Sobekneferu

Sobekneferu
Namen von Nofrusobek
Eigenname
Image:Hiero_Ca1.svg
I3 F35 F35 F35
Bild:Hiero_Ca2.svg
Nofrusobek (Neferusobek)
Sbk nfr.w
Die Schönheit des Sobek
Thronname
M23
X1
L2
X1
Image:Hiero_Ca1.svg
N5 I4 D28
Bild:Hiero_Ca2.svg
Sobek-ka-Re
Sbk-k3-Rˁ
Ka des Sobek, ein Re
Horusname
G5
ra mr M17 M17 t
Bild:srxtail2.GIF
Merit-Re
Mrjt-Rˁ
Geliebte des Re
Nebtiname
G16
G39 t S42 nb
t
N16
N16
Sat-sechem-nebet-taui
S3.t-sḫm-nb.t-t3wj
Tochter des Mächtigen, Herrin der beiden Länder
Goldname
G8
Dd t xa
Z2
Djedjet-chau
ḏdt-ḫ3w
Mit beständigen Erscheinungen
griechisch
bei Manetho

Arsino, Skemiophris

Nofrusobek bzw. Sobekneferu, auch Nefrusobek, war eine altägyptische Königin (Pharaonin) am Ausgang der 12. Dynastie (Mittleres Reich). Sie regierte von um 1785 bis um 1781 v. Chr.[1], war die erste Königin mit Königstitulatur, leugnete ihr Geschlecht nicht und war Vorbild für Hatschepsut und Tausret.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Nach dem Tod von Amenemhet IV. gab es anscheinend keinen männlichen Thronfolger, so dass ein weibliches Mitglied der Königsfamilie den Thron bestieg.

Nach Manetho war Nofrusobek wahrscheinlich eine Tochter Amenemhets III. und die Schwester oder Halbschwester von Amenemhet IV. oder auch vielleicht dessen Ehefrau. Zu dieser Ehe gibt es jedoch keine Hinweise. Nofrusobek hatte keinen männlichen Nachfolger.

Regentschaft

Nach dem Turiner Königspapyrus regierte sie drei Jahre, 10 Monate und 24 Tage. Außerdem ist sie in den Königslisten von Karnak und Sakkara genannt. Ihr Andenken wurde also in späterer Zeit nicht verfolgt. Bezüglich ihrer Namenswahl begann sie eine längere Reihe Könige, die den Namensbestandteil Sobek trugen.

Innen- und Außenpolitik

Die innen- und außenpolitischen Verhältnisse waren stabil, das Fayyum wurde zunehmend religiöses, möglicherweise auch wirtschaftliches Zentrum und Nubien war fest in ägyptischer Hand, wie eine Nilstandsmarke mit ihrer Datierung belegt.

Die Zeit nach ihrem Tod

Nach ihrem Tod wurden ihre Kartuschen, Reliefs und Statuen mit ihrem Namen und ihrer Gestalt nicht wie bei Hatschepsut zerstört. Es gibt eine Stele aus der 13. Dynastie, auf der eine Verwaltungseinheit mit ihrem Namen genannt wird und auf einem Papyrusfragment aus Harageh wird vermutlich ihre Pyramide oder eine Statue mit der Bezeichnung Sechem-Nofrusobek erwähnt.[2]

Mit ihr endete die 12. Dynastie in Ägypten.

Denkmäler

Torso einer Nofrusobek-Statue

Aus ihrer kurzen Regentschaftszeit gibt es nur wenige Bauwerke. So vollendete sie den Totentempel ihres (vermutlichen) Vaters in Hawara. Im Labyrinth dieses Tempels wird sie mehrmals zusammen mit Amenemhet III. genannt, [3] sie scheint ihre Herrschaft durch die Verbindung mit diesem Herrscher legitimiert zu haben. In Kom el-'Aqarib (südlich von Herakleopolis) wurden verschiedene Architrave eines Tempels gefunden, von denen einer ihren Namen trägt. [4]

Die nördliche der beiden Pyramiden von Masghuna wird ihr oftmals als Grabpyramide zugeschrieben, jedoch ohne zwingenden Grund.

