Silberbergwerk Annaberg

Silberbergwerk Annaberg

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Silberbergwerk Annaberg
Mundloch der St.-Joachims-Fundgrube
Mundloch der St.-Joachims-Fundgrube
Abbau von Silber
und
Abbau von Zink
und
Abbau von Blei
Förderung/Gesamt 2.24 t Silber
Betriebsbeginn 1752
Betriebsende 1804 (oder 1814)
Standort Schmelz
Gemeinde Annaberg (Niederösterreich)
Kreis Lilienfeld
Bundesland Niederösterreich
Staat Österreich

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Das Silberbergwerk Annaberg war ein Silberbergwerk in der Ortschaft „Schmelz“ im Gemeindegebiet von Annaberg, Niederösterreich und förderte von 1752 bis 1804 (oder 1814) Silber-, später auch Zink- und Bleierze.

Inhaltsverzeichnis

Erster Fund

Im Jahre 1751 hatte der Wirt des Gasthauses „Zum Ochsen“ (oder „Zum goldenen Ochsen“) und Postverwalter Johann Burger in Annaberg auf der so genannten „Hollere-Alm“ am Hocheck nach einem Erdbeben silberhaltiges Erz gefunden.

Aufschluss

Der Aufschluss des Bergwerks begann mit dem Bau des St.-Anna-Stollens, aus welchem der Theresia- und der Caroli-Schacht abgeteuft wurden. Am 25. April 1752 wurde das Bergwerk vom Prälaten aus Lilienfeld eingeweiht. Bereits ein Jahr später wurde die St.-Joachims-Fundgrube aufgeschlossen und der Beschluss gefasst, einen neuen Stollen, den Maria-Erbstollen, bergmännisch anzutreiben.

Verhüttung

Zunächst wurde das Erz in Žarnovica in der heutigen Slowakei verhüttet und erst später in der im Jahre 1760 im Lassingbachtal errichteten Schmelzhütte verarbeitet. Da neben Silber auch eine Menge Zinkerze abgebaut wurden, errichtete man 1765 ein Messingwerk in der Schmelz. Das für die Messingproduktion benötigte Kupfer kam aus Ungarn und Spitz an der Donau.

Ausbeutetaler

Annaberger Ausbeutetaler von 1765

Erste Prägung 1758

Am 4. November 1758 wurde das Ansuchen gestellt, einige hundert Stück Ausbeutetaler prägen zu lassen. Dieses Ansuchen wurde von Kaiserin Maria Theresia bewilligt und die Taler vom Münzamt in Wien geprägt. Auf der Aversseite befindet sich das Brustbild der Kaiserin Maria Theresia mit einem Perlen-Diadem in den Haaren. Die Unterschrift lautet: „M. THERESIA. D. G. R. IMP. GE. HU. BO. REG.“ Die Reversseite zeigt den gekrönten Reichsadler, im Wappenschild die Heilige Anna und die Österreichische Binde, unter dem Adler Schlägel und Eisen. Die Umschrift lautet „S. ANNÆFUNDGRUBEN AUSB. THA. IN. N. Œ 1758“ und am Rande ist zu lesen „Justitia et Clementia“.

Zweite Prägung 1765

Die 1765 geprägten Ausbeute-Taler unterscheiden sich von den zuerst geprägten nur durch die Jahreszahl und den nunmehr geblümten Mantel der Kaiserin.

Bleiabbau

Stützelement in der St.-Joachims-Fundgrube

Da das Blei, welches zum Abtreiben des Silbers aus seinen Erzen erforderlich war, aus Bad Bleiberg in Kärnten herbeigeschafft werden musste, begann man auch in der Nähe nach Bleierzen zu schürfen. Nachdem man 1765 am Galmeikogel fündig wurde, entstand dort der „St.-Johann-v.-Nepomuk-Bleihoffnungsbau“.

Förderzahlen

Bis 1758 wurden ca. 1.600 kg Feinsilber gewonnen. Zwischen 1762 und 1765 waren es noch etwa 365 kg. Die Förderung verringerte sich aber in den kommenden Jahren weiter und obwohl noch 1765 Ausbeutetaler geprägt wurden, konnten nach 1767 keine Gewinnanteile mehr ausbezahlt werden. Zwischen 1768 und 1783 wurden dann nur mehr ca. 280 kg gewonnen.

Schließung

Auf Grund der immer schlechter werdenden Ausbeute wurde das Bergwerk 1805 oder 1814 geschlossen und der Werkskomplex 1821 versteigert.

Literatur

  • August Haller: Das Silberbergwerk bei Annaberg in Niederösterreich. In: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 26, 1892.S. 409 ff.
  • Hagenguth, G., Pober, E., Götzinger, M. A. & Lein, R.: Beiträge zur Geologie, Mineralogie und Geochemie der Pb/Zn-Vererzungen Annaberg und Schwarzenberg (Niederösterreich). In: Jahrb. Geol. B.-A.. Band 125, Nr. Heft 1-2, Wien Dezember 1982, ISSN 0016-7800.S. 155-218

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