- Sint Kwinten (Löwen)
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Sint Kwinten (deutsch: St. Quentin oder St. Quintinus) ist eine Kirche im Stile der Brabanter Hochgotik in Löwen, Belgien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits vor dem Jahre 1015 stand auf dem Waayberg, der Anhöhe auf der sich die heutige Sint Kwintenskirche befindet, eine kleine Kapelle, die dem heiligen Quentin gewidmet war. Sie wurde vermutlich zu Zeiten des Grafen Lambert I. von Löwen erbaut, der in seiner Jugend in Saint-Quentin, Frankreich, gelebt hatte. Diese Kapelle wurde im 13. Jahrhundert zur Pfarrkirche ernannt, baulich vergrößert und mit einem Turm versehen. Mitte des 15. Jahrhunderts riss man die Kirche ab und ersetzte sie durch den heutigen gotischen Bau. Der Turm blieb allerdings erhalten und wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts umgebaut.
Es war vermutlich der Löwener Architekt und Stadtbaumeister Matheus de Layens, der im 15. Jahrhundert die Pläne für die gotische Sint Kwintenskirche anfertigte. Der Bau zog sich über 100 Jahre hin und überstieg die finanziellen Mittel der St. Quintinus Bruderschaft, weshalb schließlich auf eine Travée verzichtet werden musste.
In den Jahren 1967 bis 1970 wurde die Kirche einer sorgfältigen Renovierung unterzogen.
Architektur
Der Grundriss des Kirchengebäudes umfasst das dreischiffige Langhaus, das Querschiff, den Chor, den Turm und zwei Sakristeien. Das Mittelschiff ist im Stile der Demergotik erbaut, hat jedoch für diese Bauweise untypisch große Fenster. Querschiffe und Chor entstammen der Brabanter Hochgotik, das Portal aus dem 17. Jahrhundert ist barock.
Sehenswürdigkeiten
Im Innenraum der Kirche sind zahlreiche Gemälde und Standbilder zu besichtigen, darunter eine Madonnenstatue aus dem 17. Jahrhundert von Artus Quellinus und die Statue eines sitzenden gegeißelten Jesus aus der Löwener Schule des 15. Jahrhunderts. Sehenswert ist auch ein Gemälde von Gaspar de Crayer im nördlichen Arm des Querschiffs, auf dem die heilige Anna, Maria und Jesus umgeben von St. Rochus, St. Christophorus, St. Antonius, St. Sebastian und St. Georg dargestellt sind. Auch zwei Gemälde von Jan Jozef Verhaghen, Bruder des Malers Pieter Jozef Verhaghen, sind im nördlichen Querschiff zu betrachten, nämlich Ecce Homo und Heiliges Antlitz. Im Chor hängt ein weiteres Gemälde von ihm, Die Verhöhnung Jesu, und ein Gemälde seines Bruders, Jesus auf dem Ölberg. Im Südarm des Querschiffs befindet sich ein Altar, der St. Quentin geweiht ist. Er wird geschmückt durch ein Gemälde von Pieter Jozef Verhaghen, das das Martyrium des Heiligen darstellt. Die großen Glasfenster (19. Jahrhundert) der beiden Querschiffarme stellen verschiedene Heilige dar. Unter dem Turm befindet sich eine Taufkapelle mit einem schmiedeeisernen Gitter und einem steinernen Taufbecken (1560) mit einem großen kupfernen Deckel.
Literatur
- J. Lambrechts: Leuven - Die Quintinuskirche, Dt. Übers.: D. Brandt, Verantw. Hrsg.: Fremdenverkehrsamt Löwen
- Pierre Diriken: Geogids Leuven, Georeto, Kortessem, ISBN 90-752-2450-8
Weblinks
- Sint Kwinten auf der Website des Vlaams Instituut voor het Onroerend Erfgoed (VIOE) (niederländisch)
50.8699694444444.6985638888889Koordinaten: 50° 52′ 12″ N, 4° 41′ 55″ OKategorien:- Gotisches Kirchengebäude in Belgien
- Löwen
- Quintinuskirche
- Bauwerk in Flandern
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