Simeon II. (Bulgarien)

Simeon II. (Bulgarien)
Simeon Sakskoburggotski (2005)

Simeon Sakskoburggotski (bulgarisch Симеон Борисов Сакскобургготски; auch Simon von Sachsen-Coburg und Gotha, * 16. Juni 1937 in Sofia) war der letzte bulgarische König (bulg. Zar) Simeon II. (abgesetzt nach gefälschtem Referendum 1946) und war von 2001 bis 2005 Ministerpräsident der Republik Bulgarien.

Leben

Simeon ist der Sohn von König Boris III. und der Königin Giovanna Isabella (1907–2000), Tochter Viktor Emanuels III. von Italien.

Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters am 28. August 1943 bestieg er, gerade 6-jährig, den Thron.

Da er noch minderjährig war, führte sein Onkel Prinz Kiril (1895–1945) die Regierungsgeschäfte. Während des kommunistischen Putsches am 9. September 1944 wurden die meisten Mitglieder seiner Regierung hingerichtet, jedoch blieb Simeon weiterhin König.

Ein 1946 abgehaltenes, von den Kommunisten in ihrem Sinne gefälschtes Referendum führte zur Abschaffung der Monarchie und zwang die Zarenfamilie zur Flucht.

Simeon ging zunächst mit seiner Schwester Maria-Luisa und seiner Mutter nach Alexandria in Ägypten, wo bereits Giovannas Vater, der ehemalige italienische König Viktor Emmanuel, im Exil lebte.

Im Juli 1951 gewährte die spanische Regierung unter dem Diktator Francisco Franco dem Ex-Monarchen Asyl. In Madrid besuchte Simeon das Lycée Français.

1958-1959 besuchte er die Valley Forge Military Academy in den USA.

1962 heiratete Simeon die spanische Adlige Doña Margarita Gómez-Acebo y Cejuela. Das Paar hat fünf Kinder: vier Söhne und eine Tochter. Sein Sohn Kiril Sakskoburggotski war Wirtschaftsberater des bulgarischen Präsidenten Petar Stojanow (1997–2002).

Vom 25. Mai bis 16. Juni 1996 kehrte Simeon Sakskoburggotski erstmals nach fast 50-jährigem Exil nach Bulgarien zurück.

2001 gründete er die Nationale Bewegung Simeon II (NDSV) und trat zur Parlamentswahl am 17. Juni 2001 an. Nach einem erdrutschartigen Sieg wurde er am 24. Juli 2001 Premierminister. Er ist damit der bisher einzige abgesetzte Monarch der Geschichte, der in einer demokratischen Wahl politische Macht wiedererlangte.

Als Premierminister führte er den konservativen Kurs der Vorgängerregierung weiter und sorgte durch wirtschaftspolitische Maßnahmen für einen weiteren Aufschwung, der aber nur in den Stadtgebieten zu spüren war. Jedoch konnte er sein Wahlversprechen von 2001, das Land in 800 Tagen spürbar zu verändern, nicht einhalten.

Bei den Parlamentswahlen 2005 konnte seine Partei den Erfolg nicht wiederholen und ist jetzt Juniorpartner der großen Koalition.

Siehe auch: Liste der bulgarischen Zaren

Nachkommen

Simeon Sakskoburggotski (* 1937) ∞ 1962 Margarita Gómez-Acebo y Cejuela (* 1935)

  • Kardam von Bulgarien (* 1962) ∞ Miriam de Ungria (* 1963)
    • Boris (* 1997)
    • Beltran (* 1999)
  • Kiril Sakskoburggotski (* 1964) ∞ Rosario Nadal de Puigdorfila (* 1968)
    • Mafalda (* 1994)
    • Olympia (* 1995)
    • Tassilo (* 2002)
  • Kubrat (* 1965) ∞ Carla Royo-Villanova (* 1969)
    • Mirko (* 1995)
    • Lukas (* 1997)
    • Tirso (* 2002)
  • Konstantin-Assen (* 1967) ∞ Maria Gracia de la Rasilla (* 1970)
    • Umberto (* 1999)
    • Sofia (* 1999)
  • Kalina (* 1972) ∞ Antonio "Kitín" Muñoz Valcárcel (* 1958)
    • Simeon Hassan Muñoz (* 2007)

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