Sinntalbrücke

Sinntalbrücke
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Bundesautobahn 7 number.svg Sinntalbrücke
 Sinntalbrücke
Überführt Bundesautobahn 7
Unterführt Sinn, Staatsstraße 2289, Sinntalbahn
Ort Bad Brückenau
Konstruktion Stahlbalkenbrücke
Gesamtlänge 770 m
Breite 30,5 m
Längste Stützweite 110 m
Konstruktionshöhe 4,0 m bis 5,0 m
Höhe 50 m

Die Sinntalbrücke ist ein Bauwerk der Bundesautobahn 7 bei Streckenkilometer 595. Sie gehört mit einer Länge von 770 m zu den großen Brückenbauwerken der BAB 7 und muss schon nach 40 Jahren aufgrund von Bauschäden durch einen Neubau ersetzt werden.

Europamarke 1977 mit der Sinntalbrücke

Die Brücke liegt in der Rhön zwischen den Anschlussstellen Bad Brückenau/Volkers und Bad Brückenau/Wildflecken. Sie überspannt das Tal der Sinn, die Staatsstraße 2289, die Bad Brückenau mit Wildflecken verbindet, die Trasse der stillgelegten Sinntalbahn und zwei Wirtschaftswege. Das Bauwerk besteht aus einem gemeinsamen Stahlüberbau für beide Richtungsfahrbahnen mit insgesamt vier Fahr- und zwei Standstreifen.

Die Autobahntrasse besitzt im Verlauf der Brücke im Grundriss einen Radius von 1100 m sowie ein Quergefälle von 3,2 %. Die 30,5 m breite Brücke hat eine Höhe von maximal 50 m über dem Tal.

Die Balkenbrücke wurde im Rahmen des Neubaus der damals sogenannten Rhönautobahn Ende der 1960er Jahre errichtet. Die Deutsche Bundespost stellte die Brücke 1977 auf einer Europamarke mit dem Thema Landschaften dar.

Inhaltsverzeichnis

Überbau

Der stählerne Überbau mit 6200 t Masse ist eine zum großen Teil geschweißte Plattenbalkenkonstruktion mit zwei vollwandigen Hauptträgern und einer orthotropen Fahrbahnplatte. Er wurde im Freivorbau mit Montagehilfsstützen errichtet. Die achtfeldrige Brücke besitzt Stützweiten von 60 m, 80 m, 5×110 m und 80 m. Die Hauptträger sind im Abstand von 20,2 m angeordnet und haben am Widerlager eine Steghöhe von 4,0 m sowie in Brückenmitte von 5,0 m. Die senkrecht dazu angeordneten Querträger liegen in Abständen von 3,2 m, Fachwerkquerverbände sind nur an den Widerlagern angeordnet. Über den Pfeilern halten Schrägstreben die Hauptträger in Querrichtung.

Gründung und Unterbau

Brückenuntersicht

Die Widerlager und Pfeiler sind flach gegründet. Die Fundamente der 45 m hohen Talpfeiler sind bei einer Grundrissfläche von 9,3 m × 8,1 m im Regelfall 2,5 m dick. Der Unterbau besteht unter anderem aus sieben Pfeilerpaaren mit begehbaren Kreishohlquerschnitten aus Stahlbeton. Der Pfeilerdurchmesser beträgt 4,2 m, die Wandstärke 35 cm. Die Pfeilerpaare sind nicht durch Kopfriegel miteinander verbunden.

Neubau

Bauzustand September 2010

Aufgrund immer wieder auftretender Schweißnahtrisse infolge Materialermüdung muss die Brücke nach 40 Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser entsteht seit Mai 2009 südwestlich neben der alten Brücke in einem Achsabstand von 46 m. Bis zur Fertigstellung der neuen Brücke im Jahr 2012 dürfen genehmigungspflichtige Schwertransporte das Bauwerk nicht mehr queren. Außerdem gilt für Lastkraftwagen ein Überholverbot, eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h und ein Mindestabstand von 100 m. Der rechte Fahrstreifen wurde zusätzlich in Richtung Brückenmitte in einen weniger geschädigten Bereich verschoben.[1]

Als Neubaukonstruktion ist eine Stahlverbundbrücke mit einem zweiteiligen Überbau von insgesamt 29,5 m Breite für die beiden Richtungsfahrbahnen geplant. Das 755 m lange Bauwerk soll als Bauwerkssystem in Längsrichtung einen Durchlaufträger mit Stützweiten von 59 m, 84 m, 103 m, 3×107 m, 105 m und 83 m aufweisen. In Querrichtung kommt eine in Deutschland selten ausgeführte Konstruktion zur Anwendung. Für jeden Überbau ist nur ein schmaler Stahlhohlkasten von 4,5 m Höhe vorgesehen, auf den sich die beidseitig auskragende Stahlbetonfahrbahnplatte mit schrägen Streben abstützt. Über den Stahlbetonrundpfeilern ist geplant, die beiden in einem Abstand von 14,9 m angeordneten Überbauten durch Querträger miteinander zu verbinden. Die neue Brücke wird eine Höhe von bis zu 44 m über dem Gelände haben.[2]

Literatur

  • R. Hofmann: Die Grenzwaldbrücke und die Sinnbrücke der Rhönautobahn. In: Stahlbau, Jahrgang 1969, Heft 8, S.234-240

Weblinks

 Commons: Sinntalbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regierung von Unterfranken: Pressemitteilung vom 21. Januar 2008
  2. http://www.ssf-ing.de/index.php?id=64&no_cache=1&file=23&uid=226 SSF Ingenieure Projektliste (Link nicht mehr verfügbar)

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