- Slam Dunk (Anime)
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Slam Dunk (jap. スラムダンク suramudanku) ist ein Sport-Manga von Mangaka Takehiko Inoue. Er wurde erstmals 1990 veröffentlicht und richtet sich an Jungen, lässt sich also dem Shōnen-Genre zuordnen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Hanamichi Sakuragi bekommt in der Mittelschule von einem Mädchen seinen 50. Korb. Auf der neuen Oberschule soll alles anders werden. Tatsächlich spricht ihn Haruko Akagi an und er verliebt sich in sie. Dass Haruko ihn aufgrund seiner Statur für einen Basketballer hält, ist für ihn kein Problem. Jedoch ist es ein Ärgernis für Takenori Akagi, den Käpitän des Basketballteams und Bruder von Haruko. Denn Hanamichi will nun der Star des Teams werden, obwohl er nicht weiß, wie man Basketball spielt. Mit Kaede Rukawa gibt es einen weiteren Erstklässler und echten Profi im Team, der von allen Mädchen, auch von Haruko, angehimmelt wird.
Im Laufe des Mangas entwickelt sich Sakuragi zu einem reboundstarken Power Forward und bildet mit Center Akagi und Small Forward Rukawa eine der stärksten Frontlines in Kanagawa. Später werden auch der Point Guard Ryota Miyagi und Shooting Guard Hisashi Mitsui eingeführt. Ziel des Teams ist Teilnahme an der Finalrunde der japanischen Hochschulmeisterschaften.
Figuren
Hauptfigur des Mangas ist Hanamichi Sakuragi, ein rothaariger Heißsporn, der sich selbst als „Tensai“ (dt.: Genie) bezeichnet. Er verliebt sich in die schöne, scheue Klassenkameradin Haruko Akagi, die ihn ins Basketballteam des lokalen Shohoku-Highschool rekrutiert und ihn immer wieder ermutigt. Dank Basketball wird aus dem rauflustigen, kindischen Sakuragi ein gefürchteter Power Forward, der die Gegner dank seiner Größe, Athletik und Arroganz einschüchtert. Sakuragi wird im ganzen Manga über von seinen vier besten Freunden Nozomi Takamiya, Chuchiro Noma, Yuji Ookusu und Mito Yohei begleitet, die selbst keinen Basketball spielen, aber von Inoue insbesondere für Slapstick- oder Action-Szenen abseits des Spielfeldes gebraucht werden.
Haruko selbst liebt den kühlen Super-Flügelspieler und Mädchenschwarm Kaede Rukawa, Sakuragis Vereinskamerad und Intimfeind. Obwohl Rukawa alle Avancen ignoriert, ist Sakuragi ständig eifersüchtig, weswegen Rukawa ihn ständig als „Dou Ahou“ (dt: Vollidiot) verspottet. Dieses Liebesdreieck bleibt über den gesamten Manga erhalten.
Kapitän des Shohoku-Teams ist der riesenhafte Center Takenori Akagi, Harukos älterer Bruder. Der defensivstarke Akagi ist streng zu sich und seinen Kollegen und unbestrittene Führungsfigur. Als Running Gag gibt er Sakuragi gerne eine Kopfnuss, wenn er sich daneben benimmt. Vizekapitän ist der brillentragende Allrounder Kiminobu Kogure, der trotz begrenzten Talentes im Team ebenfalls hohes Ansehen geniesst. Wichtige Nebenrollen im Manga haben Trainer Anzai, ein dickbäuchiger, wortkarger, aber weiser Stratege, sowie die temperamentvolle Betreuerin Ayako. Im Laufe des Mangas kommt zunächst der streitlustige Spielmacher Ryota Miyagi hinzu, der in Ayako verliebt ist, und schliesslich Distanzwurfspezialist Hisashi Mitsui. Mitsui akzeptierte einst nicht, dass Akagi besser war als er, verliess nach einer Knieverletzung den Verein und geriet auf die schiefe Bahn, ohne Basketball vergessen zu können. Krank vor Neid prügelt er sich mit Miyagi, ehe er seine Liebe zum Sport wiederentdeckt. Statisten im Team sind die Reservespieler Tetsushi Shiozaki, Yasuharu Yasuda, Kentaro Ishii, Kaoru Sasaoka und Toki Kuwata.
Sowohl spielerisch als auch charakterlich ähnelt Sakuragi dem exzentrischen NBA-Reboundkönig Dennis Rodman, der ehrgeizige Superspieler Rukawa hat Parallelen zu Michael Jordan und der strenge, bedingungslos kämpfende Anführer Akagi ähnelt der Center-Legende Patrick Ewing,[1] während Distanzwurfspezialist Mitsui dem Dreipunktspezialist Reggie Miller und der kleine, schnelle Miyagi der Detroit Pistons-Spielmacher Isiah Thomas nachempfunden sind.[2]
Inoue lässt das Shohoku-Team zunächst gegen drei andere Teams aus der Kanagawa-Gegend spielen: Shoyo, Kainan und Ryonan. Shoyo ist das Team des wurfstarken Centers Toru Hanagata und Spielercoach Kenji Fujima, Kainan die Mannschaft mit „#1-Spielmacher“ Shinichi Maki, „#1-Dreipunktwerfer“ Soichiro Jin, seinen schmächtigen Backup Yoshinori Miyamasu und den arroganten, aber hochtalentierten Flügelspieler Kiyota Nobunaga, und Ryonan beherbergt den riesenhaften Center Jun Uozumi (Akagis Freund und Rivalen), den offensivstarken, aber defensivschwachen Power Forward Kicchou Fukuda und den genialen Allrounder Akira Sendoh. Später kommen Spiele gegen die Schulen von Toyotama und Sannoh hinzu. Bei all den Spielen benutzt Inoue die zuschauenden Spieler (z. B. bei einem Shohoku-Ryonan-Spiel die Spieler von Kainan, die das Spiel auf der Tribüne verfolgen), um dem (in Japan oft Basketball-unkundigen) Leser einen fachkundigen Kommentar zukommen zu lassen.
