Sjalvstyrisflokkurin

Sjalvstyrisflokkurin
Die ersten 8 Abgeordneten der Selbstverwaltungspartei 1906. Unter anderem Mads Andreas Winther (stehend ganz rechts), Jóannes Patursson (vorne, 2.v.l.) und Símun av Skarði rechts neben ihm.

Sjálvstýrisflokkurin (SSF), in der deutschen Übersetzung die Selbstverwaltungspartei, ist eine sozialliberale Partei der Färöer. Sie wurde 1909 gegründet und hat derzeit einen Sitz im Løgting inne.

Informell gab es die Partei bereits 1906, als sich die Sambandsflokkurin zu den Løgtingswahlen stellte, aber erst 1909 konstituierte sie sich als zweite Partei auf den Färöern. Erster Vorsitzender war Jóannes Patursson.

Im Gegensatz zu Samband trat Sjálvstyri für die Autonomie der Färöer von Dänemark ein. Sie vereinte also die nationalistischen Kräfte, die sich bereits auf dem Weihnachtstreffen der Färöer 1888 vereint hatten. Zunächst war die Selbstständigkeitspartei in der Minderheit, konnte aber erstmals 1918 die Mehrheit der Abgeordneten stellen. Erst mit der Gründung der Fólkaflokkurin 1940 verlor die Partei deutlich an Gewicht, zumal es kein Geringerer als Jóannes Patursson selbst war, der diese neue Formation der Nationalisten anführte. Seit dem Zweiten Weltkrieg blieb die Sjálvstýrisflokkurin dann stets unter der 10%-Marke. Zuletzt erhielt sie 7,2%.

Wie in anderen Demokratien auch, sind es aber oft kleine Parteien, die das Zünglein an der Waage spielen, wenn es um Regierungsbildungen geht, und so war Sjálvstyri oft an Koalitionen beteiligt. Im färöischen politischen Koordinatensystem steht die Partei eher links in der Mitte, und auch in der Frage der Selbständigkeit der Färöer vertritt sie heute eine sehr abgeschwächte Position, zumal ihre Forderungen mit der Anerkennung der färöischen Sprache und dem Autonomiegesetz der Färöer im Wesentlichen erfüllt schienen, während die Protagonisten der Unabhängigkeit nun Fólkaflokkurin (konservativ) und Tjóðveldisflokkurin (sozialistisch) heißen.

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