opiumkrieges. Die vier verbliebenen Ausgaben erlitten einige Schäden während des Zweiten Weltkrieges, doch die Kopie der Verbotenen Stadt (bekannt als Wenyuan ge 文淵閣) befindet sich gut erhalten im Nationalen Palastmuseum. Während der 1980er Jahre wurde es lithographisch in 1500 Bänden nachgedruckt und ist derzeit auf CD-ROM und online verfügbar.
Siku Jinshu
Siku Jinshu (chin. 四库禁书) ist der Katalog all jener Bücker, die abgewiesen und auf Anordnung von Qianlong verbannt wurden. Der Katalog enthält bis zu 2855 Buchtitel, die schließlich verbrannt wurden. Die verbannten und zerstörten 2855 Titel waren vergleichbar mit den 3461 Titeln im Katalog der Siku Quanshu.
Eine berühmte Enzyklopädie, die Tiangong Kaiwu (chin. 天工開物), verschwand aus China für 300 Jahre, nachdem es vom Qing-Gericht verbannt worden war. Später wurde entdeckt, dass einige Originalkopien in Japan erhalten geblieben waren.[1]
Inhalt
Die Sammlung Siku quanshu gliedert sich gemäß der kaiserlichen Bibliotheksdivisionen in vier ku (庫; "Lager; Lagerhaus; Schatzkammer") Teile.
- Jing (經 "Klassiker") Klassische Chinesische Texte
- Shi (史 "Geschichte") und Geographie der Chinesischen Geschichte
- Zi (子 "Meister") Philosophie, Kunst und Naturwissenschaften der Chinesischen Philosophie
- Ji (集 "Sammlungen") Anthologien aus der Chinesischen Literatur
Die Bücher sind in 44 Kategorien (類) eingeteilt, einschließlich der Analekten des Konfuzius, Mengzi, Das Große Lernen, Mitte und Maß, I Ching, Riten der Zhou, Buch der Riten, Buch der Lieder, Frühlings- und Herbstannalen, Shuowen Jiezi, Shiji, Zizhi Tongjian, The Art of War, Guoyu, Zhanguo Ce, Ben cao gang mu und anderen Klassikern.
Die Siku quanshu Sammlung umfasst die meisten großen chinesischen Texte von der alten Zhou-Dynastie bis zur Qing-Dynastie und schließt alle Bereiche der Wissenschaft ein. Sie ist die größte Sammlung von Büchern in der Welt und enthält historisch wertvolle Informationen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Needham Volume 4, Teil 2, Seite 172
Weblinks
- "Ssu-k'u ch'uan-shu" (Complete Library of the Four Treasuries), Website des Nationalen Palastmuseums (englisch)
- 四庫全書總目, Suchmaske zur vollständigen Siku quanshu zongmu Datenbank, Hanquan 寒泉 (chinesisch)
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