Sakuragi hat den Spleen, Spieler mit mehr oder weniger schmeichelhaften Spitznamen zu belegen. Er nennt beispielsweise Akagi einen „Gorilla“, Rukawa einen „Fuchs“ (was als Synonym für „Feigling“ gemeint ist), Kogure eine „Brillenschlange“, Uozumi einen „Affenkönig“, Miyamasu einen „Alien“ und Kiyota einen „Wilden Affen“.
Hintergrund
Autor Inoue erklärt im Nachwort der letzten Ausgabe (#276), dass er selbst in seiner Jugend ein begeisterter Basketballspieler war. Als er 19 war, veröffentlichte er seinen ersten kleinen Basketball-Manga. Als er seinen Verlegern die Ideen zu Slam Dunk eröffnete, waren sie sehr skeptisch, da in Japan Basketball unpopulär und „nach gesundem Menschenverstand“ (Zitat Inoue) kaum Käufer anziehen würde. Als Slam Dunk Erfolg hatte, bekam er viel Fanpost von „Leuten, die nie zuvor Basketball gespielt hatten, meinen Manga lasen, selbst mit Basketball anfingen und diesen Sport zu lieben lernten“.[3]
Veröffentlichungen
Manga
In Japan erschien der Manga von 1990 bis 1996 in Einzelkapiteln im meistverkauften Manga-Magazin, dem Shōnen Jump. Insgesamt wurden 276 Kapitel verfasst. Der Shueisha-Verlag veröffentlichte diese Einzelkapitel auch in 31 Sammelbänden.
1999 übersetzte Planet Manga den Manga auf Deutsch und stellte ihn nach zwei Ausgaben ein. Diese Ausgaben hatten einige Rechtschreib- und Übersetzungsfehler. 2002 startete der Verlag eine überarbeitete Ausgabe und brach nach acht Bänden erneut ab.
Anime
Die Fernsehserie von Studio Toei wurde in 101 Episoden von 1993 bis 1996 auf TV Asahi in Japan gesendet. Es wurden auch vier OVAs produziert. Die TV-Serie deckt etwa zwei Drittel der Manga-Kapitel ab.
Rezeption
About.com gab dem ersten Band von Slam Dunk vier von fünf Sternen. Gelobt wurden die „packenden und stimmigen Basketballdarstellungen, die mit gelungenem Slapstick aufgelockert werden“, kritisiert die „eher schwachen weiblichen Charaktere“, aber herausgestellt, dass „die späteren Werke für die nicht perfekten Anfangsbände entschädigen würden“.[4]
Slam Dunk führte in Japan zu einem sprunghaften Interessenzuwachs für Basketball in Japan.[5]
Kontroverse
Die Zeichnerin Yuki Suetsugu wurde im Herbst 2005 beschuldigt, einige Szenen in ihren Werken von Slam Dunk und anderen Mangas abgezeichnet zu haben. Sie gestand, abgezeichnet zu haben, und wurde von ihrem Verlag gekündigt. All ihre Werke wurden vom Markt genommen. Kurze Zeit nach diesem Plagiatsvorwurf wurden Stimmen laut, die behaupteten, der Autor von Slam Dunk, Takehiko Inoue, habe einige Posen in dem Manga von Fotos abgezeichnet.[6]
Erfolg und Auszeichnungen
Slam Dunk war in den 1990er-Jahren in Japan sehr erfolgreich und führte zu einer hohen Popularität von Basketball. Der Band 21 hatte eine Startauflage von über 2,5 Millionen Exemplaren, im Schnitt wurden über drei Millionen pro Band verkauft. Die insgesamte Verkaufszahl in Japan beträgt 105 Millionen Exemplare. Damit ist Slam Dunk die sechsterfolgreichste Manga-Serie in Japan. (Stand März 2005[7])
Der Manga wurde 1995 mit dem 40. Shogakukan-Manga-Preis ausgezeichnet.
Quellen
- ↑ Slam Dunk!, Eugene Cheng, ex.com
- ↑ Slam Dunk, ANIMEOTA.
- ↑ Slam Dunk, Ausgabe 276, Nachwort des Autors
- ↑ Slam Dunk Volume 1, manga.about.com
- ↑ Interview: Takehiko Inoue, manga.about.com
- ↑ Slam Dunk Plagiarism Scandal, Anime News Network, 22. Dezember 2005
- ↑ Animania Blog, 13. März 2005
Weblinks
- Abbildungen zum Plagiatsvorwurf (japanisch)
Wikimedia Foundation.