Badlwandgalerie

Badlwandgalerie

Im Jahr 1841 wurde der Bau der Österreichische Südbahn Wien-Triest mit dem südlichen Abschnitt Mürzzuschlag-Graz begonnen. Mit einem Aufwand von bis zu 14.000 Arbeitern täglich wurden die Bauarbeiten durchgeführt. Als schwierigster Abschnitt erwies sich dabei die Trassenführung um den Bereich der Badlwand bei Peggau. Es wurde die Idee geboren, eine 191 Klafter (362 Meter) lange Bogenstellung mit überwölbter Decke aufzuführen, die Commerzial-Strasse darüber und die Eisenbahn darunter zu verlegen. Die Felsen, welche bis zum Murufer reichten, wurden von italienischen Arbeitern von oben herab abgetragen. Nach einer Bauzeit von etwas mehr als einem Jahr konnte die Strecke am 21. Oktober 1844 von Erzherzog Johann in Stellvertretung des Kaisers eröffnet werden. Da zu diesem Zeitpunkt die Galerie noch nicht fertig war, musste die Badlwand bis 11. November 1845 auf einem provisorischen Gleis umfahren werden.[1] Die Erfahrungen aus diesem Bau wurden später für die Semmeringstrecke eingesetzt.

1966 wurden die Eisenbahnschienen an das andere Murufer verlegt, die Badlwandgalerie diente ab diesem Zeitpunkt nur mehr dem Kraftwagenverkehr. Als Teil der berüchtigten Gastarbeiterroute wurde der Verkehr über die Badlwandgalerie ab 1972 nur mehr einspurig in Richtung Norden geführt, um das Bauwerk wenigstens teilweise vom Schwerverkehr zu entlasten. ab 1978 wurde die Straße endgültig gesperrt und der Transitverkehr führte ab da bis zum Ausbau der Autobahn neben der Badlwandgalerie vorbei.

Die Badlwandgalerie ist heute zum größten Teil eingestürzt und kann auch zu Fuß nicht mehr begangen werden. Der ortsansässige "Verein zur Rettung der Badlwandgalerie" bemüht sich vordergründig und erfolglos um die Erhaltung des Bauwerks, tatsächlich bietet er aber die Originalziegelsteine dieses unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks zum Verkauf an.[2]

Mitte Mai 2009 wurde bekannt, dass der Eigentümer ASFiNAG (Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungs- Aktiengesellschaft) das Bauwerk verkaufen will.[3]

Einzelnachweise

  1. Sepp Tezak: Die Badlwand, in: GKB-Drehscheibe Nr. 33 (Juni 2007), S. 16.
  2. originale Ziegelsteine zum Verkauf (!), (abgefragt am 23. November 2009)
  3. http://www.kleinezeitung.at/steiermark/1958996/index.do

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