- Silberbergtunnel
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Der Tunnel Silberberg ist ein geplanter, einröhriger Eisenbahntunnel der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt bei Großbreitenbach. Mit einer Länge gemäß Planfeststellungsbeschluss von 7391 m (Baukilometer 56,855 bis 64,434)[1] wird er, nach dem Tunnel Bleßberg, der zweitlängste Tunnel der Strecke sein.
Die Errichtung des Tunnels wurde am 26. März 2009 für eine Auftragssumme von 200 Millionen Euro[2] vergeben.[3]
Inhaltsverzeichnis
Bau
Die Errichtung des Bauwerks wurde im Mai 2008 europaweit ausgeschrieben und soll zwischen Mai 2009 und September 2012 erfolgen[1]. Deutsche Bahn und anbietende Bauunternehmen wurden sich zunächst nicht über den Preis einig (Stand: Juli 2008).[4] Das Bauwerk wurde schließlich am 26. März 2009 vergeben. Im Juni 2009 sollen die Bauarbeiten beginnen.[3]
Zunächst sollen zwei Zwischenangriffs-Stollen bei Möhrenbach und Altenfeld angelegt werden.[3] Diese sollen später als Notausgänge dienen.[5]. Anschließend soll, jeweils in beiden Richtungen, die Röhre im Sprengvortrieb hergestellt werden. An den beiden Portalen sollen ab 2010 jeweils nur etwa 50 Meter ausgebrochen werden. Das rund 1,5 Millionen Kubikmeter[3] Ausbruchsmaterial sollen in zwei Deponien am nahe gelegenen Ilmsenberg und im Reischeltal gelagert werden. Allein die Deponie Reischeltal umfasst eine Fläche von 18,6 Hektar und ist für 1,1 Mio m³ Ausbruchmaterial ausgelegt. Im Harztal wird eine Baustraße errichtet.
Die Überdeckung der Röhre liegt bei bis zu 120 m.[3] Bei der Unterfahrung der Gemeinde Großbreitenbach, in einer Tiefe von rund 60 m, gilt ein Nachtsprengverbot.[5]
Der Tunnelnutzquerschnitt liegt bei 92 Quadratmetern, der Ausbruchsquerschnitt bei etwa 130 m². Das Ausbruchsvolumen wird auf 746.000 m³ geschätzt. Die Tunnel durchquert dabei unter anderem die Gesteinsformen des Quarzitschiefers, Ton-Sandsteine und Vulkanite.
Die Bauarbeiten sollen 2013 abgeschlossen werden.[3]
Bereits bis Juli 2007 waren Baustraßen in einer Gesamtlänge von 20 km errichtet worden.[6]
Rettungskonzept
Das Bauwerk wird im Abstand von maximal 1000 m acht Notausgänge haben. Diese führen unter anderem über einen 2674 m langen Parallelstollen, einen Schacht und einen Fensterstollen ins Freie. Die Feste Fahrbahn und die Stollen sind für Straßenfahrzeuge befahrbar.
Weblinks
Quellen
- 5 Meter pro Tag Vortrieb am ICE-Silberbergtunnel in Thüringer Allgemeine vom 14. Februar 2007
- Aufträge für ICE-Tunnel im Silberberg in Thüringer Allgemeine vom 13. Dezember 2006
Einzelnachweise
- ↑ a b D-Erfurt: Tunnelbauarbeiten. 2008/S 89-121375 Ausschreibungsunterlagen im elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union vom 5. Mai 2008
- ↑ Silberbergtunnel kostet 200 Millionen Euro. In: Südthüringer Zeitung, 26. März 2009
- ↑ a b c d e f Deutsche Bahn AG: Tunnel Silberberg der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt vor Baubeginn. Presseinformation vom 26. März 2009
- ↑ Die Landschaft wird nicht mehr die gleiche sein. In: Freies Wort, 16. Juli 2008
- ↑ a b Friedrich List: Die „Unvollendete“ wird doch noch gebaut. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 11, 2008, S. 40–45
- ↑ Ein Dutzend Baustellen für den ICE. In: Freies Wort vom 17. Juli 2007
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