Von Nofrusobek sind auch mehrere Statuenfunde bezeugt. Drei fast lebensgroße Basaltstatuen aus Tell el-Dab‘a im Nildelta zeigen sie in Frauengewändern. [5] Im Pariser Louvre ist eine Standstatue der Königin aus Quarzit (E 27135) ausgestellt, deren Herkunft jedoch unbekannt ist. Sie trägt das Nemes-Kopftuch, besitzt aber ein für einen König unübliches Gewand. Die Höhe des Fragments beträgt 48 cm, die Gesamtgröße wäre etwa 1,6 m. [6] Ein weiteres Statuenfragment einer Büste der Nefrusobek im Jubiläumsmantel (Hebsed-Gewand) aus dunkelgrüner Grauwacke befindet sich im New Yorker Metropolitan Museum of Art (MMA 65.59.1). [7] In Tell Gezer (Kanaan) wurde ebenfalls die Statue einer Prinzessin namens Nofrusobek gefunden. Allerdings muss es sich hierbei nicht unbedingt um diese Königin handeln, da auch eine Tochter Sesostris’ I. diesen Namen trägt. [8]

Edouard Naville fand eine zerstörte Sphinx dieser Königin in Tell el-Dab‘a. [9]

Zu den Kleinfunden, die ihr zugeschrieben werden, gehören Siegelzylinder im Museum Kairo (JE 72663) und im British Museum (BM 16581), beide stammen aus dem Fayyum. [10]

Eine Nilstandsmarke aus dem 3. Regierungsjahr in Semna ist gleichzeitig das letzte Dokument aus ihrer Regierungszeit. [11]

Siehe auch

Literatur

Allgemeines
Zum Namen
  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen, Mainz : von Zabern, 1999, S. 86 f.
  • Michel Valloggia: Remarques sur les noms de la reine Sébek-Ka-Rê Néferou Sébek, Revue d'Égyptologie, Band 16 (1964), S. 45–53.
Detailfragen
  • Percy E. Newberry, Co-regencies of Ammenemes III, IV and Sebknofru, Journal of Egyptian Archaeology, Band 29 (1943), S. 74 f.
  • Ingo Matzker: Die letzten Könige der 12. Dynastie, Frankfurt (Main), Bern, New York: Peter Lang, 1986. – S. 18–20, 40, 50 f., 90, 174 f.
  • Louise Gestermann,: Kontinuität und Wandel in Politik und Verwaltung des frühen Mittleren Reiches in Ägypten, Wiesbaden : Harrassowitz, 1987, S. 124, 132 (Bautätigkeit).
  • Vivienne Gae Callender: What Sex Was King Sobekneferu? And What Is Known About Her Reign?, KMT, Band 9,1 (1998) S. 45–56.
  • Vivienne Gae Callender: Materials from the Reign of Sobeknofru In: Eyre, Christopher J.: Proceedings of the Seventh International Congress of Egyptologists, Cambridge, 3–9 September 1995, Leuven: Peeters, 1998. – S. 227–236.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datierung nach Jürgen von Beckerath
  2. Papyrus UCL 32778
  3. Petrie, W. M. Flinders, Hawara, Biahmu, and Arsinoe, London: Field & Tuer [u.a.], 1889, Tafel XXVII [12]
  4. Daressy, George, Deux grandes statues de Ramsès II d’Héracléopolis, Annales du service des antiquités de l’Égypte 17 (1917), S. 34.
  5. L. Habachi: Khata'na-Qantir: Importance, In Annales du service des antiquités de l’Égypte 52 (1952), S. 458-470.
  6. Delange, Elisabeth, Catalogue des statues égyptiennes du Moyen Empire 2060–1560 av. J.-C., Paris: Éd. de la Réunion des Musées Nationaux, 1987. S. 30f.
  7. Callender, V.G.: KMT 9,1 (1998), S. 45, 52, 54.
  8. Weinstein, James M., A Statuette of the Princess Sobeknefru at Tell Gezer, The Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Band 213 (1974), S. 49–57.
  9. Naville, Edouard, The shrine of Saft el Henneh and the land of Goshen (1885), London: Trübner, 1888, Tafel 9.c.
  10. Petrie, William Matthew Flinders, Scarabs and Cylinders with Names, London : School of Archaeology in Egypt, Univ. College, 1917, Tafel XIV.
  11. Putter, Thierry de, Les inscriptions de Semna et Kumma (Nubie): Niveaux de crues exceptionelles ou d’un lac de retenue artificiel du Moyen Empire? Studien zur Altägyptischen Kultur, Band 20 (1993), S. 255–288.



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